Kultfest Das Nauwieser Fest wird neu erfunden

Saarbrücken · Nach einem Jahr Pause steigt am letzten Wochenende im Juli im Saarbrücker Szenequartier wieder das größte Straßenfest der Region.

 Das Nauwieser Fest gehört zu den größten und beliebtesten in der Region. 

Das Nauwieser Fest gehört zu den größten und beliebtesten in der Region. 

Foto: BeckerBredel

Frank Schilz will seinem Viertel etwas zurückgeben: das Fest, das im vergangenen Sommer ausgefallen ist, zum ersten Mal nach 15 Jahren. Und er will diese große Party wieder zu einem echten Nauwieser Fest machen. „Das Nauwieser Viertel feiert mit Freunden und Besuchern“ lautet das Motto, das er und der Viertel-Gastronom Timo Schmidt mit Leben füllen wollen. Der Termin steht fest: das letzte Wochenende im Juli. Am Konzept wird noch gearbeitet. Und zwar nicht nur im stillen Kämmerlein. Schilz und Schmidt wollen Bewohner und Menschen, die im Viertel ihr Geld verdienen in die Planung einbeziehen.

Während Timo Schmidt sich vor allem um die Stände, die Gastronomie und das Sicherheitskonzept kümmere, mache er sich vor allem Gedanken ums Programm, sagt Frank Schilz. „Das alte Fest hatte eine gewisse Beliebigkeit erreicht“, findet er. Deshalb sei es wichtig, die Viertler selbst wieder mehr Teil des Festes werden zu lassen. Menschen, die im Viertel leben oder dort ihr Geschäft haben, sollen für Stände „deutlich weniger“ bezahlen als die Profis von außen, deren Stände man auf vielen Festen finde, kündigt Frank Schilz an. Dafür soll die Festfläche vergrößert werden. Die Försterstraße und ein Teil der Cecilienstraße sollen für Stände zur Verfügung stehen. Das wolle auch die Stadtverwaltung so, weil durch mehr Platz und damit „weniger Menschen pro Quadratmeter“, wie Schilz sagt, auch mehr Sicherheit entstehe. Das Problem: Zusätzliche Absperrungen kosten Geld.

Ganz gezielt sollen auch Künstler angesprochen werden, die im Viertel leben. Schilz kann sich außerdem vorstellen, dass es auf der Bühne sonntags eine Gesprächsrunde gibt, in der es zum Beispiel um Frauen im Nauwieser Viertel geht. Die Musik auf der Bühne soll „nicht mehr so megalaut“ sein, sich „zum Zuhören eignen, aber auch als Hintergrundmusik“.

Aber da sei „noch ganz, ganz viel offen“, und man sei „wild entschlossen, ein Fest zu machen, bei dem wir alle mitnehmen“. Deshalb laden Schilz und Schmidt am 30. März um 15 Uhr ins Jugendzentrum Försterstraße zu einem Viertelgespräch ein, um ihre Pläne vorzustellen und mit allen, die am Fest interessiert sind, darüber zu reden. „Das Viertel hat 6500 Bewohner“, sagt Schilz, da schlummern also viele gute Ideen.

Es habe bereits jemanden angerufen, der bereit sei, beim Kinderprogramm zu helfen, freut sich Schilz. „Etwas für Senioren“ zu machen, sei ein weiteres Ziel. Und zwei Modenschauen samstags und sonntags. Darüber wolle er in diesen Tagen mit Läden im Viertel sprechen.

 Frank Schilz. 

Frank Schilz. 

Foto: Scharfenberger/GMLR

Es sei viel zu tun, aber die Arbeit mit Timo Schmidt mache Spaß, man ergänze sich optimal. Und es sei zu spüren, dass im Viertel großes Interesse an einem solchen Fest besteht – und Interesse daran, selbst mitzumachen.

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