Ein Gaudiwurm voller Lebensfreude

Friedrichsthal · Mit viel Musik und guter Laune trotzten die Friedrichsthaler Narren gestern Nachmittag den niedrigen Temperaturen und zauberten mit bunten Kostümen wunderschöne Farbtupfer ins graue Einerlei.

 Gestern gingen die Faasebooze der NKV vorneweg. Fotos: Iris Maurer

Gestern gingen die Faasebooze der NKV vorneweg. Fotos: Iris Maurer

 Die Naturfreunde in tierischen Kostümen

Die Naturfreunde in tierischen Kostümen

 Nun geht die Fastnachtssession zu Ende.

Nun geht die Fastnachtssession zu Ende.

Wo tanzen Schornsteinfeger ausgelassen mit attraktiven Haremsdamen? Natürlich in Friedrichsthal. Viele verboozte Gestalten säumten gestern den Zug des Gaudiwurms, der sich vom Ostschacht auf seinen langen Weg über Bildstock runter zum Friedrichsthaler Marktplatz machte. Bis zuletzt hatte Josef Koch, der Leiter des Spielmannzuges des Heimat- und Verkehrsvereins Friedrichsthal-Bildstock, gehofft. Doch als am Morgen sich noch ein paar seiner Musiker krankmeldeten, war klar: Der Umzug muss ohne Musikgruppe auskommen. "Wenn zehn Leute fehlen, kannst du einfach nicht auftreten", meinte Koch, der diesmal auch Leiter des Gaudiwurms war. Dennoch zeigte er sich zufrieden. "Wir haben viele bunte Gruppen und können den Zuschauern was bieten."

Wieder einmal zeigte sich: Es muss nicht immer gigantisch sein. Auch klein und fein macht die Strooßefaasenacht Spaß.

15 Gruppen, voll bepackt mit purer Lebensfreude und ausgestattet mit tollen Ideen, ließen die zahlreichen Zaungäste den Stress des Alltags für ein paar Stunden vergessen. Die Gruppen trafen sich wie immer am Ostschacht.

Die großen Prunkwagen der drei Karnevalsvereine - Narrenzunft katholischer Vereine (NKV) Friedrichsthal, Blau-Weiß vom Ostschacht und Kneisjer vom Hoferkopf - bildeten das Gerüst des närrischen Gaudiwurms. Diesmal gab die NKV den Marschrhythmus vor.

Jeder hatte seine eigene Anlage dabei und aus den Boxen dröhnten nonstop die größten Fastnachtshits. Bauer Manfred Schmidt aus Schnappach zog mit seinem großen Traktor den Wagen der Blau-Weißen. "Ich mach das wegen der Gaudi, und außerdem darf dieses schöne Brauchtum nicht aussterben", meinte er. Man sehe doch, wie viel Spaß alle bei einem solchen Umzug hätten. Acht Gruppen hatten die Ostschächter zum Gaudiwurm geschickt. Die Ostschacht-Hexen hatten ihre Besen in die Ecke gestellt und marschierten als Schornsteinfeger mit.

Mächtig viel Spaß hatte die zwölfköpfige Gruppe von Erika Hammer. Sie ist schon seit 14 Jahren dabei. Diesmal war sie Hexe. "Wir haben jedes Jahr ein anderes Motto", erzählte Erika und meinte noch: "Bald fangen wir wieder von vorne an, weil alle Kleiderschränke mit Kostümen voll sind." Der lange Weg war für sie kein Problem: "Hokus-Pokus und weg war der Hexenschuss". Der Einfallsreichtum der Gruppe von Andrea Wölflinger-Prinz und Roman Wölflinger kennt keine Grenzen. Diesmal kamen die Herrschaften nach dem Motto "Best Agers" daher. Unverkennbar Marge Simpson mit ihren blau aufgetürmten Haaren. Alle Gruppen hatten natürlich Gutzjer dabei, die sie in die Menge warfen. Die Damen und Herren des Kneippvereins Friedrichsthal waren dem Märchen "1001 Nacht" entsprungen. Die Haremsdamen waren ein echter Hingucker. Die Naturfreunde stellten klar: "Bei uns auf'm Bauernhof es de Deiwel los".

"Immer Flasche leer" war bei den Jungs der Firma Uder. Die zweibeinigen Orangen und das bunte Getier kam vom Turnverein Bildstock. Stammgäste beim Friedrichsthaler Rosenmontagsumzug sind der Ju-Jutsu-Club und der Reitverein. Wieder mit dabei auch der Fußballnachwuchs der Spielgemeinschaft Bildstock. Erstmals hatten die Quierschder Wambe einen Wagen sowie Stars und Sternchen nach Friedrichsthal geschickt. Ihr Debüt beim Gaudiwurm gab auch die Frauenmannschaft der Viktoria aus Hühnerfeld. Die roten Zwergmützen standen den Mädels klasse.

Am Friedrichsthaler Markt angekommen, verteilten sich Akteure und Zuschauer in die umliegenden Säle, Hallen und Kneipen. Dort wurde noch lange weitergefeiert.

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