Saar Trophy an der Sportschule Fliegende Menschen auf dem Trampolin

Saarbrücken · Die TSG Saar hat die fünfte Auflage der Saar Trophy organisiert. Am Start waren 120 Teilnehmer aus der ganzen Welt.

 Saskia Lauhöfer aus Frankfurt zeigt an der Saarbrücker Sportschule, was Trampolin-Turnen ausmacht.

Saskia Lauhöfer aus Frankfurt zeigt an der Saarbrücker Sportschule, was Trampolin-Turnen ausmacht.

Foto: Thomas Wieck

Caio Lauxtermann ist neu in Deutschland. Seit Dezember wohnt der US-Amerikaner mit deutschem Vater in Cottbus. Die Saar Trophy war für den 14-Jährigen der erste Trampolin-Wettkampf im neuen Land. 2017 sicherte er sich drei erste Plätze bei nationalen Wettkämpfen in den USA, darunter der Sieg bei den amerikanischen Turn-Meisterschaften in Milwaukee. Der erste Platz bei der Saar Trophy, einem der größten Trampolin-Turniere in Deutschland, kam für den Athleten des SC Cottbus unverhofft. „Ich war überrascht. Ich bin bei so etwas immer locker und wollte nur das machen, was ich sowieso kann“, sagte Lauxtermann, der die Altersklasse 14/15 mit 53,530 Punkten vor Mannschaftskollege Max Budde gewann: „Aber irgendwie hat es dann besser geklappt als erwartet – ich bin einfach ziemlich hoch gesprungen.“

Hoch springen – das war das Ziel aller 120 Teilnehmer, die zur fünften Ausgabe der Saar Trophy in der Multifunktionshalle der Sportschule in Saarbrücken zusammenkamen. Veranstaltet wird der Wettkampf von der Trampolin-Start-Gemeinschaft (TSG) Saar. Die versprach vor dem Turnier prominente Teilnehmer. Diese kamen am vergangenen Samstag auch, weil es bei der Saar Trophy Qualifikationspunkte für Turniere wie die Jugend-EM im April im aserbaidschanischen Baku gab.

Bekannteste Teilnehmerin war Leonie Adam, 2016 Zehnte bei den Olympischen Spielen in Rio. Sie verletzte sich aber zu Beginn des Turniers und verzichtete auf die Finalübungen. In Finale kamen die besten acht Athleten einer Altersklasse. Somit war der Weg frei für die 18 Jahre alte Jugend-Weltmeisterin Aileen Rösler, die bei den Erwachsenen mit 54,160 Zählern Carlotta Amedick vom TSV Ganderkesee (51,635 Punkte) und Silva Müller vom MTV Bad Kreuznach (22,095) auf die Plätze verwiesen. „Der Vorkampf ist gut gelaufen. Bei der Finalkür habe ich dann ein paar kleine Fehler gemacht, ich hätte fast abgebrochen. Aber insgesamt bin ich zufrieden“, sagte Rösler, die durch den Sieg die Teilnahme an der EM sicher hat. Mit Blick auf das Erreichte und ihre Zukunft sagte die Athletin vom MTV Stuttgart: „Die Jugend-Weltmeisterschaft ist etwas Großes – das kann man irgendwie nicht mehr toppen in der Jugend. Deswegen ist mein Ziel jetzt, bei der EM ins Halbfinale zu kommen und dann bei den Erwachsenen Fuß zu fassen.“

Bei den Herren deutete alles auf ein Duell zwischen Daniel Schmidt, Europameister von 2010, und dem mehrmaligen deutschen Meister Fabian Vogel hin. Ersterer leistete sich im Finale einen Fehler – Platz eins ging an Vogel. „Das letzte Jahr lief nicht so gut. Deswegen hatte ich mich vor dem Turnier nervöser gemacht als es eigentlich nötig wäre“, sagte der Bad Kreuznacher: „Umso besser, dass es so gut gelaufen ist.“

Was bei dem großen Teilnehmerfeld auffiel: Mit der 14 Jahre alten  Ann-Kathrin Fleck war nur eine Saarländerin mit von der Partie. Die drei angekündigten Lokalmatadorinnen Merle Buchmann und Clara Kaul hatten auf einen Start verzichtet, weil ihre Übungen noch nicht klappten, Juli Prassol fiel krankheitsbedingt aus. „Wir haben viel Nachwuchs. Aber die meisten sind noch nicht soweit“, sagte Trainerin Patricia Römer von der TSG Saar: „Aber das ist auch Okay. Wir sind halt ein kleiner Verein.“

Fleck, die in Namborn trainiert, erhielt sie 44,260 Punkte, womit sie sowohl das Finale ihrer Altersklasse als auch die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft verpasste. „Mein Ziel war, ein Gefühl für das neue Wertungssystem zu bekommen und zu schauen, wo ich im Vergleich mit der nationalen Konkurrenz stehe. Dass es nicht für das Finale gereicht hat, ist schade – aber ich bin trotzdem zufrieden mit dem Wettkampf“, sagte Fleck, die Platz acht belegte. Mit der Teilnahme an der deutschen Meisterschaft 2017 hatte Fleck gezeigt, dass sie zu den vielversprechendsten saarländischen Talenten zählt.

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