Aufruf zum Esther-Bejarano-Preis Ist Faschismus nur blond und blauäugig?

Friedrichsthal-Bildstock · Was ist zu tun, damit die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten, vor allem an die Ermordung von sechs Millionen Juden in Europa, nicht verblasst? Die Arbeitskammer Saar hat dazu einen Preis gestiftet, der junge Menschen ansprechen soll.

 Bei der Auftaktveranstaltung zum zweiten Esther-Bejarano-Preis der Arbeitskammer im Rechtsschutzsaal sprach  die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch, 89, aus München.

Bei der Auftaktveranstaltung zum zweiten Esther-Bejarano-Preis der Arbeitskammer im Rechtsschutzsaal sprach  die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch, 89, aus München.

Foto: Arbeitskammer/Iris Maria Maurer/Iris Maria Maurer

Was fällt Schülerinnen und Schülern im Saarland ein, wenn sie nach der Bedeutung des Begriffs „Faschismus“ gefragt werden? „Blond, blauäugig, ziemlich groß“, sagt ein Schüler des St. Wendeler Wendalinum-Gymnasiums im Video, mit dem die Schule 2019 den ersten Esther-Bejarano-Preis des Schüler-Wettbewerbs der Arbeitskammer Saarland gewann. Dieses Gewinner-Video zeigt mit viel Empathie die Probleme der nachwachsenden Generation mit der Erinnerung an das singuläre Menschheitsverbrechen, das im Namen Deutschlands die Nazis von 1933 bis 1945 an sechs Millionen Juden in Europa verübten. Wenn Schülerinnen und Schüler selbst mit dem Wort „Holocaust“ nichts mehr anzufangen wissen, zeigt das, wie dringend nötig ein neuer Ansatz für die Erinnerungsarbeit ist.