„Herzliche Bitte“ nach Wohnraum für Asylbewerber

Friedrichsthal · Auf die schwierige Situation von Flüchtlingen wies Rolf Schultheis am Montagabend im Rathaus hin. Er dankte in der Informationsveranstaltung den Ehrenamtlern besonders für ihr Engagement.

Eine stationäre Anlage zur Messung der Geschwindigkeiten von Fahrzeugen soll im 2. Quartal des Jahres 2015 in der Neunkircher Straße aufgestellt werden. Das wurde am Montagabend in der Informationsveranstaltung im Rathaus bekannt. Wie Roman Kühn, Leiter des Fachbereiches 2 (Ordnungsamt, Bürgerdienste) erklärte, soll das Gerät mit Lasertechnik in beide Fahrtrichtungen in Höhe der Grundschule "blitzen". Der Standort sei mit Rücksicht auf die Grund- und die Johannesschule sowie den Kindergarten gewählt worden, um die Kinder besser vor Rasern zu schützen. Denn die Kontrollen sollen nicht der "Abzocke" und damit dem Stadthaushalt diesen, sondern dem Kindeswohl . Der Stadt entstünden keine Kosten, weil Installierung und Unterhaltung des Gerätes zur Geschwindigkeitskontrolle mittels einer "Fallpauschale" dem beauftragten Unternehmen vergütet würden. Bei diesem Thema entspann sich eine lebhafte Diskussion mit den Zuhörern. Dabei wurde zum Beispiel auch ein Parkverbot in Höhe der Bildstocker Grundschule oder ein Kreisel an der Illinger Straße in die Diskussion eingebracht. Die Verwaltungsbediensteten schrieben eifrig mit.

Ins Thema von Asyl- und Flüchtlingssituation in der Stadt führte Bürgermeister Schultheis umfassend ein. Er betonte, dass die Kommunen zur Aufnahme von Asylbewerbern verpflichtet sind. So habe die Stadt bisher schon 27 Flüchtlinge aufgenommen. Sie hätten alle untergebracht werden können. Im kommenden Jahr sollen den Landesplänen zufolge monatlich 3 bis 4 Personen dazukommen.

"Kein Luxus "

Diese menschwürdig unterbringen zu können, sollten Privatleute in der Stadt Wohnraum zur Verfügung stellen, falls möglich, richtete Schutlheis "eine herzliche Bitte" an die Zuhörer. Die Flüchtlinge und Asylbewerber erhalten nach Schultheis Worten "keinen Luxus ", sondern bekämen die Grundausstattung. Hier betonte der Verwaltungschef ausdrücklich, dass die Menschen nicht aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kommen, sondern aus Angst um ihr Leben und das ihrer Familienangehörigen aus ihrer Heimat fliehen. Dort hätten sie eine geregelte Existenz gehabt und würden meist der Mittelschicht angehören. Sie aufzunehmen bezeichnete Schultheis als humanitäre Aufgabe und "sehr große Herausforderungen". Er sei froh, dass sich ein Netzwerk für Friedrichsthal gegründet habe, in dem sich gemeinsam mit der Stadt die Caritas , die Arbeiterwohlfahrt und die katholische Kirche engagierten.

Zum Abschluss der Versammlung im Rathaus ging es ums Bürgerbad. Nach den Worten von Harald Großjean, in der Verwaltung für die Bäder zuständig, ist die Auslastung des Hallenbades zurzeit "sehr gut". Das führe - auch wegen der Preiserhöhungen - zu Mehreinnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitrum von rund 17 000 Euro. Die Befürchtung, die vom Stadtrat beschlossene Anhebung der Eintrittspreise führe zu weniger Badegästen, habe sich nicht bestätigt. die Friedrichsthaler, aber auch die Einwohner von Spiesen-Elversberg hielten dem Bürgerbad die Treue. Sorgen bereite die Auslastung der Sauna. Diese könne mit Saunalandschaften in der Umgebung nicht konkurrieren. Auch die Energieersparnis nach Abschaltung des maroden Blockheizkraftwerks fürs Bad trage dazu bei, den Zuschuss aus der Stadtkasse auf rund 534 000 Euro zu begrenzen. Damit liege Friedrichsthal bei den öffentlichen Zuschüssen für Bäder am unteren Ende der Saar-Statistik. Bei einer Befragung zeigte sich, dass 93 Prozent der Besucher das Bürgerbad für familienfreundlich halten, so Großjean weiter. In puncto Sauberkeit wolle die Verwaltung die wenigen Beschwerden bald abstellen.

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