In Esslingen rollt’s unter Oberleitungen Ein Blick über den Gartenzaun

 Esslingen · Es kommt gut an: Das Esslinger Obus-Netz wird noch weiter ausgebaut.

Wir haben beim Pressesprecher der Stadt Esslingen, Niclas Schlecht, nachgefragt, wie man denn am Neckar in der Stadt mit etwa 95 000 Einwohnern mit dem Obus zufrieden ist. Erst voriges Jahr entschied sich der Esslinger Stadtrat zum Ausbau des Obus-Netzes. Ist der Ausbau abgeschlossen, dann ist der Obus der nahezu einzige ÖPNV in der Stadt.

Die neuen „Solaris Trollino 18“-Gelenkbusse sollen hohen Komfort bieten, zudem reduziere ein Elektro-Hybrid-Bus die CO2-Emissionen im Vergleich zum Diesel-Bus um rund 80 Tonnen pro Jahr, und der Bus gewinnt auch bei Bremsen Strom zurück. Zur Zeit fahren 21 Obusse in Esslingen, 17 neue sind bestellt, kleinere für Nebenstrecken sollen folgen.

Ein großer Hybrid-Gelenkbus koste etwas über eine Million Euro, er sei deutlich weniger anfällig und weniger wartungsintensiv wie reine E-Busse und beim Wartungsbedarf vergleichbar mit herkömmlichen Diesel-Bussen. Die Elektrifizierung der Esslinger Innenstadt sei zudem ausreichend, da die 40-Kilometer-Baterie-Reichweite zum Bedienen der Außenbezirke genüge. Unterm Strich, so der Pressesprecher: „Wir sind mehr als zufrieden.“ Allerdings hat Esslingen im Vergleich etwa zu Saarbrücken zwei Vorteile: Das alte Oberleitungsnetz war nie abgeschafft worden, daher war auch kein kompletter Neuaufbau der teuren Infrastruktur notwendig. Und für die Finanzierung des ÖPNV ist dort der Kreis zuständig.

Was die Busse betrifft, so geht’s auch noch größer: In Luzern in der Schweiz sind 25 Meter lange Doppel-Gelenkbusse im Einsatz. Sie haben eine Fahrgast-Kapazität von 80 Prozent eines Saarbahn-Zugs, sind aber nur ein Viertel so teuer.

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