Museum 4. Pavillon Erweiterungsbau Eröffnung Endlich Ruhe! Und nur noch große Freude

Der Erweiterungsbau des Saarlandmuseums wird an diesem Wochenende eröffnet. Die Nachbarn haben elf Jahre Baustelle hinter sich.

  Auf dem großen Foto im Hintergrund dieser Seite der Platz vor dem 4. Pavillon der Modernen Galerie in Saarbrücken, gestaltet vom Frankfurter Konzeptkünstler  Michael Riedel.

Auf dem großen Foto im Hintergrund dieser Seite der Platz vor dem 4. Pavillon der Modernen Galerie in Saarbrücken, gestaltet vom Frankfurter Konzeptkünstler Michael Riedel.

Foto: Robby Lorenz

Am Ende ist die Kritikerin versöhnlich „Wir haben unseren Frieden gemacht mit der aktuellen Situation“, sagt Christa Jenal. Über Jahre war sie die Stimme derer, die gegen den „Klotz“ kämpften. Während er dem Museum mehr Ausstellungsfläche bietet, versperrt der Erweiterungsbau Anliegern der Bismarck-
straße die Sicht. „Trotz aller Freude darüber, dass der Baulärm ein Ende hat“, legt Jenal kritisch nach, „Während sich die für den Skandalbau verantwortlichen Politiker aus dem Staub gemacht haben, mussten wir ihn zehn Jahre lang ertragen.“

Endlich Ruhe. Das freut auch die Jungs und Mädchen, die den Kindergarten „Haus der kleinen Leute“ in der Bismarckstraße besuchen. Alexej und Jorit, beide fünf Jahre alt, hat der Lärm der Baustelle besonders beim Singen gestört. Jetzt freuen sie sich darauf, das Museum bald besuchen zu können. Zu gerne wüssten sie, was all die vielen Wörter auf dem Boden zu bedeuten haben. Ob sie sich auf Ausschnitte aus der Landtagsdebatte einen Reim machen könnten?

Wolfgang Mayer, Rektor der Musikhochschule ist direkter Nachbar des Saarlandmuseums. Die Hochschule duckt sich ebenso wie das alte Gebäude der Modernen Galerie neben dem riesigen Erweiterungsbau.  Mayer freut es, dass es nun „eine Art gemeinsamen Campus“ gibt. Das Innere des Erweiterungsbaues hält er für eine „ideale Ergänzung“ zu den bisherigen Ausstellungsräumen.

Von Ergänzung spricht auch Hans Gerhard, Vorsitzender des Künstlerhauses. Das steht in der Karlstraße und hatte mit Baulärm weniger zu tun. Gerhard hofft, dass die Besucher des Museums auch ins Künstlerhaus gehen werden.

Gute Nachbarn sind seit Jahren schon Museum und Langwiedstift. Man hat Gelände getauscht, die Technikanlage des Museums ist im Dachstuhl des Seniorenwohnheims untergebracht. Die Bewohner des Seniorenheims kennen und mögen das Museum. Auch Ilse Sick. Sie freut sich darüber, was man aus dem „Betonklotz“ gemacht hat. Kritikpunkt: Die Schrift, die auf Boden und Gebäude verläuft, sei zu klein, sagt sie.

   Die Planung ging völlig an uns Bürgerinnen und Bürgern vorbei. Doch es hätte schlimmer kommen können, wenn die ersten Entwürfe  realisiert worden wären. Wir haben unseren Frieden gemacht. Innen finden wir den Bau gut.     Christa Jenal,  Anwohnerin

Die Planung ging völlig an uns Bürgerinnen und Bürgern vorbei. Doch es hätte schlimmer kommen können, wenn die ersten Entwürfe realisiert worden wären. Wir haben unseren Frieden gemacht. Innen finden wir den Bau gut. Christa Jenal, Anwohnerin

Foto: Robby Lorenz
   Ich freue mich, dass nach all´ den Jahren nun im Außenbereich mit einer Art gemeinsamem Campus die so genannte Kulturmeile deutlich aufgewertet wurde.    Wolfgang Mayer,  Rektor der Musikhochschule

Ich freue mich, dass nach all´ den Jahren nun im Außenbereich mit einer Art gemeinsamem Campus die so genannte Kulturmeile deutlich aufgewertet wurde. Wolfgang Mayer, Rektor der Musikhochschule

Foto: Robby Lorenz
   Wir freuen uns, dass es endlich losgeht.  Für mich ist die Moderne Galerie ein integraler Bestandteil dieses Carrés.    Hans Gerhard,  Vorsitzender des Saarländisches Künstlerhauses

Wir freuen uns, dass es endlich losgeht. Für mich ist die Moderne Galerie ein integraler Bestandteil dieses Carrés. Hans Gerhard, Vorsitzender des Saarländisches Künstlerhauses

Foto: Robby Lorenz
   Endlich können wir wieder über das Gelände zum Staden gehen. Wir freuen uns darauf, die Wörter auf dem Boden lesen zu können.     Alexej und Jorit  aus dem Kindergarten „Haus der kleinen Leute“

Endlich können wir wieder über das Gelände zum Staden gehen. Wir freuen uns darauf, die Wörter auf dem Boden lesen zu können. Alexej und Jorit aus dem Kindergarten „Haus der kleinen Leute“

Foto: Robby Lorenz
   Ich bin begeistert, was man aus dem Betonklotz gemacht hat. Die Außenanlage gefällt mir auch. Mich stört nur, dass die Schrift so klein ist.    Ilse Sick,  Bewohnerin des Langwiedstifts

Ich bin begeistert, was man aus dem Betonklotz gemacht hat. Die Außenanlage gefällt mir auch. Mich stört nur, dass die Schrift so klein ist. Ilse Sick, Bewohnerin des Langwiedstifts

Foto: Robby Lorenz
   Ohne das Wohlwollen und die Unterstützung der Nachbarn hätte das Projekt niemals funk- tioniert. Engen Kontakt gab es vom ersten Tag.     Roland Mönig,  Direktor des Saarlandmuseums  

Ohne das Wohlwollen und die Unterstützung der Nachbarn hätte das Projekt niemals funk- tioniert. Engen Kontakt gab es vom ersten Tag. Roland Mönig, Direktor des Saarlandmuseums  

Foto: Robby Lorenz
   Bei einem ersten Rundgang haben mich  besonders die Aus- und Einblicke fasziniert, die durch den Erweiterungsbau geschaffen wurden.     Bodo Busse,  Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters

Bei einem ersten Rundgang haben mich besonders die Aus- und Einblicke fasziniert, die durch den Erweiterungsbau geschaffen wurden. Bodo Busse, Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters

Foto: Robby Lorenz

Museumsleiter Roland Mönig kennt die Nachbarn. Ohne sie alle, sagt er, sei das Projekt nicht zu stemmen gewesen. Schon jetzt hat er das Gefühl, dass der Museumsplatz auch von ihnen gut angenommen wird. Kontakt ist ihm wichtig. Auch zu den neuen Nachbarn. Bodo Busse, seit dieser Spielzeit Intendant des Staatstheaters, hebt hervor, dass mit dem großzügigen Anbau „eine Kulturmeile mitten in der Stadt“ entstanden ist. Er freut sich auf „inspirierende Stunden“ in der Modernen Galerie. Und zieht schon jetzt den Hut: Chapeau!

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