Die acht Gärtner der Stadt Friedrichsthal haben Hochsaison, während wir uns über die ersten richtigen Sonnenstrahlen und vor allem die milden Temperaturen freuen. Winfried Kalle (62) und seine Kollegen nutzen das schöne Wetter zum Arbeiten und Pflanzen. Zum Beispiel werden gerade neue Frühlingsblumen vor dem Vereinsheim im Glashüttenpark eingepflanzt. Das dortige Staudenbeet braucht noch etwas Zeit, solange übernehmen die Zwiebelpflanzen die Regie. "Wir haben im Frühjahr alle Sträucher zurückgeschnitten und vor allem die Bäume gepflegt", sagt Chefgärtner Kalle. Er selbst ist geprüfter Baumkontrolleur und muss alle Bäume auf den 30 000 Quadratmetern öffentlichem Grün der Stadt im Auge behalten: "Gerade auf den Friedhöfen haben wir sehr alte Bäume , die aber niemals jemand verletzten sollen. Manchmal muss die Säge ran, aber wir machen kein Brennholz. Wo wir sägen, da ist es unumgänglich", sagt der Gärtner, der seit 40 Jahren im Dienst der Stadt arbeitet. Er begutachtet die Bäume mehrmals im Jahr, schaut auf Blitzeinschläge, sucht nach Pilzbefall oder vergleicht die Größe von Blüten und Blättern bei nebeneinander stehenden Gewächsen. "So findet man heraus, wenn ein Baum angeschlagen ist", sagt er. Im Frühjahr wurden außerdem die Platanen zurückgeschnitten, was normale Pflege bei diesen Bäumen bedeute.

Sein Kollege Dirk Michely pflanzt unterdessen Blütenpflanzen im Staudenbeet der Glashüttenanlage. Dort werden die Stauden erst im Sommer blühen, Michely sorgt für einige Farbtupfer. "Leider macht uns Vandalismus zu schaffen", sagt der Mann. Sein Chef hat gerade mehrere Bretter für Reparaturen am Spielplatz Grillparzer Straße bestellt, wo ein Spielgerät demoliert wurde. Das ärgert die Gärtner, die mit wenig Mitteln die Stadt immer wieder zum Blühen bringen. Vandalismus kostet Zeit und Geld.

Bis zum Sommer wird Friedrichsthal in voller Pracht erblühen, denn insgesamt 10 000 Sommerblumen wurden gesetzt. "An Ostern wurde etwas gespart wegen der knappen Kassen, aber bis zum Sommer sollen an allen Ortseingängen Blumen blühen und die Menschen in Friedrichsthal willkommen heißen", sagt Winfried Kalle.