Autodiebstahl, Überfall, Brandstiftung Polizei fahndet nach mutmaßlichem Räuber und Brandstifter

Update | Güdingen · Der Großbrand in Güdingen am Montagabend war das Ergebnis einer Brandstiftung. Auch besteht ein Zusammenhang zu einem Überfall auf eine Tankstelle in Spiesen-Elversberg.

 Die Saarbrücker Feuerwehr war mit insgesamt zwölf Fahrzeugen und 73 Einsatzkräften in der Saargemünder Straße von Güdingen im Einsatz.

Die Saarbrücker Feuerwehr war mit insgesamt zwölf Fahrzeugen und 73 Einsatzkräften in der Saargemünder Straße von Güdingen im Einsatz.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Ein Sondereinsatzkommando der Polizei, ein ausgebranntes Haus, ein flüchtiger und bewaffneter Täter. Viel Aufregung herrschte Montagabend in Güdingen, nachdem Nachbarn über Notruf eine Explosion in der Saargemünder Straße gegenüber des alten Friedhofs gemeldet hatten. Inzwischen ist klar, dass das Feuer nicht zufällig ausgebrochen war. Ein 32-jähriger Mann hatte laut Polizei im Haus seiner Eltern einen Brandbeschleuniger ausgebracht und diesen entzündet.

Die Feuerwehr beschränkte sich bei ihrer Einsatzschilderung zunächst ausschließlich auf das brennende Haus. Markus Towae, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr, veröffentlichte am späten Abend einen Einsatzbericht. Demnach hätten Anrufer um kurz vor 16 Uhr eine Explosion gemeldet. Die Berufsfeuerwehr, sowie die Freiwilligen Wehren aus Güdingen und Brebach seien sofort alarmiert, die Wehren aus Alt-Saarbrücken und Bübingen sofort nachgefordert worden. In dem kleinen, gelben und angebauten Haus rauchte es aus allen Fenstern. Nachbarn machten Bilder, die bewiesen, wie sehr sich das Feuer bis zum Eintreffen der Wehr ausgebreitet hatte. Towae: "Vor Ort fanden die Einsatzkräfte ein teilweise zerstörtes Gebäude vor, aus dem es stark heraus rauchte."

Man habe nicht gewusst, ob noch Menschen oder Tiere im Haus sind und es sofort durchsucht. Zugleich habe man begonnen, das Feuer zu löschen, dass einzig den Keller des Hauses verschont habe. Insofern ist das Haus komplett zerstört und unbewohnbar. Mensch und Tier wurden nicht vorgefunden, es blieb bei enormem Sachschaden, den ein Experte des Technischen Hilfswerks begutachtete. Towae berichtet, dass bei dem Feuer ein Feuerwehrmann leicht verletzt worden sei. Um ihn kümmerte sich der bereitstehende Rettungsdienst.

Der Feuerwehrbericht ließ unerwähnt, dass sich in dem Einsatz auch SEK-Beamte der Polizei befanden, dass die Umgebung abgesucht und nach einem Mann gefahndet wurde. In einer Pressemitteilung bestätigt ein Sprecher der Polizei nun, dass der 32-jährige mutmaßliche Brandstifter am Montagmorgen gegen 7 Uhr vom Gelände eines Autohauses in Kleinblittersdorf einen grauen Wagen mit französischen Kennzeichen gestohlen hatte. Danach sei er mit diesem Fahrzeug zu einer Tankstelle in Spiesen-Elversberg gefahren, habe den Kassierer mit einer silbernen Schreckschuss-Waffe bedroht, einen Warnschuss Richtung Decke abgefeuert und sei schließlich mit etwa 1000 Euro Beute geflüchtet. Überwachungskamerabilder, die im Internet die Runde machten und von den Tankstellenbetreibern veröffentlich worden waren, stützen die Ermittlungsergebnisse der Polizei. Unser Zeitung liegen die Fotos vor, wir verzichten aber auf deren Veröffentlichung. Anschließend, gegen 15.45 Uhr, hatte der Mann dann das Feuer in seinem Elternhaus gelegt.

Stephan Laßotta, Pressesprecher des Landespolizeipräsidiums, teilte am Dienstagmittag auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung mit, dass die polizeilichen Maßnahmen noch nicht abgeschlossen seien. Der Mann sei weiterhin auf der Flucht.

Die Explosion - eine Panikreaktion eines Bankräubers auf der Flucht? Für Feuerwehr und Polizei bedeutete der Einsatz jede Menge Arbeit. Towae: "Die Wehr war mit insgesamt 12 Fahrzeugen und 73 Einsatzkräften vor Ort, darüber hinaus mehrere Kommandos der Polizei, zwei Rettungswagen und der Notfalldienst der Stadtwerke."

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