Das wahrscheinlich letzte Stadtderby

Bildstock · Bildstock erwartet Friedrichsthal. Es ist für lange Zeit das letzte Stadtduell in der Saarlandliga, sollte die DJK wie geplant ihr Spielrecht verkaufen. Ob der Plan scheitert oder nicht: Sie wird nächste Saison keine schlagkräftige Mannschaft haben.

Es wird sehr wahrscheinlich das letzte Stadtderby sein für die DJK Bildstock. Der Saarlandligist erwartet an diesem Samstag um 16.30 Uhr den SC Friedrichsthal. Der DJK-Vorstand will das Spielrecht an die neu zu gründende U 23 des 1. FC Saarbrücken II verkaufen (wir berichteten). Dieser umstrittene Handel mit einer Liga-Zugehörigkeit sorgt im Fußball-Saarland für jede Menge Empörung. Ob die Sache durchgehen wird, ist unklar.

Wenn der Verkauf des Spielrechts scheitern sollte, hätte die DJK Bildstock kommende Saison wohl keine konkurrenzfähige Mannschaft. "Uns ist klar geworden, dass wir uns den Spielbetrieb in einer Klasse wie der Saarlandliga nicht länger leisten können", hatte der DJK-Vorsitzende Heinz Eigner unlängst erklärt. Deshalb schauen sich die Spieler nach neuen Clubs um. Tom Fink wird zu Oberligist FC Hertha Wiesbach wechseln. Auch Kapitän Christian Schneider wird wie viele weitere Akteure die DJK verlassen. Er sagt: "Wir haben vertraglich vereinbart, dass mein Wechsel bis auf Weiteres geheim bleibt." Janosch Scherer wird kommende Saison für den Ligakonkurrenten Spvgg. Quierschied spielen.

Die DJK Bildstock steht vor der Situation, dass eine Mannschaft den Klassenverbleib schaffen soll, deren Spieler nichts mehr davon haben würden. Auch nicht im Falle der Spielrechts-Übertragung an den 1. FC Saarbrücken. Denn dann würde kein DJK-Akteur vom FCS übernommen werden. "Ich habe in dieser Sache an die Moral und den Charakter der Mannschaft appelliert", sagt DJK-Trainer Björn Klos: "Es geht hier um mehr als das eigene Interesse."

Kapitän Schneider pflichtet seinem Trainer bei: "Wir wollen diese Saison aus sportlichem Ehrgeiz vernünftig zu Ende spielen. Deshalb hängen wir uns voll rein. Für uns geht es weiter wie zuvor."

Die Mannschaft präsentierte sich zuletzt ordentlich. "In der Partie gegen den VfL Primstal waren wir fußballerisch überlegen", sagt Klos: "Dass wir in der Schlussphase ein Gegentor bekommen haben, war unglücklich. So läuft das im Fußball manchmal." Die DJK verlor das Spiel gegen beim Tabellenzweiten am vergangenen Montag mit 0:1. Im Hinblick auf das Friedrichsthaler Stadtderby ist Schneider optimistisch: "Wir sind alle heiß auf das Derby und wollen noch einmal alles raushauen, was wir haben. Wenn wir an die Leistungen der letzen Wochen anknüpfen können, werden wir die Rechnung aus der Hinrunde begleichen können." Das Hinspiel verlor die DJK Bildstock mit 0:3.

"Es ist schade, dass es das letzte Derby zwischen uns und der DJK ist", sagt Friedrichsthals Trainer Andreas Fellhauer, dessen Verein mit der DJK Bildstock ab kommender Saison im Jugendbereich eine Spielgemeinschaft haben wird. "Solange wir auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze sind, ist für uns nur die Meisterschaft das Thema", ergänzt Fellhauer. Seine Mannschaft ist im Aufstiegsrennen unter Zugzwang. Friedrichsthal hat seine hervorragende Ausgangsposition verspielt und ist nach vier Partien ohne Sieg von der Tabellenspitze auf Rang drei zurückgefallen.

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