Gemeinsam für eine grünere City

Bildstock · Mit dem Inselgarten neben dem Feuerwehrgerätehaus Bildstock wird in Friedrichsthal ein weiteres Projekt im Rahmen der „essbaren Stadt“ verwirklicht. Daneben soll der Garten zum Verweilen einladen und die Kommunikation fördern.

 Der Generationenbeirat beim Anlegen des Inselgartens in Bildstock Foto: Thomas Seeber

Der Generationenbeirat beim Anlegen des Inselgartens in Bildstock Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Von Hand füllt Werner Pietsch Steine in eine Gitterbox und schließt den Deckel. Mit einer Zange drückt er die beigelegten Ösen zusammen, damit die Füllung nicht wieder rauspurzeln kann. Fertig ist der erste Teil der Einfassung des neuen Inselgartens neben dem Feuerwehrgerätehaus in Bildstock . Auf 120 Quadratmetern entstehen verschiedene Beete, in denen künftig Gurken , Kohl, Radieschen, Möhren oder auch Erdbeeren wachsen sollen. "Jeder, der vorbeikommt, darf sich daran bedienen", erklärt Pietsch die Idee des sogenannten "urban gardening", die man in Friedrichsthal in "essbare Stadt" umgetauft hat.

An verschiedenen Stellen Friedrichsthals sind schon solche kleinen, öffentlichen Gärten entstanden: beispielsweise Weinreben am Hoferkopf, ein Hochbeet am Seniorenheim, Obstbäume am Jugendzentrum oder eben nun der Inselgarten bei der Bildstocker Feuerwehr. Die gesamte Aktion ist eine Idee des Generationenbeirats, der zur Einebnung der neuen Beete am Donnerstag über 30 Frauen, Männer und auch Kinder mobilisieren konnte. "Ein solches Engagement ist nicht selbstverständlich, gerade wenn man sieht, dass es um doch recht schwere Gartenarbeit geht", lobte Friedrichsthals Bürgermeister Rolf Schultheis (SPD ) den Arbeitseifer der Freiwilligen, "es zeigt, dass der Generationsbeirat mit seinen Aktionen auf große Resonanz in der Bevölkerung trifft."

Angst vor Vandalismus hat man nicht, auch die bisherigen Projekte blieben bislang von Chaoten verschont. Dass sich jeder ganz einfach und ohne Scheu am öffentlichen Garten bedienen kann, scheint dennoch gewöhnungsbedürftig. Gefördert wird die "essbare Stadt" vom Umweltministerium. 3500 Euro fließen in Material und Saatgut . Der städtische Bauhof hat vorbereitende Maßnahmen wie das Entfernen der Grasnarbe oder die Anlieferung von Gartenerde übernommen. In den nächsten Wochen soll eine Einfriedung mit Mini-Zäunen, steingefüllten Gitterboxen und Beerensträuchern entstehen und in die verschiedenen Beete soll eingesät werden. Ein Insektenhotel soll die Artenvielfalt auf dem gesamten Gelände erhöhen.

Der Inselgarten soll aber auch ein Ort zum Verweilen und kommunizieren werden. Neben einem Modell des Hoferkopfturmes sollen auch zwei Bänke aufgestellt werden. "Für manche, die keinen Garten haben, ist es eine Möglichkeit, sich so zu betätigen", sagte Bürgermeister Schultheis und nannte zwei weitere wichtige Aspekte für seine Kommune: "Das Erscheinungsbild der Stadt wird aufgewertet, und die Gärten bieten eine hervorragende Möglichkeit, alte Kontakte zu pflegen und neue aufleben zu lassen."

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