„Das haut einen von den Socken“

Bildstock · Bei einem Benefiz-Lehrgang des Ju-Jutsu Clubs Bildstock kam eine schier unglaubliche Spendensumme zusammen. Die SZ erfuhr, was die Verantwortlichen unternahmen, um dieses Ergebnis zu erzielen.

 Den Spendenscheck übergab Sandra Eifler an Sigrid Singer. Foto: Thomas Seeber

Den Spendenscheck übergab Sandra Eifler an Sigrid Singer. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

"Das haut einen von den Socken ", sagte Thomas Giese und freute sich. Denn kürzlich erlebten die Kinder des Ju-Jutsu Clubs Bildstock ein Training der etwas anderen Art. Der Vorsitzende hatte die Ehre, eine kurze Einführung zum Ergebnis des Benefiz-Lehrgangs vor wenigen Wochen zu geben. Dabei betonte er, dass die gesamten Einnahmen der Veranstaltung der Elterninitiative krebskranker Kinder zugutekommen. Er selbst habe zwischenzeitlich mit etwa 1500 Euro gerechnet. "Mit viel Engagement und Einsatz wurde dies jedoch bei Weitem übertroffen", so Giese.

Genauer gesagt wurde mehr als das Dreifache eingenommen: 5150 Euro kamen zusammen, wie Initiatorin Sandra Eifler stolz mitteilte. Die Jugendtrainerin und -wartin erzählte, wie sie zwischenzeitlich einen Kassensturz machte und ob der anfangs geringen Summe zu sich selbst sagte: "Das geht gar nicht". Also legte sie sich noch mehr ins Zeug. Ein weiterer Antriebspunkt für ihren Einsatz war die eigene Erfahrung: Eine Großcousine ist an Leukämie gestorben. "Man ist viel engagierter, wenn man weiß, worum es geht", so Eifler.

Ein Leben gerettet

Den Scheck mit der stattlichen Summe nahm seitens der Elterninitiative die Spendenbeauftragte Sigrid Singer entgegen. Sie hätte sich bereits über viel weniger Geld gefreut, doch auch sie war sichtlich berührt von der Endsumme. Sie ist ebenfalls persönlich betroffen: Ihre Tochter war an Leukämie erkrankt und auf eine Stammzellenspende angewiesen. Ihre Tochter hatte Glück, eines Tages stand der Arzt vor ihr und hielt etwas in die Luft: "Das ist der Beutel, der das Leben bedeutet", habe er gesagt, als er ihr die separierten Zellen zeigte, berichtete Singer.

Sogar während des Benefiz-Lehrgangs, der am 10. September stattfand, gab es eine gute Nachricht. Einer der Teilnehmer erhielt just an diesem Tag die Nachricht, dass er - nach der Typisierung - für eine Spende infrage komme. "Er hat wahrscheinlich ein Leben gerettet", brachte es Sandra Eifler auf den Punkt. "Ich werde den Tag nie vergessen", pflichtete ihr Sigrid Singer bei. Als Dankeschön schenkte die Spendenbeauftragte der Initiatorin noch das Maskottchen "EKKI", den Schutz- und Tröstehund der Elterninitiative.

Das viele Geld kam nicht nur durch die Teilnahmegebühren zustande. Unter anderem wurden gespendete Lasagne, Kuchen, Kaffee und Getränke verkauft. Zehn Referenten hätten ohne Honorar ihre Fertigkeiten in Muay Thai, Taekwondo oder beim italienischen Messertanz gezeigt. Weiter wurden Gutscheine oder Kimono-Jacken versteigert. Große Unterstützung erhielt Sandra Eifler als Initiatorin von den Vereinsmitgliedern Silvia Montag und Tanja Weber.

Eine Sache lag Eifler ganz besonders am Herzen: Die Kinder hatten während eines Zeltlagers im Vorfeld ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und ein Bild voller Schmetterlinge und Blumen gemalt. Dieses wurde für die Höchstsumme von 40 Euro beim Benefiz-Lehrgang versteigert und der Elterninitiative krebskranker Kinder überlassen. Dort wird es in der nächsten Zeit entweder in der Villa Kunterbunt oder im Eltern-/Geschwister-Wohnbereich angebracht.

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