Das Ende eines Glockenturms

Friedrichsthal · Er war in die Jahre gekommen und drohte. umzufallen. Daher entschied man sich, den Glockenturm abzureißen. Die größte der fünf Glocken wurde in der hinteren Seitenkapelle der Kirche aufgestellt. Mit Holzklöppeln darf man sie anschlagen.

 Der Turm der katholischen Kirche St. Marien wurde am Freitag abgerissen. Foto: Becker&Bredel

Der Turm der katholischen Kirche St. Marien wurde am Freitag abgerissen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Mit einem Abbruchbagger ging es am vergangenen Freitag dem 35 Meter hohen Glockenturm der Kirche St. Marien in Friedrichsthal an den Kragen: Der 1956 erbaute Turm ist in die Jahre gekommen und wurde abgerissen. "Die Stabilität des Turmes ist mittlerweile angegriffen, er stand kurz davor, baufällig zu werden", erklärte hierzu Christian Jung, Pressesprecher der Stadt Friedrichsthal . "Die Kosten der Renovierung hätten wahrscheinlich unsere Möglichkeiten überstiegen." Daher entschied man sich für den Abriss des Turms.

Das Abbruchunternehmen der Firma F&R in Neunkirchen war zur Stelle. Der Abbruchbagger wurde per Schwertransport angeliefert, vor Ort zusammengebaut und hatte eine Arbeitshöhe von 50 Metern. Um den Untergrund vor Schäden durch den Bagger zu schützen, wurde zunächst eine Sandschicht etwa einen halben Meter hoch aufgetragen. Von oben nach unten trug der Bagger schließlich den Turm aus Stahlbeton ab. Die fünf Glocken des Turmes wurden zuvor entfernt. Die größte Glocke wiegt 2,8 Tonnen und ist den Opfern der Kriege gewidmet. Sie wurde in der hinteren Seitenkapelle der Kirche aufgestellt und kann nun mit Holzklöppeln angeschlagen werden. Die restlichen vier Glocken sind derzeit zwischengelagert und sollen an einem Glockengerüst angebracht werden, das oberhalb der Kirche entstehen soll.

Die Abrissarbeiten sind Teil der aufwendigen Sanierungsarbeiten des Kirchenvorplatzes und des Vereinshauses (die SZ berichtete mehrfach). In deren Rahmen stehen der Umbau und die Sanierung des Saales und der Versammlungsräume im darunterliegenden Teil des Vereinshauses sowie die Sanierung und Neugestaltung der Freifläche zwischen Vereinshaus und Kirchengebäude. Zudem soll der Kircheneingangsbereich mit Treppe, Vordach und Portalen neu gestaltet werden. Die Bauzeit ist auf etwa 1,5 Jahre geplant. Die Kosten in Höhe von etwa 3,2 Millionen Euro werden von Land, Stadt, Bistum und Pfarrei übernommen.

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