Bürgersteig-Parker behindern Rollstuhlfahrer

Friedrichsthal · Einige Besucher von Veranstaltungen in der Helenenhalle missbrauchen den Bürgersteig vor dem Gevita-Heim als Parkplätze. Das ist nicht nur einem SZ-Leser-Reporter ein Dorn im Auge.

"Bei größeren Events in der Helenenhalle ist der Bürgersteig in der Grubenstraße auf 300 Meter zugeparkt", berichtet Leser-Reporter Gerd Russert aus Altenwald. Seine Frau ist dement und an den Rollstuhl gefesselt, lebt derzeit im Gevita-Seniorenheim direkt neben der Helenenhalle. Und die auf dem Gehsteig parkenden Autos machen es laut Russert unmöglich, einen Spaziergang mit dem Rollstuhl zu unternehmen. "Im Seniorenheim leben oftmals die Ärmsten der Armen. Ich möchte doch nur meiner Frau bei schönem Wetter eine Freude gönnen", so der Leser-Reporter. Nun ist Russert jedoch auch vom Fach. Lange Jahre arbeitete er als stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes in Saarbrücken. Und so wandte er sich an den Leiter des Friedrichsthaler Ordnungsamtes. Sein Vorschlag: Hinweisschilder sollen auf Festveranstaltungen hinweisen und verbieten, den Bürgersteig als Parkfläche zu nutzen. Um Unfälle auf der daraufhin beengten Fahrbahn zu vermeiden, schlägt Russert vor, temporär eine 30-km/h-Zone einzurichten. Daneben fordert Russert, dass gerade bei größeren Veranstaltungen das Ordnungsamt auch am Wochenende kontrolliert.

Beschwerde bekannt

Bei der Stadt Friedrichsthal kennt man die Beschwerde, doch müsse man zumindest bei der Forderung nicht auf dem Bürgersteig zu parken eine Absage erteilen. Pressesprecher Christian Jung erklärt: "Eine Einengung der Grubenstraße wäre aufgrund des Begegnungsverkehrs mit Bussen nicht zielführend. Es soll jedoch dafür gesorgt werden, dass der Fußweg von der Feuerwache kommend immer noch eine Befahrung mit Rollstühlen erlaubt."

Und man will künftig bei Veranstaltungen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h drosseln, sagt Jung. Zusätzlich sollen die Veranstalter von der Stadt auf die Problematik hingewiesen werden, damit diese das Parkverhalten ihrer Besucher kontrollieren.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Gerd Russert aus Sulzbach-Altenwald. Wenn Sie Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Tel. (06 81) 5 95 98 00, mailen Sie an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort