Lesen bildet - und das dies auch für eine Bildungseinrichtung wie das Gymnasium gilt, ist nicht verwunderlich. Für Schülerinnen und Schüler, die sich weit über ihre übliche Pflichtlektüre mit Literatur beschäftigen möchten, gibt es am Sulzbacher Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) den Leseclub, und der veranstaltete kurz vor den Ferien seine schon traditionelle Lesenacht. „Für mich ist es schon die sechste - und eine besondere“, sagte Rüdiger Groß, neben Armin Scheer einer der beiden Lehrer, die das Projekt betreuen. Für Groß war es die letzte Lesenacht am THG, er verließ nun die Schule und betonte auch darum: „Das ist schon ein emotionaler Abend.“ Das galt aber auch wegen des Mottos „Die Reise zur Leseinsel“, denn es ließ viel Raum für ganz verschiedene Bücher und Geschichten. Über verschiedenen Stationen beschritten diesmal 18 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf bis neun - das war Rekordbeteiligung - diesen fantasievollen Weg. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten auch das Buch mitbringen und vorstellen, das sie mit auf eine einsame Insel nehmen würden“, erzählte Hannah Maria Britz, „und die passende Kostümierung durfte auch nicht fehlen.“ Die 19-jährige Dudweilerin hat zwar bereits im letzten Jahr am THG das Abitur gemacht, ist dem Leseclub aber noch immer verbunden. Ehrensache, dass sie auch diesmal dabei war.

„Der Leseclub trifft sich alle 14 Tage“, berichtete die Ex-Schülerin, „dabei geht es nicht immer nur ums Lesen, sondern um so ziemlich jedes Thema rund ums Buch.“ Die Themengebiete der vorgestellten Bücher sind breit gefächert. Vom Mainstream mit der Reise von Harry Potter nach Hogwards bis zu eher unbekannten Werken war alles dabei. Auch das weitere Programm der Lesenacht reichte von alleine lesen, gegenseitig vorlesen, in der Gruppe Hörspiele anhören und illustrieren, übers gemeinsame Abendessen bis hin zu einer Schnitzeljagd durchs Schulhaus. „Ich habe die Hinweise in Büchern versteckt und diese dann im Haus verteilt“, erzählte Canan Borhofen, die für die Schnitzeljagd verantwortlich war. Die Schülerin der Klasse 6a ist zwar im Leseclub, aber keine echte Leseratte. „Ich schreibe lieber meine eigenen Geschichten“, erzählte Canan, „am liebsten Märchen. Ich lasse mich da gerne von einer Freundin inspirieren. Die steht auf Einhörner. Ich mag Geschichten mit viel Fantasie.“ Durch den Einsatz von Groß und Scheer ist in den letzten Jahren auch die Schulbibliothek kräftig angewachsen. „Gerade in den letzten Wochen ist es uns gelungen, noch einmal einige neue Bücher zu bekommen und auch neue Regale“, so Scheer, „im nächsten Schuljahr wollen wir unsere Bücherei weiter verschönern, um die Aufenthaltsqualität noch mehr zu verbessern.“ Die diesjährige Lesenacht wurde auch von der Stadtbücherei unterstützt, die einige Bücher zur Verfügung gestellt hat.