St. Johann feiert Hoffeste des Quartiers Mainzer Straße werden Teil des ersten „Mittsommerfestes“
St. Johann · Seit vielen Jahren lädt der Verein Quartier Mainzer Straße in die Höfe des Viertels ein. In diesem Jahr gibt es ein erweitertes Programm beim ersten „Mittsommerfest“ vom 24. bis 26. Juni. Es verbindet Viertel diesseits und jenseits der Saar. Auftakt ist am 21. Juni.
Wussten Sie, dass Johannes der Täufer der Schutzheilige der Stadt Saarbrücken ist? Unter anderem. Denn als Beschützer haben ihn viele Gruppen ausgesucht, wie Klaus Friedrich vom Arbeitskreis Barockstraße Saar-Pfalz bei der Vorstellung des Programmes des ersten „Mittsommerfestes“ erläutert. Man kann Johannes‘ Schützlinge an dieser Stelle nicht alle nennen, denn es sind tatsächlich erstaunlich viele. Aber der Heilige wacht zum Beispiel über die Kinobetreiber (ja!). Er ist der Schutzpatron der Gastwirte, der Sänger, Tänzer und Musiker.
Und damit passe er sehr gut zum neuen mehrtägigen „Mittsommerfest“, dass der Verein Quartier Mainzer Straße in diesem Jahr erstmals veranstalten will – als Erweiterung und Neu-Konzeption der traditionellen Hoffeste, die seit vielen Jahren beliebt sind. Man kombiniert damit quasi gleich mehrere Anlässe und hat den Anspruch, ein Kulturfest zu sein, „kein Fressgelage“, wie Gerd Leidinger vom Vorstand des Quartier-Vereins ankündigt.
Folgender Bogen wird geschlagen: Am 24. Juni ist Johannistag – gewidmet dem Schutzpatron der Stadt. Am 21. Juni, dem Auftakt des Festes, ist Mittsommerwende. Diesen längsten Tag des Jahres, der vor allem im Norden groß gefeiert wird, will man auch in Saarbrücken begehen. „Wir machen das erste Mittsommerfest in Deutschland“, glauben die Veranstalter.
Ob es das ist, ist letztlich egal. Wichtiger wird sein, dass das Programm stimmt. Und hier nehmen die Veranstalter ein drittes Ereignis zum Anlass: das Jubiläum 700 Jahre Freiheitsbrief für St. Johann und Saarbrücken.
Es sei traurig, dass die Bürgerinnen und Bürger so wenig Historisches über ihre Stadt wüssten, sagt dazu Gerd Leidinger. Und deshalb werde man bereits am Auftakt-Dienstag (21.6.) einen kostenlosen Stadtspaziergang als Entdeckungsstour durch das Quartier Mainzer Straße anbieten. Der wird dann an mehreren Tagen wiederholt. Und weil auch die Symbolik schließlich noch irgendwie untergebracht werden muss, steht das ganze im Zeichen der Rose. Die wiederum findet sich im Wappen von St. Johann.
Und damit man das nie wieder vergisst, kann man in der „Rosenbar“ in der Dudweilerstraße zum Mittsommerfest-Auftakt am Dienstag den eigens für Saarbrücken kreierten und von der Rose inspirierten Cocktail „Made in Saarbrigge“ kosten, den die Bar gemeinsam mit der Fruchteria und der WineFactory zusammengemixt hat. Kulinarisch ist im Quartier ohnehin viel los – die Gastronominnen und Händler bieten einiges an – auch beim Late Night Shopping am Freitagabend (24. Juni) bis 22 Uhr.
Weil es sich aber eben nicht um ein „Fress- und Saufgelage“ handeln werde, hat man sowohl die Moderne Galerie als auch das Historische Museum im Saarbrücker Schloss auf der anderen Saarseite ins Programm integriert. So wird es am Freitag einen langen Museumsabend in der Galerie (bis 22 Uhr) geben – mit Sonderführungen. Die „Fête de la Musique“ läuft parallel (auch an anderen Orten der Stadt), es gibt Konzerte und DJ-Musik im Restaurant Ostviertel und vieles mehr.
Und weil Johannes der Täufer auch gebührend gefeiert werden will an seinem Tag, startet man ins Freitagabend-Programm (18.30 Uhr) mit einem Gottesdienst in der Basilika St. Johann, wo es samstags mit einer Orgelmatinee (11 Uhr) weiter geht.
Die eigentlichen Hoffeste, wie man sie kennt, finden samstags und sonntags (12 bis 20 Uhr) statt – mit dem üblichen Angebot an Musik, Kunst, Kultur, Tanz, Flohmarkt und Kulinarik. Sonntags ist wieder Gottesdienst in der Basilika. Auch die evangelische Johanneskirche lädt ein – zur Kunstinstallation. Und wem nicht nach Flanieren ist, kann Sonder-Kinovorstellungen im Filmhaus besuchen.
„Die Leute sollen nicht nur feiern, sondern etwas mitnehmen“, hofft Gerd Leidinger. Es sei wichtig, Traditionen zu pflegen und den Wert der vor 700 Jahren verliehenen Freiheitsrechte für die Entwicklung der Saarbrücker Bürgergesellschaft, zu feiern.
Infos auch im Internet: mainzerstrasse.saarland