Auch das noch.... Fahrrad-Klau nimmt enorm zu

Saarbrücken · Polizei registriert in Saarbrücken einen prozentualen Zuwachs in zweistelliger Höhe.

 Ein zurückgelassenes Hinterrad an einem Fahrradständer – das gibt es in Saarbrücken oft zu sehen, weil viele Drahtesel gestohlen werden.

Ein zurückgelassenes Hinterrad an einem Fahrradständer – das gibt es in Saarbrücken oft zu sehen, weil viele Drahtesel gestohlen werden.

Foto: dpa/Martin Gerten

Kaum ein Tag vergeht, an dem in Saarbrücken kein Fahrraddiebstahl gemeldet wird. Sogar in Häusern abgestellte oder anderweitig mit Schlössern abgesperrte Zweiräder sind nicht sicher. Der Eindruck vieler Bürger, dass sich die Fälle häufen, ist mit statistischen Zahlen zu belegen, wie Falk Hasenberg auf SZ-Anfrage berichtet. Denn nach Angaben des Pressesprechers beim Landespolizeipräsidium registrierten seine Kollegen binnen eines Jahres einen prozentualen Zuwachs bei den Diebstählen in zweistelliger Höhe.

Die Ermittler unterscheiden nach einfachen und schweren Fällen. Bei einfachen handelt es sich um Straftaten, bei denen im Freien abgestellte, nicht angekettete Räder verschwinden. So ging die Polizei 2016 im Stadtgebiet 116 entsprechenden Anzeigen nach. 2017 waren es 138 Ermittlungsverfahren. Hasenberg erklärt: „Das ist ein Plus von 19 Prozent.“

Und auch gesicherte Drahtesel – beispielsweise mit Vorhängeschlössern und Stahlketten an Laternenmasten verankerte oder in geschlossenen Garagen abgestellte – stünden auf der Beuteliste der Diebe, sagt Hasenberg. In diesem Zusammenhang sprechen Fahnder von schwerem Diebstahl. Waren es 2016 noch 244 Fahrräder, die geklaut wurden, meldeten sich im vergangenen Jahr die Besitzer von 284 bei den Polizei-Dienststellen. Das entspricht einer Zunahme von 16,4 Prozent.

Hasenberg erklärt, dass „Radfahren absolut im Trend liegt“. Das bedeutet: Es gibt mehr Räder auf der Straße, mehr Menschen seien als Fahrradfahrer unterwegs. Dementsprechend könne es möglich sein, dass die Diebstahlquote im Vergleich zum gestiegenen Gesamtbestand nicht unbedingt steigt. „Die Polizei hat aber keine Angaben über die Zahl der Fahrräder in Saarbrücken“, berichtet Hasenberg. Denn nur die wenigsten Besitzer ließen ihre Drahtesel registrieren. Und Verkaufszahlen werden den Behörden ebenso wenig übermittelt.

Viele Straftaten bleiben ungesühnt, Täter kommen ungeschoren davon. Denn viele Räder würden spurlos verschwinden. Von einer großen Aufklärungsquote kann der Polizei-Sprecher nicht berichten. Besonders wählerisch seien die Diebe übrigens nicht. „Es wird alles mitgenommen, querbeet. Vom teuren Sportrad bis hin zum alten Damenrad am Straßenrand“, sagt Hasenberg.

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