Eifriges Sammeln für den Umweltschutz

Quierschied · Die Aktion „Saarland picobello“ fand auch in unserer Region am vorigen Wochenende große Resonanz.

 Diese Drei machten mit bei der „picobello“-Aktion (von links): Laura Lang, Karsten Igel und Kathrin Beck sammeln an der Straße zwischen Quierschied und Maybach Müll ein. Foto: Thomas Seeber

Diese Drei machten mit bei der „picobello“-Aktion (von links): Laura Lang, Karsten Igel und Kathrin Beck sammeln an der Straße zwischen Quierschied und Maybach Müll ein. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Eine Viagra-Verpackung im Wald? Wie kommt die denn dort hin? Und unweit davon ein alter Teppich. Solche und ähnliche kuriosen Funde machten Teilnehmer bei der Kampagne "Saarland picobello", die am zurückliegenden Freitag und Samstag saarlandweit stattfand. Auch Karsten Igel aus Maybach und seine beiden Arbeitskolleginnen Laura Lang und Kathrin Beck hatten sich dafür angemeldet und staunten nicht schlecht über ihre gesammelten Werke entlang der Strecke zwischen Maybach und Quierschied. Auf halbem Weg hatten sie bereits drei übervolle Müllsäcke voller Unrat aufgesammelt und machten gerade eine Pause. "Vor allem Verpackungsfolien, Flaschen und Glas haben wir bisher eingesammelt." berichtete Igel. "Ich staune immer wieder, wie dabei buchstäblich das Pfandgeld aus dem Fenster geworfen wird. Offenbar haben die Leute noch zu viel Geld." Aber auch ein Handy war bei den Fundsachen dabei und illegal entsorgter Sondermüll. "Wir haben einige Platten Asbest aus dem Laub gezogen", erzählte Igel und ärgerte sich über "die Gewissenlosigkeit einiger Zeitgenossen". "Ich fahre diese Strecke täglich und sehe jeden Tag diesen Müll in der Natur. Das hat uns dazu motiviert, bei der Aktion mitzumachen und einen kleinen Teil dazu beizutragen, dass es auf dieser Strecke für ein paar Tage wieder etwas sauberer ist."

"Saarland picobello" ist eine landesweite Aktion, bei der jedes Jahr dazu aufgerufen wird, zum Beispiel Gehwege, Grünanlagen, Schulhöfe, Spielplätze, Parks und Waldwege von Müll zu befreien.

In Dudweiler machten fünf Gruppen mit insgesamt rund 400 Teilnehmern (darunter etwa 330 Kinder) mit. In der Gemeinde Quierschied hatten sich fünf Gruppen angemeldet mit 130 Teilnehmern, davon rund 100 Kinder. Für die Stadt Friedrichsthal waren ebenfalls fünf Meldungen eingegangen mit rund 250 Teilnehmern, davon 175 Kinder. In Sulzbach waren sechs Gruppen mit rund 400 Teilnehmern, unterwegs, davon etwa 350 Kinder. Hierunter war auch die Klasse 3.2 der Mellinschule, die mit ihrer Lehrerin Claudia Nützl unter anderem am Spielplatz im Salinenpark unterwegs war. Auf dem Pausenhof stapelten sich anschließend acht prallvolle Müllsäcke, ein leerer Kanister sowie zahlreiche Einweg-Handschuhe. "Wir haben viele Spraydosen und Verpackungen, aber auch Kleidungsstücke, Decken und Schuhe gefunden" erzählten Sarah Kirsch (9), Joana Schmitz (8), Mustafa Bandirma (9), Denise Vella (9) und Derya Metin (8) nach ihrer Sammelaktion. "Auch Tablettenpackungen waren dabei - vielleicht waren es sogar Drogen." Sie zeigten sich empört, was gedankenlose Menschen einfach so in der Natur entsorgen. "Wie kann man nur so rücksichtslos sein?", fragten sie sich "daran können doch Tiere sterben oder der Dreck geht ins Grundwasser. Warum nehmen die den Müll nicht einfach mit zum nächsten Mülleimer oder nach Hause?" Eine kluge Frage, auf die aber niemand eine Antwort wusste.

Das Bewusstsein für den Umweltschutz scheint schon sehr stark zu sein. Claudia Nützl bestätigt, dass die Kinder während der Aktion teilweise schockiert reagiert hätten. Umwelterziehung ist teil ihres Lehrplans, das Thema Recycling und Naturschutz wird an der Schule ernst genommen. Auch aus diesem Grund engagiert sich die Mellinschule jedes Jahr mit ihren zweiten und dritten Klassen bei der picobello-Aktion, bei der im Saarland jedes Mal mehr als 20 000 Menschen mitmachen. Sie tragen mit ihrem Einsatz aktiv zum Umweltschutz bei, zeigen Wertschätzung für ein schöneres und gesünderes Lebensumfeld. "Ich glaube, wir Kinder sind schlauer als viele Erwachsene", meinte eines der Grundschulkinder. "Wir wissen, dass der Müll in der Umwelt nichts zu suchen hat."

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