Comenius stirbt mit Edith Stein

Friedrichsthal · Das europäische Bildungsprojekt Comenius endet im Juni mit der Verabschiedung eines Handbuches. Daran haben auch Schüler und Lehrer der Edith-Stein-Schule mitgewirkt.

 Die jungen Europäer mit ihren Lehrern vor dem Peace Palace in Den Haag. Foto: privat

Die jungen Europäer mit ihren Lehrern vor dem Peace Palace in Den Haag. Foto: privat

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Was haben das europäische "Peacemaker-Projekt" und die Edith-Stein-Schule gemeinsam? Sie haben beide erfolgreich gearbeitet und dennoch wird es sie zum kommenden Schuljahr in dieser Form nicht mehr geben. Das Comenius-Projekt wird in Erasmus+ übergeführt, die Edith-Stein-Schule wird mit der Gemeinschaftsschule in Quierschied zusammengelegt.

Um das Comenius-Projekt "Peace Maker", an dem die Edith-Stein-Schule mit Schulen aus Frankreich, Spanien und Holland beteiligt ist, zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, fuhren die Lehrerin Nicole Abdeli und der ehemalige Leiter der Projektgruppe, Werner Hillen, mit fünf Schülern nach Delft, wo sie sich mit Schülern und Lehrern aus den drei anderen europäischen Ländern intensiv mit dem Fortgang des Projektes auseinandersetzten.

Nach einer Stadtrallye und einem Empfang beim Bürgermeister der Stadt stellten die Schüler im Grotius-College ihre mitgebrachten Ergebnisse vor. Anschließend machten sich die Jugendlichen gegenseitig mit den Namenspatronen ihrer Schulen bekannt, die alle ihre Verdienste um Frieden in der Welt erworben haben: Hogo Grotius vom College in den Niederlanden, Ignacio Martin Baró von der Schule in Valladolid (Spanien), Jeanne d'Albret von der Schule in Pau (Frankreich) und Edith Stein .

Nach der Darstellung verschiedener Konflikte aus dem Schulalltag wurden Lösungsmöglichkeiten diskutiert und mit Hilfe eines Forum-Theaters dargestellt, so die Teilnehmer.

Letztendlich geht es darum, eine Friedenskultur (culture of peace) in Schulen zu schaffen und ein Handbuch zu erstellen, das Richtlinien und Anregungen für die Bewältigung von Konflikten in Schulen gibt.

Da die Stadt Den Haag mit ihren Institutionen sich zu einem internationalen Zentrum für Frieden durch Recht entwickelt hat, war ein Besuch des Peace Palace (Friedenspalast) ein Muss. Dort sind der Internationale Gerichtshof und der Ständige Schiedsgerichtshof beheimatet. Ein Abstecher an den Nordseestrand in Scheveningen und ein Besuch des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam werden den Jugendlichen sicher in guter Erinnerung bleiben.

Im Juni findet nun das Abschlusstreffen in Spanien statt, bei dem das Projekt mit einem umfangreichen Handbuch sein Ende findet. Die entstandenen freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Jugendlichen und den Lehrern werden diese Projekte jedoch überdauern. Die Schüler sind zu jungen Europäern geworden. Doch Europa lebt in Projekten weiter. Seit einem Jahr ist die Edith-Stein-Schule an einem Erasmus+-Projekt mit weiteren sieben europäischen Ländern beteiligt, das im kommenden Schuljahr weitergeführt wird. In diesem Projekt sollen Jugendliche motiviert werden, sich bei ihrer Berufsplanung auch mit der Möglichkeit einer Unternehmensgründung auseinanderzusetzen. Das nächste Treffen findet in der ersten Juliwoche in Istanbul statt, wie die Teilnehmer weiter berichteten.

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