Erkershöhe rückt in den Brennpunkt

Friedrichsthal · Um neue Energien ging es in der jüngsten Sitzung des Friedrichsthaler Stadtrates: Konkret um geplante Windkraftanlagen im Gebiet Erkershöhe. Während der Sitzung kamen auch zwei betroffene Anwohner zu Wort. Auf der Tagesordnung stand zudem ein CDU-Antrag für einen Grundsatzbeschluss zum Bau eines neuen Hoferkopfturms.

Lebhaft ging es zu am vergangenen Mittwochabend im Festsaal des Rathauses. Zahlreiche Bürger waren gekommen, die Beratungen zu verfolgen; viele mit großem Interesse an den Windkraftplänen im Regionalverband, die auch die Stadt - vor allem Bildstock und den Kallenberg - betreffen. Und obwohl in der jüngst beschlossenen Einwohnerfragestunde geregelt ist, dass Bürger ihre Fragen an Verwaltung und Ratsfraktionen vorher schriftlich einreichen müssen (die SZ berichtete), wurden den Betroffenen Rederecht gewährt. In ihren Stellungnahmen äußerten die beiden Männer unmissverständlich ihre Sorgen für den Fall, dass die geplanten Windkraftanlagen gebaut werden sollten. Neben den bekannten Problemen (Lärmbelästigung, Schattenwurf, Eisbruch) lenkten sie das Augenmerk der übrigen Zuhörer und der Räte auf den nach ihrer Meinung sinkenden Wert ihre Grundstücke und Häuser, falls gebaut werden sollte.

Zur Beantwortung bestehender Fragen und zur Stellungnahme war aus Saarbrücken Christian Schreiner, beim Regionalverband zuständig für Windkraft, gekommen. Er bestätigte, dass nach aktuellem Planungsstand am Kallenberg "ein eventuell zwei" Windräder aufgestellt werden könnten. Daneben könnten auf der Gemarkung der Gemeinde Merchweiler weitere Windräder errichtet werden, aber jeweils nur unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben. So sollen die Pläne rechtzeitig offengelegt werden. Außerdem will der Regionalverband nach Schreiners Worten in Bürgerversammlungen umfassend informieren. Frühestens im September 2015 könnte dann ein Genehmigungsverfahren beim zuständigen Innenministerium in Gang gesetzt werden. Bis dahin wollen auch die Friedrichsthaler Stadtverwaltung und die Fraktionen weitere Details einholen und eventuell in einer eigenen Bürgerversammlung die Einwohner informieren. Erinnert wurde am Mittwochabend auch daran, dass die Nutzung von Windkraft in der Stadt und die damit verbundenen Gewerbesteuereinnahmen im Haushaltssanierungsplan enthalten sind. Sollten diese Einnahmen ausbleiben, müsste die eingestellte Summe an anderer Stelle eingespart werden.

Am alten Standort

Auf Antrag der CDU-Fraktion ging es im weiteren Verlauf der Sitzung um einen Grundsatzbeschluss zum Bau eines neuen Hoferkopfturms. Darin solle die Stadt sich zu dem Projekt bekennen und die Absicht bekunden, "einen neuen Hoferkopfturm an dem alten Standort zu errichten". Für die Koalition aus SPD und Linken wies Hermann Guckeisen (SPD ) den Antrag zurück. Die Stadt brauche einen solchen Beschluss, der ohnehin nicht bindend wäre, nicht, so Guckeisen.

Außerdem hätten Rat, Verwaltung und viele Friedrichsthaler sich schon wiederholt und unmissverständlich für einen Neubau ausgesprochen. Für die CDU befürchtete die Mit-Fraktionsvorsitzende Anja Wagner-Scheid, dass ohne Grundsatzbeschluss "wir nirgends im Land" Geld für das Projekt bekommen. Der CDU-Antrag wurde bei 12 Ja-Stimmen, 18 Nein-Stimmen und einer Enthaltung abgelehnt. (Weiterer Bericht folgt)

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