Technisches hilfswerk Hilfe kommt aus allen Teilen des Landes

Friedrichsthal · Verantwortliche loben erste landesweite Übung des THW-Nachwuchses. Alle Gruppen absolvieren zwei Übungen.

 Übungsaufgabe gemeistert: Hier bergen THWler aus Blieskastel und Völklingen am Bauhof in Friedrichsthal einen „Verletzten“.

Übungsaufgabe gemeistert: Hier bergen THWler aus Blieskastel und Völklingen am Bauhof in Friedrichsthal einen „Verletzten“.

Foto: Thomas Seeber

Die Kinder schlängeln sich durch den Kriechgang im Luftschutzbunker und schnaufen, als sie die verletzte Person auf der Trage nach draußen bringen. Die engen Gänge sind voll mit Kalkablagerungen. Es ist kühl und stockdunkel. Nur die Erwachsenen machen Licht mit ihren Handys. Ab und zu erhellt eine Arbeitsleuchte zudem die engen Wege. Auch wenn die äußeren Umstände für die Mitglieder der THW-Jugend wenig einladend sind – Spaß haben sie trotzdem, erklärt Kira Kilian.

Die Jugendbeauftragte des Ortsverbandes (OV) Friedrichsthal des Technischen Hilfswerkes (THW) sitzt mit ihrem Kollegen Christopher Wittor vom OV Spiesen-Elversberg im Wagen der Einsatzleitung am THW-Heim in der Ostschachtstraße. Per Funk werden sie auf dem Laufenden gehalten, wie denn die Übungen verlaufen oder wann sie beendet sind. 106 Kinder und Jugendliche haben sich im kompletten Stadtgebiet verteilt, um bei sechs Übungsszenarien ihre praktischen Kenntnisse unter Beweis zu stellen und natürlich vor allem auszubauen.

Elf Ortsverbände haben ihren Nachwuchs zu dieser landesweiten Übung geschickt. „Es ist die erste dieser Art im Saarland“, erklärt Kilian. Sie hat die Szenarien mit ihrem Mann Thomas sowie mit Christopher Wittor, Evelyn Kröper vom Ortsverband Saarlouis und Alexander Schröder aus Sulzbach ausgearbeitet. „Das ist Premiere und Meilenstein gleichzeitig“, sagt Christopher Wittor begeistert. Dabei sind stets zwei OVs an einem Punkt eingesetzt – außer im Bunker wegen der Enge vor Ort.

Unter anderem übt der Nachwuchs am Baubetriebshof, einen liegengebliebenen Lkw mittels Seilwinde einen kleinen Hang hinaufzuziehen.

Dabei gilt es, den Lastwagen an das Zugfahrzeug anzuhängen und die Winde immer weiter aufzuwickeln – nur mit Muskelkraft. In einer anderen Übung müssen Nachwuchshelfer in der vernebelten Helenenhalle Personen retten. Da man die Halle dreiteilen kann, müssen die jungen THWler alle Gebäudeteile durchstreifen und den Weg über die Tribüne erschließen, um an die Personen zu gelangen. In jede Übung sind Personenrettungen eingebaut, wobei die „Verletzten“ von Puppen „dargestellt“ werden.

Auch die Theorie kommt nicht zu kurz. So informiert Michael Braun, Jugendreferent von der THW-Jugend Saar, über die Ausbildung zum Demokratieberater. Hier gilt es, sich mit den Themen Mitbestimmung, Bekämpfung von Diskriminierung und Mediatoren-Training auseinanderzusetzen.

Das werde zwar alles bereits angeboten, doch: „Wir wollen das intensivieren“, sagt Michael Braun. Wie im echten Einsatz gibt es bei den Übungen ein Lunchpaket zur kurzen Mittagspause. Am Ende des langen Übungstages trifft man sich dann zum gemeinsamen Grillen. Das Ziel, dass alle Gruppen je zwei Übungen absolvierten, ist erreicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort