Spatenstich für neue Halle Firmengruppe BBL investiert drei Millionen in Friedrichsthal

Friedrichsthal · Unternehmen vermietet Baumaschinen sowie Kräne und baut jetzt eine Produktionshalle für drei Millionen Euro.

 In der Kabine rechts im Bild brachte BBL den FDP-Landeschef Oliver Luksic und Bürgermeister Christian Jung weit nach oben. Von dort hatten sie einen guten Blick über das gesamte Firmengelände.

In der Kabine rechts im Bild brachte BBL den FDP-Landeschef Oliver Luksic und Bürgermeister Christian Jung weit nach oben. Von dort hatten sie einen guten Blick über das gesamte Firmengelände.

Foto: Heiko Lehmann

Würste und Schwenkbraten liegen grillbereit auf einem riesigen Schwenker, der natürlich an einem großen Kran hängt. Daneben werden gerade FDP-Landeschef Oliver Luksic und Friedrichsthals Bürgermeister Christian Jung (SPD) mit anderen Menschen in einer Gondel mittels eines großen Krans in luftige 70 Meter Höhe gezogen. Auf einem Lkw ist eine Leinwand aufgebaut, auf der ein Film der 33-jährigen BBL-Unternehmensgeschichte gezeigt wird.

Eigentlich war am vergangenen Donnerstag „nur“ der Spatenstich für eine neue Produktionshalle in Friedrichsthal. Doch selbst bei Feiern gewinnt der innovative Gedanke, der das BBL-Unternehmen zu beherrschen scheint. „Direkt zum Unternehmensstart im Jahr 1989 habe ich ein Faxgerät gekauft, um für eine bessere Vernetzung mit unseren Geschäftspartnern sorgen zu können. Damals wurde ich belächelt, da andere Unternehmen ja auch so ein Gerät bräuchten, um mit uns kommunizieren zu können“, erzählt Ralf Britz. Er hat damals das Unternehmen gegründet. Es ist spezialisiert auf die Vermietung von Baumaschinen und Kränen. „Damals wollte jedes Unternehmen noch seine eigenen Maschinen und Kräne besitzen. Es war aber klar, dass das alles auf Dauer nicht in diese Richtung laufen würde, also haben wir angefangen, Maschinen und Kräne zu kaufen und an Firmen zu vermieten“, blickt Ralf Britz zurück.

In der neuen Produktionshalle  baut BBL ab dem Frühjahr 2023 seine eigenen Kräne. „Wir haben bis heute schon 90 Kräne in fünf unterschiedlichen Modellen selber gebaut. Ab dem nächsten Jahr werden wir es aber in Friedrichsthal unter unserem eigenen Dach machen. Die Halle wird eine der modernsten im ganzen Saarland“, sagt Britz. Auf 8000 Quadratmetern wird für drei Millionen Euro eine neue Halle hochgezogen. Dort soll künftig die Endmontage der Wotan-Kräne stattfinden. 15 neue Arbeitsplätze werden entstehen. „In der Halle wird es eine Sandstrahlanlage, eine Lackieranlage, ein großes Bohrwerk, und einen vollautomatischer Schweißroboter geben. Die einzelnen Komponenten der Kräne werden bei Stahlbaufirmen in Deutschland gefertigt. Ebenfalls findet hier die Wartung und Reparatur von Kranteilen aus dem bestehenden Mietpark statt“, sagt der Firmenchef.

Wotan, benannt nach einem germanischen Gott, heißen alle 90 BBL-Kräne, die bislang gebaut wurden. Der größte von ihnen steht aktuell in Bremerhaven und kann an der vordersten Spitze seines 70 Meter langen Armes 12,4 Tonnen heben. „Von Friedrichsthal bis Berlin, unsere Kräne sind in ganz Deutschland im Einsatz“, sagt Ralf Britz. Die BBL-Gruppe besteht heute aus vier Unternehmen: BBL Baumaschinen GmbH, BBL Cranes GmbH, BBL Mietservice GmbH, BBL France. Insgesamt beschäftigt BBL 140 Mitarbeiter und macht einen Umsatz im Jahr von etwa 37 Millionen Euro.

„Ich bin bei Unternehmen in ganz Deutschland unterwegs und alle klagen aktuell, dass sie Probleme haben, Mitarbeiter zu finden. BBL hat diese Probleme nicht und ich weiß, dass alle gerne hier arbeiten“, sagt  Oliver Luksic, FDP-Landeschef und Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Im vergangenen Sommer ließ die BBL-Familie ihren Job auch mal ruhen und machte sich mit Mitarbeitern und Maschinen auf ins Ahrtal, um dort den Menschen nach der Flut kostenlos zu helfen. „Es ist ein Vorzeigeunternehmen, auf das wir alle sehr stolz sind. Ich finde es auch toll, wie BBL in den aktuell sehr schwierigen Zeiten den Mut für eine solche Investition aufbringt“, sagt Christian Jung, der Bürgermeister der Stadt Friedrichsthal. Britz betont: „Letztlich sind es die Mitarbeiter, die zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben, und genau hier liegt auch die Zukunft – zufriedene Kunden, zufriedene Geschäftspartner und vor allem gut ausgebildete und zufriedene Mitarbeiter.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort