Kriminalität FDP fordert mobile Polizeiwachen in City

Saarbrücken · Das Konzept habe sich in anderen deutschen Städten bereits bewährt. Jetzt soll es auf die Tagesordnung des Stadtrates.

 Die FDP-Politiker Gerald Kallenborn und Oliver Luksic nahmen gestern den Kriminalitätsschwerpunkt an der Johanneskirche in Augenschein.

Die FDP-Politiker Gerald Kallenborn und Oliver Luksic nahmen gestern den Kriminalitätsschwerpunkt an der Johanneskirche in Augenschein.

Foto: Heiko Lehmann

Der FDP-Landesvorsitzende Oliver Luksic und der FDP-Kandidat für das Amt des Saarbrücker Oberbürgermeisters, Gerald Kallenborn, haben gestern vor der Johanneskirche Pläne vorgestellt, wie sie die Innenstadt sicherer machen wollen.

„Wir haben uns in der Vergangenheit mit jungen Menschen in der Stadt unterhalten, und uns wurde mehrfach mitgeteilt, dass sich gerade an den Wochenenden ab 23 Uhr kaum noch jemand traut, alleine zu Fuß durch die Innenstadt zu gehen“, berichtete Oliver Luksic. Die Brennpunkte, an denen die meiste Kriminalität herrsche, seien an der Johanneskirche, in der Kaiserstraße, am Bahnhof und vor der Europagalerie.

Die FDP will mit mobilen Polizeistationen gegensteuern. So soll die Kriminalität gerade an den Wochenenden in der Abend- und Nachtzeit eingedämmt werden. „Das können kleine mobile Einrichtungen vor Ort sein oder größere Einsatzfahrzeuge. Vor der Europagalerie oder gerade hier an der Johanneskirche ist dafür auch ausreichend Platz“, erklärte Gerald Kallenborn. Die Idee zu dieser mobilen Sicherheit kommt nicht von den beiden, sondern viel mehr aus anderen Städten in Deutschland.

„In Städten wie Köln, Berlin, Hannover, Mülheim an der Ruhr, Essen oder Wuppertal haben sich diese mobilen Polizeiwachen bewährt und für mehr Sicherheit für die Bürger gesorgt. So etwas brauchen wir auch für Saarbrücken. Das Polizeigesetz lässt solche Maßnahmen zu, also warum sollen wir sie dann nicht umsetzten“, sagte Kallenborn weiter.

Außerdem berichteten die FDP-Politiker: In Berlin gebe es sowohl Container als auch umgebaute Fahrzeuge, die als mobile Polizeiwachen dienen. Die Fahrzeuge seien ausgestattet mit einem Arbeitstisch, umdrehbaren Vordersitzen, Bürocontainer, Leseleuchten, Klimaanlage, Standheizung, Kühlschrank und Außenmarkise. Die Fahrzeuge seien auch mit Computer und Funk ausgestattet, so dass die Beamten auf das polizeiinterne Informationssystem zurückgreifen könnten. Ein solches Fahrzeug koste 100 000 Euro. Auf dem Alexanderplatz in Berlin stehe ein mobiler Container, der 990 000 Euro gekostet habe, er besteht aus Fertigmodulen und sei genau so eingerichtet wie die Fahrzeuge.

„Eine Videoüberwachung an den Brennpunkten in der Landeshauptstadt wird schon seit Jahren gefordert, ist aber bis heute nicht umgesetzt worden. Aus diesem Grund fordern wir die Einrichtung einer mobilen Polizeiwache, die an den Wochenenden und vor Feiertagen besetzt sein soll. Die Gegend rund um die Johanneskirche hat sich mittlerweile zu einem gefestigten Kriminalitätsschwerpunkt entwickelt. Stadt und Land scheinen dieser Entwicklung ratlos gegenüberzustehen“, ergänzte Luksic.

Wenn es nach der FDP geht, soll der mobile Polizeischutz so schnell wie möglich kommen. Am besten sofort, um die Sicherheit in der Adventszeit zu gewährleisten. Die FDP will ihren Vorschlag auch im Stadtrat diskutieren lassen. Die nächste Stadtratssitzung ist am Dienstag, 4. Dezember.

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