Pläne für ein Wahrzeichen Der Turm wird nun zur Bürgersache

Friedrichsthal · In Friedrichsthal will die Verwaltung eine Umfrage starten, ob ein neuer Hoferkopfturm gebaut werden soll. Das wurde bei einer Bürgerversammlung im Rathaus bekannt.

 Bürgermeister Rolf Schultheis wendet sich an die Zuhörer im Festsaal des Rathauses.

Bürgermeister Rolf Schultheis wendet sich an die Zuhörer im Festsaal des Rathauses.

Foto: Thomas Seeber

Kommt er nun oder kommt er nicht, der neue Hoferkopfturm? Rund 90 Prozent der Friedrichsthaler waren bei einer Saalabstimmung dafür. Das gilt zumindest für die rund 60 Zuhörer, die sich bei der Bürgerversammlung zu diesem Thema am vergangenen Freitag im Festsaal des Friedrichsthaler Rathauses eingefunden hatten. Diese Abstimmung war natürlich nicht repräsentativ und auch nicht ganz ernst gemeint. Dennoch will Bürgermeister Rolf Schultheis in Kürze eine Umfrage in der Stadt machen lassen, um herauszufinden, ob ein neuer Hoferkopfturm von der Bevölkerung gewünscht ist. Zusammen mit dem Vorsitzenden des Fördervereins Hoferkopfturm, Manfred Plaetrich, hatte er zu dieser Versammlung eingeladen. Plaetrich freute sich über das große Interesse. „Wir haben das Ziel, einen Neubau des Hoferkopfturms finanziell und ideell zu unterstützen.“

Der Hoferkopfturm stand einst auf dem Gipfel des Hoferkopfs in Bildstock. Der ursprüngliche Turm war ein vom Saarwaldverein Bildstock 1931 errichteter Aussichtsturm mit 18 Metern Höhe. Bis zu seinem Abriss 1972 war er mit seiner geschlossenen Holzkonstruktion das Wahrzeichen der Stadt und bot eine Aussichtsmöglichkeit mit Rundumsicht bis weit ins Sulzbachtal hinein, bei guter Witterung sogar bis nach Saarbrücken und die Vogesen. Im März 1972 musste dieser erste Hoferkopfturm wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Nach 22-Jähriger turmloser Zeit, errichtete 1994 das THW Friedrichsthal – in sechs Monaten ehrenamtlicher Arbeit – einen neuen Hoferkopfturm aus Nadelholz für rund 200 000 DM. Dieser rundum offene Holzturm ist den meisten Friedrichsthalern noch in guter Einnerung. Die offene Konstruktion erwies sich jedoch als problematisch, denn im Laufe der  Jahre kamen Unterhaltungs- und Sanierungskosten in Höhe von rund 92 000 Euro zusammen. Trotz dieser Maßnahmen wurde das Holz morsch und im September 2014 musste der Turm aus Sicherheitsgründen abgerissen werden.

Heute engagiert sich der Förderverein Hoferkopfturm für die Wiedererrichtung eines neuen Aussichtsturmes, der in Anlehnung des ursprünglichen Turmes errichtet werden könnte. Die nötigen Pläne dazu sind noch vorhanden. Die vom Förderverein vorgeschlagene geschlossene Turmversion in Holzbauweise könnte in Verbindung mit einer Aluminium- oder Stahlkonstruktion ausgeführt werden. Ebenfalls denkbar wäre ein kompletter Aluminium-Turm – etwa vergleichbar mit dem Turm vom Ottweiler Betzenhübel. Der Vorteil des Metallbaus wäre geringe Folgekosten für die Unterhaltung. Die Finanzierung stellt neben der Bauweise einen weiteren Kernpunkt des Vorhabens dar. „Die Kosten für unseren Vorschlag des neuen Turmes würden sich auf etwa 230 000 Euro belaufen“, so Plaetrich. Durch verschiedene Aktionen, wie eine Ausstellung oder die Herausgabe eines Buches, konnte der Verein zwischenzeitlich eine Spendensumme in Höhe von rund 10 000 Euro zusammentragen. Etwa weitere 4700 Euro sind zweckgebunden bei den entsprechenden Konten der Stadt eingegangen und werden dort für den Neubau eines Turmes verwahrt – so er denn kommt. „Sobald der Stadtrat sich grundsätzlich für den Bau eines neuen Turms entschieden hat und sich über Bauweise einig ist, können wir mögliche Sponsoren und Spender ansprechen. Die Spendenbereitschaft wird wachsen, sobald diese Entscheidung gefallen ist. Die Stadt hat zudem noch Möglichkeiten, aus Landes- oder EU-Mitteln Fördergelder abzurufen, damit die Eigenleistung so gering wie möglich ausfallen wird“, erklärte Manfred Plaetrich. „Wir haben natürlich viele Projekte in der Stadt, die uns drücken, wie der Rechtsschutzssaal oder die Bäder“, so Rolf Schultheis. „Wir schätzen die Kosten für einen neuen Turm auf rund 250 000 bis 280 000 Euro. Und auch wir haben uns bereits Gedanken gemacht, wie wir die Finanzierung sichern können und haben einige Ideen. Aber jeder lange Marsch beginnt mit dem ersten Schritt, es wird einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Die Befürworter des Neubaus drängen darauf, mit diesem ersten Schritt nicht mehr zu lange zu warten. „Je länger man sich mit der Entscheidung Zeit lässt desto mehr gerät das Vorhaben in Vergessenheit,“ mahnte einer der Zuhörer. Am Ende der Versammlung konnte die Eingangsfrage Frage noch nicht beantwortet werden, aber eine Tendenz ist klar. „Wir werden in Kürze eine offene Umfrage durchführen, die zur Abstimmung im Internet und als Unterschriftenliste im Rathaus zur Verfügung gestellt wird. Das Ergebnis wird dem Stadtrat helfen, eine Entscheidung zu treffen.“ erklärte Schultheis.

Fotos und Infos rund um den Hoferkopfturm gibt es im Internet.

 Hier wird ein Gestaltungsvorschlag gezeigt.

Hier wird ein Gestaltungsvorschlag gezeigt.

Foto: Thomas Seeber
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