Veranstaltungsreihe zu feministischen Themen in Saarbrücken Der November wird feministisch

Saarbrücken · Zwei Dutzend Veranstaltungen zu feministischen Themen vielerlei Art bietet der FrauenThemenMonat November. Auftakt ist am 29. Oktober im Rathaus St. Johann.

Die Pandemie hat viele wichtige frauenpolitische Diskussionen fast zwei Jahre lang überlagert. „Dieses Jahr herrschte eine merkwürdige Stille im Diskurs“, stellt die Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Saarbrücken, Katharina Kunze, in ihrem Grußwort im Programmheft des diesjährigen FrauenThemenMonats  im November fest. „Die Emotionalität, Dringlichkeit und Vorfreude, die feministische Kampagnen in den letzten Jahrzehnten auszeichneten, weichen zunehmend einem  pragmatischen ‚Wer möchte, macht mit; wer nicht will, macht es anders’“, beklagt sie. 

Es gilt also, die feministische Szene wach zu rütteln und im besten Fall auch andere Menschen für deren Themen zu begeistern. Das will das Programm des Frauenthemenmonats, das federführend vom Frauenbüro der Landeshauptstadt mit vielen weiteren Kooperationspartnerinnen konzipiert wurde. Auftakt ist am Freitag, 29. Oktober  (19 Uhr), im Rathaus St. Johann mit einem Vortrag der Zukunftsforscherin Anja Kirig  unter der Überschrift „Die Zeiten gendern sich – von Pandemie zu Utopie“. 

Ein Höhepunkt des umfassenden Programmes: Die Lesung der österreichischen Autorin und Cartoonistin Stefanie Sargnagel aus „Dicht“ – mit musikalischer Umrahmung der queerfeministischen Rapperinnen „Mini.Riot“ aus Saarbrücken (4. November, Bürgerhaus Burbach, 19 Uhr). Am 24. November liest Rebekka Endler aus ihrem Buch „Das Patriachat der Dinge“ und führt uns vor Augen, wie sehr Design an männlichen Bedürfnissen ausgerichtet ist (Rathaus St. Johann, 17 Uhr). Paula Irmschler liest am 26. November aus ihrem Buch „Superbusen“ (Breite63 in Malstatt, 19 Uhr). Fee Brembeck stellt  am 9. November ihr Buch Jetzt halt doch mal die Klappe, Mann!“ vor.

Die Lesungen und Konzerte sind wieder in Präsenz, doch ein großer Teil der weiteren Veranstaltungen, insbesondere die Vorträge, hat man vorsichtshalber noch online konzipiert. So auch  das „Barcamp Frauen Saar“ unter dem Motto „Körper, care, Karriere“ am 6. November (10 bis 16 Uhr). Es werden mehrere Filme zu feministischen Themen gezeigt, darunter einer über die saarländische Feministin Marlies Krämer, die ihren Kampf für gendergerechte Sprache bis zum Bundesverfassungsgericht getragen hat (online, 15. November, 18 Uhr).  Und es gibt einige Workshops.

Auch die künstlerische Auseinandersetzung mit Frauen-Themen fehlt nicht: in einer Ausstellung sind Plakate der polnischen Künstlerin Marta Frej zu sehen, die sie für den  Frauenstreik in ihrer Heimat gegen das verschärfte Abtreibungsrecht dort entworfen hat. Bei einer Auktion zugunsten der AG Frauen wird eine Arbeit von Joni Majer versteigert werden (15.11.).

Alle Termine und weitere Infos: www.saarbruecken.de

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