Feuerwehrwettbewerb Fit für den Wettkampf der Lebensretter

Saarbrücken · Saarbrücker Feuerwehrleute trainieren für Meisterschaften. Sie teilen dort ihr Wissen und lernen von anderen.

 Das Technical Rescue Team TRT der Feuerwehr Saarbrücken trainierte am Dienstag in Güdingen das Bergen eines Unfallopfers (von links): Markus Towae, Christian Becker, Björn Matheis, Tina Schiffler, Justin Jung, David Nagel und Kai Vinzent, sowie Verletztendarsteller Marc Schiffler.

Das Technical Rescue Team TRT der Feuerwehr Saarbrücken trainierte am Dienstag in Güdingen das Bergen eines Unfallopfers (von links): Markus Towae, Christian Becker, Björn Matheis, Tina Schiffler, Justin Jung, David Nagel und Kai Vinzent, sowie Verletztendarsteller Marc Schiffler.

Foto: BeckerBredel

Sie wollen Leben retten. So schnell wie möglich nach Verkehrsunfällen das Richtige tun. 14 Feuerwehrleute, die meisten aus Saarbrücken, trainieren seit einem Jahr die Rettung von Unfallopfern. Die 14 machen sich damit fit für Rettungswettbewerbe. Und für den Helfer-Alltag in Saarbrücken. Die Teams wissen nie, welche Aufgabe sie erwartet und haben als Werkzeug das Material, was üblicherweise in einem Feuerwehrfahrzeug ist.

Das Unfallauto kann sich überschlagen haben, auf dem Dach oder auf der Seite liegen. Es kann einen Gastank oder gefährliche Ladung haben. Unter den Augen mehrerer Schiedsrichter müssen die Teams das Opfer retten, entweder schonend innerhalb von 20 oder schnell in zehn Minuten. Die Helfer nennen ihre Mannschaft „Technical Rescue Team (TRT)“ und haben 2018 erstmals am nationalen Wettkampf des Vereins zur Förderung der Deutschen Unfallrettung in Thüringen teilgenommen.

21 Mannschaften waren dort, die Saarländer traten als Neulinge im letzten Drittel an, sagt Teamleiter Markus Towae von der Feuerwehr Güdingen. „Bei der ersten Teilnahme sammelt man Erfahrungen. Für die nächste rechnen wir mit einer besseren Platzierung. Wobei es aber gar nicht darum geht, den Wettkampf zu gewinnen. Die Wettkämpfe sind Ausbildungsveranstaltungen. Durch den Wettkampfcharakter ist man angespannt und konzentriert.“ Towae ergänzt: „Trotzdem geben sich die Teams untereinander Tipps, und alle tauschen sich aus. Wer besonders gute Problemlösungen hat, gibt sie an die anderen weiter. So verbessert man den Leistungsstand aller Teams. Als Multiplikatoren bringen wir das dann zu Hause in den Heimatfeuerwehren in die Ausbildung mit ein.“

In Saarbrücken wurden auf diese Weise neuartige Unterlegkeile zum Sichern von Autos erfunden. Andere Feuerwehren haben das aufgegriffen. Auch eine Halteklammer – aus einem Abflussrohr gefertigt – ist eine Saarbrücker Idee. Mit ihnen befestigt man Planen an einem Wrack, die das Unfallopfer vor Splittern schützen. Beim Wettkampf stehe das Unfallopfer immer im Mittelpunkt, sagt Towae. Ein Schiedsrichter fungiert bei den Wettbewerben als Opfer. Er sagt den Teams, was sie gut oder was sie falsch gemacht haben. Mit entsprechenden Auswirkungen auf das Punktekonto.

Das TRT Saarbrücken will 2019 in Luxemburg, Österreich und Frankreich antreten. „Was wir dort lernen, bringen wir mit und geben es weiter“, sagt Towae. Problematisch sei nur das Training zuhause, denn dafür brauchen die Feuerwehrleute Schrottautos. 15 haben sie davon bisher nach allen Regeln der Rettungskunst zerlegt und später beseitigt. Nun suchen die Mitglieder des TRT Sponsoren oder hilfsbereite Eigentümer von Schrottfahrzeugen. Denn nur an echten Autos lässt sich realitätsnah mit den schweren Geräten trainieren.