Entscheidung ist gefallen Die neue Leichtigkeit im Stadtzentrum

Friedrichsthal · Der Entwurf der Saarbrücker Architekten Wandel/Lorch zum Neubau des katholischen Vereinshauses soll umgesetzt werden. Viel Lob gab es vom Preisgericht.

 Prof. Andrea Wandel präsentiert das Modell des neuen katholischen Vereinshauses in Friedrichsthal.

Prof. Andrea Wandel präsentiert das Modell des neuen katholischen Vereinshauses in Friedrichsthal.

Foto: Thomas Seeber

Die Würfel sind gefallen, das Preisgericht hat entschieden. Das katholische Vereinshaus in der Stadtmitte soll nach den Plänen der Saarbrücker Architekten Wandel/Lorch gebaut werden. Die Entscheidung wurde am Donnerstagabend im Rathaus der Stadt bekannt gegeben. Der Vorsitzende des entscheidenden Gremiums, Architektur-Professor Gerhard Freising aus Trier, lobte den Siegerentwurf als „angemessene Arbeit für die Stadt“, er sei der am besten geeignete Entwurf, der sich dem prominenten Kirchenbau mit Respekt unterordne und dabei aus funktioneller wie wirtschaftlicher Sicht eine gute und qualitätvolle Architektur bieten werde. Er spiegele Zweck, Ort und Zeit des Vereinshauses in direkter Nähe zur katholischen Kirche wider.

Die Siegerpläne für den Neubau schafften „eine gute, funktionale Raumaufteilung“, was ja gerade für ein Veranstaltungshaus wichtig sei. An die Gäste gerichtet sagte Freising: „Sie können sich freuen auf das neue katholische Vereinshaus.“

Für das Vereinshaus hatte man bestimmte Zweckvorgaben formuliert; der Entwurf spiegelt nunmehr in seiner räumlichen Ausdehnung und der gestalterischen Ausprägung die Anforderungen an Ort, Form und Funktionalität und farbliche Fassung wider. Das Gebäude verspricht, sich in guter und selbstbewusster Haltung zu positionieren, wobei das äußere Erscheinungsbild zurückhaltend bleibt. Im Untergeschoss sind neben einem eigenen Eingang die Gruppenräume wie auch Sanitäreinrichtungen vorgesehen. Auf der Ebene des Saales, der vom Kirchenvorplatz her durch ein Foyer erreicht wird, liegen auch die Küche, Behinderten-WC sowie die Lagerräume für Bühne und Bestuhlung. Eine Treppe führt zu den im Untergeschoss befindlichen Räumen.

Nach der Begrüßung und den einführenden Worten von Bürgermeister Rolf Schultheis hatte Pastor Thomas Thielen von der katholischen Kirchengemeinde St. Michael zunächst das Wort ergriffen. „Ich vermisse das Gebäude (das ehemalige Vereinshaus, Anm d. Red.) in keiner Weise.“ Ein Neubau sei immens wichtig, zum Beispiel als Spielstätte für Vereine.

Die Gewinnerin der Mehrfachbeauftragung, Prof. Andrea Wandel, betonte die „Verknüpfung mit der Stadt“ und legte besonderes Augenmerk auf die helle und offene Konstruktion sowie die Verbindung der verschiedenen Ebenen des Gebäudes. Als wichtiges Element bezeichnete sie das Foyer, das einen freien Blick ins Stadtzentrum ermögliche.

Neben Schultheis und Stadtratsmitglied Dr. Horst-Henning Jank (Bündnis90/Die Grünen) war Siegfried Kraus einer der drei Sachpreisrichter (Fachpreisrichter = Architekten) bei dem Entscheid. Dieser sei im Übrigen einstimmig gefallen, weil „der Siegerentwurf nicht nur der richtige sei, sondern auch noch der kostengünstigste“. Im Gespräch mit der SZ betonte Kraus am Freitag, dass das Verfahren eine Mehrfachbeauftragung war, also kein offen ausgeschriebener Wettbewerb. Man habe lediglich die Entwürfe von drei Büros bewertet, die im Übrigen bereits für das Bistum Trier gearbeitet hätten.

Das Preisgericht habe klare Vorgaben gemacht, in Bezug auf Größe des Neubaus, die Umfeldgestaltung und die Größe der Räume. Wie Siegfried Kraus erklärte, wird das Büro Wandel/Lorch binnen dreier Wochen eine „verfeinerte Planung“ erstellen, die dann als Grundlage für den Neubau, aber auch für die Anträge auf Zuschüsse diene. Zuschüsse des Landes sind nach den Worten des Bürgermeisters zugesagt im Rahmen des Städtebauförderprogramms. Und auch die finanzielle Unterstützung vom Bistum werde kommen.

Weder der Baubeginn noch die Bauzeit wurden am Donnerstagabend im Rathaus terminiert.

 Die Preisträgerin mit den Vertretern von Kirchengemeinde, Preisgericht, Stadt- und Landesverwaltung.

Die Preisträgerin mit den Vertretern von Kirchengemeinde, Preisgericht, Stadt- und Landesverwaltung.

Foto: Thomas Seeber

Die Stadtverwaltung plant nach eigenen Angaben eine Informationsveranstaltung zum Neubau des katholischen Vereinshauses. Der Termin hierfür sei allerdings noch nicht festgelegt.

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