Der ,,Knüller“: ein Motorblock

Bildstock · Man glaubt es kaum, wenn man ihn nicht mit eigenen Augen gesehen hat: den Müll, den rücksichtslose Menschen in die Landschaft kippen. Dagegen ging jetzt eine fleißige Truppe in Friedrichsthal an.

 Mit vereinten Kräften laden die eifrigen Müllsammler einen Lkw voll. Foto: Iris Maurer

Mit vereinten Kräften laden die eifrigen Müllsammler einen Lkw voll. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Am Anfang war eine Facebook-Nachricht. In der Gruppe "Unser Klaraschacht muss sauberer werden" wurde schon im Mai darauf hingewiesen, dass es rund um das Waldstück in der Straße Am Klaraschacht in Bildstock wilde Müllablagerungen gibt. Am Samstag fanden sich dann zur Mittagszeit etwa ein Dutzend Bürger am Wendehammer vor Hausnummer 45 im Friedrichsthaler Stadtteil ein, um die unschönen Ansichten zu sammeln und zu entsorgen.

"Ich weiß nicht, was es ist, auf jeden Fall ist es schwer", kommentierte Dennis Burgard ein Fundstück, das wohl mal ein Förderband aus Gummi gewesen sein mag. Der 15-Jährige aus Altenwald war einer der Mit-Initiatoren der Müll-Sammelaktion. Gemeinsam mit seinem Kumpel Mario Vollmer, der in der Straße wohnt, hatte er sich beim Ausführen von Marios Hund an den wilden Ablagerungen gestört. Also rührten die beiden im Vorfeld die Werbetrommel. Im Internet hatten sie Visitenkarten bestellt, auf die sie Ort und Datum der Aktion drucken ließen. Eine ganze Wagenladung voller Eimer, Holzstücke, Ölkanister, Kunststoffplanen, dem "Klassiker" Autobatterie und sogar einen ganzen Motorblock bekamen die Helfer am Ende zusammen. Zusätzlich fand man 40 alte Autoreifen , die noch gesondert abgeholt werden. "Vermutlich könnte man noch mal ein ganzes Auto zusammenbauen aus dem, was man hier so findet", meinte Dennis Burgard ironisch.

Das Fahrzeug zum Abtransport wurde von der Stadt Friedrichsthal zur Verfügung gestellt. Das Entsorgungs-Unternehmen Paulus GmbH versorgte die Helfer mit Essen und Trinken, die Burghardt und Sohn GmbH in Heinitz übernahm die Entsorgung. Ziel der Aktion sei es unter anderem, auf illegale Ablagerung hinzuweisen, "so dass solche Aktionen gar nicht mehr nötig sind", erklärte Dennis Burgard. Die meisten Müllstücke könne man kostenfrei in den Wertstoffzentren abgeben.

"Somit wäre es ohnehin einfacher, den Müll gleich zum EVS zu bringen", sagte etwa Jacqueline Reimann. Die Helferin ist Mitglied der CDU Bildstock-Maybach, die die ursprüngliche Nachricht bei Facebook gepostet hatte. Mit dabei war auch die Vorsitzende des Ortsvereins, Anja Wagner-Scheid, die die Facebook-Gruppe auch weiterhin am Leben halten möchte.

So sei unter anderem ein Einsatz bei der saarlandweiten Aktion Picobello im Frühjahr geplant.

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