Grünschnitt gemeinsam verwerten

Friedrichsthal/Ottweiler. "Wir werden die Vereinbarung unterschreiben. Doch ich werde es in diesem Rahmen nicht versäumen, einige mahnende Worte zu sagen", betonte Fritz Hermann Lutz, Eppelborns Bürgermeister und Vorsitzender des Abfallzweckverbandes Eppelborn, dieser Tage mit Blick auf seine Amtskollegen aus den Kreisen Neunkirchen, St. Wendel und dem Regionalverband Saarbrücken

 Die Stadt Friedrichsthal entsorgt Grünschnitt weiter mit Partnern. Ein Vertrag dazu wurde jetzt unterzeichnet. Foto: Engel & Seeber

Die Stadt Friedrichsthal entsorgt Grünschnitt weiter mit Partnern. Ein Vertrag dazu wurde jetzt unterzeichnet. Foto: Engel & Seeber

Friedrichsthal/Ottweiler. "Wir werden die Vereinbarung unterschreiben. Doch ich werde es in diesem Rahmen nicht versäumen, einige mahnende Worte zu sagen", betonte Fritz Hermann Lutz, Eppelborns Bürgermeister und Vorsitzender des Abfallzweckverbandes Eppelborn, dieser Tage mit Blick auf seine Amtskollegen aus den Kreisen Neunkirchen, St. Wendel und dem Regionalverband Saarbrücken. Zehn Bürgermeister, ein Erster Beigeordneter und ein Landrat aus drei Kreisen einmütig versammelt um einen Tisch - ein wohl eher seltenes Bild bot sich im Landratsamt Ottweiler anlässlich der Unterzeichnung einer für weitere sechs Jahre geltenden Vereinbarung. Die besagt, dass die Städte und Gemeinden ihren Grünschnitt gemeinsam verwerten. "Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Deshalb hat der Stadtrat beschlossen, dass wir uns weiter an der Zusammenarbeit beteiligen", sagte der Friedrichsthaler Bürgermeister Rolf Schultheis (SPD). Auf der Anlage beim Friedhof könnten die Friedrichsthaler weiter ihren Grünschnitt kostenlos abgeben, fügte Schultheis hinzu. Um die Verarbeitung und um die Vermarktung kümmere sich dann der Verband. Schultheis: "Wenn wir den Grünschnitt allein verarbeiten würden, wäre das für die Stadt wesentlich teurer."Nicht zum ersten Mal unterzeichneten die meisten der Oberhäupter der Städte und Gemeinden diese Abmachung, die nach ihrer öffentlichen Bekanntmachung für weitere sechs Jahre Gültigkeit hat. "In den vergangenen sechs Jahren haben wir 1,3 Millionen Kubikmeter Grünschnitt in den Städten und Gemeinden verarbeitet", erläuterte Roland Schmidt vom Landkreis Neunkirchen. Und neben der Verarbeitung von Grünschnitt soll es in Zukunft insbesondere um die Vermarktung gehen, da waren sich alle einig. Starker VerhandlungspartnerFest steht, da waren sich alle Beteiligten einig, dass man geschlossen handeln müsse, um künftig als starker Verhandlungspartner aufzutreten. "Es ist ein großer Vorteil, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Nur wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir eine verlässliche Masse sichern und diese dann auch vermarkten", betonte Landrat Rudolf Hinsberger. Dass es nur gemeinsam geht, davon ist auch Lutz überzeugt. "Der Zusammenhalt ist erfreulich, gerade weil wir so die Kosten für die Maschinen auf breiten Schultern verteilen können", erklärte er. Doch, wie Lutz hinzufügte, sei man in der Gemeinde Eppelborn mittlerweile an einer Grenze angelangt. "Warum schreddern wir den Grünschnitt? Der Kompost ist nicht absetzbar, und die Kapazitäten sind ausgeschöpft", mahnte er. Für Bürgermeister Hermann-Josef Schmidt aus Tholey macht das Zerkleinern durchaus Sinn, da damit weniger Luft und mehr Masse transportiert werden kann. Für ihn geht der Weg aber ebenso wie für die übrigen Bürgermeister in diesem Zweckverband ganz klar zur Vermarktung der Biomasse. Allerdings, so schätzt er die aktuelle Lage ein, sei dies noch eine Frage der Zeit, und der Markt sollte zunächst sondiert und Verhandlungen geführt werden, ehe man überschnell handele. Zudem müsse geprüft werden, ob es für diese interkommunale Zusammenarbeit keine Zuschüsse gibt. Ottweilers Bürgermeister Hans-Heinrich Rödle hat klar zwei Ziele vor Augen. "Da ist zum einen die Natur, das ökologische Ziel, das wir verfolgen sollten. Zum anderen müssen wir dem kostengünstigsten Modell den Zuschlag geben." Eine große Anlage, so könnte sich Illingens Bürgermeister Armin König durchaus vorstellen, könnte am Gaswerk Illingen entstehen.

Auf einen BlickFolgende Städte und Gemeinden haben die Vereinbarung unterzeichnet: Kreis Neunkirchen: Ottweiler, Eppelborn, Illingen, Schiffweiler, Spiesen-Elversberg, Merchweiler. Kreis St. Wendel: Freisen, Tholey, Nohfelden, Marpingen. Regionalverband Saarbrücken: Friedrichsthal. cim

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