„Der Natur wieder ein Stück zurückgeben“
Bildstock · Der Ortsverein Bildstock des Saarwald-Vereins hat den „Tag des Baumes“ gefeiert. Und eine Winterlinde eingepflanzt. Sie gesellt sich zu einer ganzen Reihe von Bäumen, deren Wurzeln hier schon in der Erde verschwanden.
Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr auf dem Hoferkopf. Es ist ruhig im Naherholungsgebiet. Zudem pfeift - trotz annehmbarer Temperaturen - ein mehr als eisiger Wind. Die Sonne hält sich an diesem Tag ein wenig zurück. Ab und an kommen ein paar Spaziergänger vorbei. Manche führen ihren Hund aus. Am Bildstöckel, dem Wahrzeichen des Friedrichsthaler Stadtteils, hat sich eine Gruppe von gut 30 Menschen versammelt. Die Leute wirken gut gelaunt, sie strahlen. Hinter dem Denkmal fällt ein junger Baum auf, der von einer Holzhalterung gestützt wird. Es scheint sich um eine offizielle Veranstaltung zu handeln.
In der Tat: Der Ortsverein Bildstock des Saarwald-Vereins feiert den alljährlichen "Tag des Baumes". ,,Wir machen das schon seit 18 Jahren", erklärte Bernhard Quint gegenüber der SZ. Er ist Natur-, Kultur- und Denkmalschutzwart. Die Gruppe hatte sich zuvor am Bildstocker Markt getroffen und war dann unter der Führung von Bernhard Quint, dem 1. Vorsitzenden, auf den Hoferkopf gewandert. Unter den Spaziergängern befand sich auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ). Er ist der Spender des Baumes, einer Winterlinde.
In seiner Rede betonte Gillo, dass er in Erinnerung rufen wolle, was es bedeutet, gesunde Bäume zu haben. Kritik übte er am massenhaften Fällen der Gewächse, um so Platz für großflächige Tierhaltung zu schaffen, wie das etwa in Brasilien der Fall ist. Die Linde, sagte Gillo, liege im Trend. Den Baum des Jahres pflanze er bereits zum zweiten Mal innerhalb kürzerer Zeit.
"Das ist ein Zeichen, der Natur wieder ein Stück zurückzugeben", meinte Bürgermeister Rolf Schultheis zu den Anwesenden. Die 18 Bäume , die der Verein in all den Jahren gepflanzt hat, stellten bereits einen kleinen Wald dar, sagte der Chef der Stadtverwaltung. Die Winterlinde sei vor allem gut für die Bienen.
Robert Weber vom Team Umwelt des Regionalverbandes Saarbrücken pflichtete ihm bei. Der Baum könne bis zu 25 Meter hoch werden. Auch Bernhard Quint lobte den künftigen Schattenspender am Bildstocker Wahrzeichen und trug zum Dank das Gedicht "Heimatgruß der Saarwald eiche" vor. Auch Helmut Quint widmete dem neuen Gehölz - ganz Saarwaldvereinsbrauch - ein paar lyrische Verse. Winfried Kalle, der bisherige Gärtnermeister der Stadt Friedrichsthal, der sich nun im Ruhestand befindet, wurde für seine langjährige Unterstützung mit einem Geschenk geehrt. Man gedachte auch der verstorbenen Mitglieder, Christel Risch und Hans Dell , indem man für sie eine Plakette an der Linde anbrachte.
