Bedrückende Gedanken in „Bin noch am Leben”
Friedrichsthal · Josef Schmitt las im Friedrichsthaler Rathaus aus den gesammelten Feldpostbriefen seines Vaters.
(red) Der gebürtige Bildstocker Josef Schmitt hat ein Buch mit gesammelten Feldpostbriefen seines Vaters herausgegeben und in seiner alten Heimatstadt auf Vermittlung des Stadtrates Harald Hauch nun im Rathausfestsaal vorgestellt. Das Interesse an diesem Werk und an dem Autor war sichtlich groß, sodass sich Hauptamtsleiter Christian Jung bei der Begrüßung sichtlich darüber freuen konnte, die Veranstaltung in den Festsaal und nicht in den kleineren Sitzungssaal im Rathaus der Stadt gelegt zu haben.
Unterstützt mit Fotos und Zeichnungen hat Josef Schmitt in seinem Buch die Erfahrungen seines Vaters im Zweiten Weltkrieg dokumentiert, wie die Verwaltung meldet. Der Vater des heutigen Autors Josef Schmitt war im Einsatz an der Ostfront unter anderem bei den Schlachten um Charkow und in Stalingrad. Es ist jener kurze Satz, der in Zeiten des Krieges für Momente Angst und Kummer vertreibt und der hoffen lässt, dass Tod und Terror irgendwann enden und alles gut wird - auch wenn nichts bleibt als Schuld und die nackte Existenz. Der Satz lautet: "Bin noch am Leben!"
Josef Schmitt, der heute in Markt Glonn/Oberbayern lebt, hat seinem Buch mit gesammelten Feldpostbriefen, Karten und Skizzen seines Vaters Joseph Schmitt aus den Jahren 1941 bis 1945 diesen Hoffnung atmenden Titel gegeben.
Die Erwartungen an diese Veranstaltung wurden übertroffen, wie es aus dem Teilnehmerkreis heißt.
Denn der Name des Autors und das Lebensmittelgeschäft seiner Eltern sind noch immer vielen Menschen in Bildstock in Erinnerung, und mit der Thematik traf Schmitt auch das geschichtliche Interesse der Zuhörer. Der ungeschönte und realistische Vortrag Schmitts ging allen merklich unter die Haut.
Josef Schmitt war sichtlich von dem warmherzigen Empfang in seiner alten Heimatstadt gerührt.
