Montessori-Schule in Friedrichsthal Brandstiftung: Noch kein Motiv in Sicht

Friedrichsthal · Die Montessori-Schule in Friedrichsthal steht nach dem vorsätzlichen Abfackeln eines Gebäudetraktes vor einigen Problemen. Die sie allerdings auch zu lösen vermag.

 NIcht nur der Eingang zu diesem Gebäudetrakt der Montessori-Gesamtschule wurde zerstört, auch die dahinter liegenden Räume haben ordentlich etwas abgekriegt. Foto: Iris Maurer

NIcht nur der Eingang zu diesem Gebäudetrakt der Montessori-Gesamtschule wurde zerstört, auch die dahinter liegenden Räume haben ordentlich etwas abgekriegt. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Den Gesichtern der Jungen und Mädchen auf dem Hof der Montessori-Gemeinschaftsschule in Friedrichsthal sah man gestern Mittag nichts an. Man sah ihnen nichts an von dem Unglück, das ihre Einrichtung in der Nacht zum Sonntag heimgesucht hatte. Die jungen Leute waren, soweit erkennbar, reichlich vergnügt. So wie das eben ist mit Schülern, die ihre Pause im Freien weidlich genießen. Wer aber vor dem ausladenden Haus mit seinen fünf Gebäudetrakten stand und einen Blick nach rechts riskierte, sah das Ausmaß der Zerstörung, das vor allem die Lehrer in Atem hält und die Schulleitung zum Improvisieren zwingt. Brandstiftung hat einen großen Gebäudeteil schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Polizei hatte vier Tatverdächtige vorläufig festgenommen und nach erkennungsdienstlichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt (wir berichteten).

Doch wie geht es weiter mit der Schule im Grühlingswald? Wie organisiert man den Unterricht, das Mittagessen, die Prüfungen, die sowohl beim Hauptschul-Abschluss als auch beim Mittleren Bildungsabschluss im Gange sind? Schulleiterin Anette Dragan erklärt im Gespräch mit der SZ, dass man bei den Prüfungen Lösungen gefunden habe, alles laufe reibungslos. Bis Mittwoch einschließlich könnten jedoch die Klassenstufe 9/10 und die Oberstufe nicht unterrichtet werden. Ab Donnerstag aber seien - aufgrund von Umstrukturierungen - wieder alle Schüler an Bord. Durch das Feuer seien zwei Lehrerzimmer, zehn Unterrichtsräume und auch das Bistro betroffen, sodass die Schüler ihr Mittagessen in ihre jeweilige Klasse mitnehmen mussten.

Der Regionalverband Saarbrücken ist zuständig für das Gebäude, in dem die Montessori-Pädagogik gelehrt wird. Auf Nachfrage erklärte gestern der Pressesprecher der Kreisverwaltung, dass man am morgigen Mittwoch ein gutes Stück schlauer sein werde, was das weitere Procedere angeht. Dann nämlich sei ein externer Gutachter vor Ort, der das beschädigte Gebäude in Augenschein nehmen werde. Auch eine Brandsanierungsfirma werde sich am selben Tag in der Straße im Grühlingswald einfinden. Nach fachlicher Prüfung wisse man dann schon mal genauer, wie lange die Sanierungsarbeiten dauern werden und in welcher Höhe der Schaden beziffert werden kann. Die Polizei ging vorläufig von rund 50 000 Euro aus.

Was das Tatmotiv der der Brandstiftung verdächtigen jungen Leute angeht, so konnte die Pressestelle des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken am Montag noch keine Aussage treffen. Die möglichen Zündler, so hieß es, seien wieder auf freiem Fuß, Nachvernehmungen würden folgen. Dass Trunkenheit mit im Spiel war, hatte die Polizei bereits am Sonntag gemeldet.

Trotz aller Widrigkeiten lädt die Montessori-Schule zum ,,Fest der Naturwissenschaften" ein. Es findet statt am kommenden Freitag, 12. Mai, von 12.30 bis 15 Uhr unter dem Motto ,,1000 Quadratmeter Naturwissenschaften". Die Besucher dürfen sich auf spannende Projekte freuen unter der Schirmherrschaft von Prof. Rolf Hempelmann (Physikalische Chemie, Saar-Universität).

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