Museum 4. Pavillon Erweiterungsbau Eröffnung Endlich Ruhe! Und nur noch große Freude
Der Erweiterungsbau des Saarlandmuseums wird an diesem Wochenende eröffnet. Die Nachbarn haben elf Jahre Baustelle hinter sich.
Am Ende ist die Kritikerin versöhnlich „Wir haben unseren Frieden gemacht mit der aktuellen Situation“, sagt Christa Jenal. Über Jahre war sie die Stimme derer, die gegen den „Klotz“ kämpften. Während er dem Museum mehr Ausstellungsfläche bietet, versperrt der Erweiterungsbau Anliegern der Bismarck-
straße die Sicht. „Trotz aller Freude darüber, dass der Baulärm ein Ende hat“, legt Jenal kritisch nach, „Während sich die für den Skandalbau verantwortlichen Politiker aus dem Staub gemacht haben, mussten wir ihn zehn Jahre lang ertragen.“
Endlich Ruhe. Das freut auch die Jungs und Mädchen, die den Kindergarten „Haus der kleinen Leute“ in der Bismarckstraße besuchen. Alexej und Jorit, beide fünf Jahre alt, hat der Lärm der Baustelle besonders beim Singen gestört. Jetzt freuen sie sich darauf, das Museum bald besuchen zu können. Zu gerne wüssten sie, was all die vielen Wörter auf dem Boden zu bedeuten haben. Ob sie sich auf Ausschnitte aus der Landtagsdebatte einen Reim machen könnten?
Wolfgang Mayer, Rektor der Musikhochschule ist direkter Nachbar des Saarlandmuseums. Die Hochschule duckt sich ebenso wie das alte Gebäude der Modernen Galerie neben dem riesigen Erweiterungsbau. Mayer freut es, dass es nun „eine Art gemeinsamen Campus“ gibt. Das Innere des Erweiterungsbaues hält er für eine „ideale Ergänzung“ zu den bisherigen Ausstellungsräumen.
Von Ergänzung spricht auch Hans Gerhard, Vorsitzender des Künstlerhauses. Das steht in der Karlstraße und hatte mit Baulärm weniger zu tun. Gerhard hofft, dass die Besucher des Museums auch ins Künstlerhaus gehen werden.
Gute Nachbarn sind seit Jahren schon Museum und Langwiedstift. Man hat Gelände getauscht, die Technikanlage des Museums ist im Dachstuhl des Seniorenwohnheims untergebracht. Die Bewohner des Seniorenheims kennen und mögen das Museum. Auch Ilse Sick. Sie freut sich darüber, was man aus dem „Betonklotz“ gemacht hat. Kritikpunkt: Die Schrift, die auf Boden und Gebäude verläuft, sei zu klein, sagt sie.
Museumsleiter Roland Mönig kennt die Nachbarn. Ohne sie alle, sagt er, sei das Projekt nicht zu stemmen gewesen. Schon jetzt hat er das Gefühl, dass der Museumsplatz auch von ihnen gut angenommen wird. Kontakt ist ihm wichtig. Auch zu den neuen Nachbarn. Bodo Busse, seit dieser Spielzeit Intendant des Staatstheaters, hebt hervor, dass mit dem großzügigen Anbau „eine Kulturmeile mitten in der Stadt“ entstanden ist. Er freut sich auf „inspirierende Stunden“ in der Modernen Galerie. Und zieht schon jetzt den Hut: Chapeau!