Im Mai feierte Rolf Schultheis seinen 60. Geburtstag. Doch auf Geschenke hatte der Friedrichsthaler Bürgermeister damals verzichtet. "Ich hatte um Geldspenden gebeten, mit denen wir dann verschiedene Jugendprojekte in der Stadt unterstützen können", erklärte der Verwaltungschef und berichtete weiter: "Das war dann teilweise auch fast schon lustig. Es haben mich Leute auf der Straße angehalten und mir 20 Euro in die Hand gedrückt." Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 5115 Euro sind im Sammeltopf zusammengekommen, den Schultheis aus der eigenen Tasche auf 5350 Euro aufstockte. "So viel Geld hatte ich schon lange nicht mehr im Tresor im Rathaus", scherzte der Bürgermeister und fügte mit Blick auf die leeren Stadtkassen sehr ernst hinzu: "Früher hatten wir jedes Jahr 10 000 Euro für die Vereine . Die haben wir heute nicht mehr."

Am vorigen Montag hatte Schultheis Vertreter von 13 Vereinen, Organisationen und Verbänden eingeladen, die von der Geburtstagssammlung profitieren sollen. Jeweils 250 Euro bekommen die Hoferkopf- und die Bismarckschule. "Sie wollen damit ihre Büchereien ausbauen", verriet der 60-jährige Geldgeber, "ich halte das gerade in Zeiten von E-Book und Computer nach wie vor für eine sinnvolle Investition." Gleich 650 Euro zusätzlich ausgeben kann die Caritas für ein "Chill-Zimmer" im alten Schulgebäude in der Elversberger Straße. "Es wird eine Ecke zum Sichzurückziehen, wo man seine Ruhe finden kann", erklärte Werner Hubertus von der Caritas , "wir wollen davon Sitzsäcke anschaffen. Wenn der Bürgermeister zu Besuch kommt, schieben wir dann auch gerne zwei Säcke zusammen." Schultheis konnte über den Scherz gut lachen, denn die Tage in denen ein Bürgermeister Vereine mit Geld unterstützen kann, sind in diesen Zeiten selten geworden.

Umso mehr freuten sich die Karnevalsvereine "Blau-Weiß", "NKV" und die "Kneisjer" über jeweils 300 Euro. Die gleiche Summe floss an den Ju-Jutsu-Club für neue Bodenmatten, die Pfadfinder und die Naturfreunde. Die Bogenschützen der DJK Bildstock erhielten 500 Euro für die Erweiterung ihres Schießstandes, auch der TV Bildstock und der SC Friedrichsthal wurden zur Verbesserung der Jugendarbeit mit dieser Summe bedacht.

900 Euro, den höchsten Teilbetrag, durften die Nachwuchsfußballer der Spielgemeinschaft von Hellas und DJK Bildstock einstreichen. Das Geld soll für die Errichtung eines weiteren Spielfeldes auf dem ehemaligen Tennisplatz Verwendung finden.