Das Werk ist vollbracht Eine runde Sache rund um die Q.lisse

Quierschied · Die kleine Parkanlage am Quierschieder „Haus der Kultur“ ist fertiggestellt. Feierliche Einweihung mit vielen Gästen.

 Die Ortsmitte von Quierschied hat sich gewaltig verändert, wie man unschwer erkennen kann.

Die Ortsmitte von Quierschied hat sich gewaltig verändert, wie man unschwer erkennen kann.

Foto: Thomas Seeber

„Drei, zwei, eins - Schnitt“ - mit dem traditionellen Countdown und dem Durchtrennen des symbolischen, roten Absperrbandes endete gestern das wahrscheinlich letzte ganz große Städtebauprojekt in der Gemeinde Quierschied. Bürgermeister Lutz Maurer, seine Amtsvorgängerin Karin Lawall sowie Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Firmen und Institutionen eröffneten offiziell die Grünanlage zwischen der Q.lisse und dem Verbrauchermarkt in der Ortsmitte.

„Die Außenanlage ist das I-Tüpfelchen des gesamten Projekts“, sagte Verwaltungschef Maurer in seiner kurzen festlichen Ansprache, „ein Projekt, das ohne den Einsatz von Karin Lawall nicht auf den Weg gekommen wäre.“
Rückblick: Nach sintflutartigen Regenfällen mussten 2009 das alte Rathaus und der Kultursaal abgerissen werden. Die freigewordene Fläche bildete nicht nur architektonisch eine tiefe Wunde im Herzen des Ortes. „Quierschieds Ground Zero“ wurde die Stelle in Anlehnung an die eingestürzten Türme des New Yorker World Trade Centers spöttisch genannt.

Das folgende Verfahren mit der sogenannten „Mehrfachbeauftragung“ zur Planung der neuen Kulturstätte und von deren Umfeld darf abschließend nicht nur als gelungen, sondern als beispielhaft für andere Kommunen genannt werden. Sowohl bei der Q.lisse als auch bei der jetzt eröffneten Freifläche wurden Zeit- und Finanzplan nahezu hundertprozentig eingehalten. „Dass bei einem Auftragsvolumen von 1,4 Millionen Euro für die Freifläche nun eine Nachbeauftragung von 35 000 Euro erfolgen musste, darf man dennoch als Punktlandung bezeichnen“, sagte Maurer stolz. 83 Prozent der Gesamtkosten wurden aus Städtebaufördertöpfen der Europäischen Gemeinschaft sowie von Bund und Land übernommen.
Luca Kist, vom zuständigen Planungsbüro Dutt&Kist, lobte die Zusammenarbeit, auch wenn er - kleiner Scherz - „zwei Bürgermeister verschlissen“ habe: „Es ist immer wieder verblüffend, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, ein solches Projekt umzusetzen. Alles, was jetzt so selbstverständlich daherkommt, ist oft mit einer Unwucht versehen, wenn Unvorhergesehens passiert.“ Dann brauche man Partner, die vertrauensvoll zusammenarbeiten. Weil die Fläche künftig aber auch einer gewissen Pflege bedarf, überreichte Kist Bürgermeister Maurer symbolisch eine Heckenschere.
Trotz der schwierigen Topografie mit einem ordentlichen Höhenunterschied zwischen dem Eingangsbereich der Q.lisse und dem Parkplatz am Verbrauchermarkt ist ein leicht terrassiertes Gesamtkunstwerk entstanden.

 Bürgermeister Lutz Maurer (Bildmitte) weihte mit seinen Gästen das neue Areal vis à vis zum Haus der Kultur (Q.lisse) ein.

Bürgermeister Lutz Maurer (Bildmitte) weihte mit seinen Gästen das neue Areal vis à vis zum Haus der Kultur (Q.lisse) ein.

Foto: Thomas Seeber

Die Einfassungen des behindertengerechten Weges wirken noch etwas betonlastig, werden aber sicher vom demnächst üppigeren Grün der Pflanzen noch entschärft. Die mit Stufen versehene direkte Verbindungsachse zwischen Verbrauchermarkt, Q.lisse und weiter zum Marktplatz und Rathaus ist breit und noch dominierend. Bänke laden zum Verweilen, moderne Spiel- und Fitnessgeräte Alt und Jung zum Bewegen ein. „Sie sind sicher außergewöhnlich“, sagte Ex-Bürgermeisterin Lawall sichtlich angetan von der finalen Umsetzung: „Es gab auch Widerstände, die wir überwinden mussten. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.“
Davon machten sich bereits gestern über 100 Besucher ein eigenes Bild. Darunter auch Paul Pendorf. Der Chef des Heimat- und Verkehrsvereins brachte Eindruck und Wunsch in einem Satz zusammen: „Es ist ein Geschenk, das sich die Gemeinde selbst sowie ihren Bürgerinnen und Bürgern gemacht hat. Es wird ein außergewöhnlicher Ort der Gemeinschaft und Begegnung.“ Fast wie vom „Ground Zero“ zum „Garten Eden“.

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