Kulinarische Reise in den Süden Ein Stück Spanien in Saarbrücken: Tapas vom Feinsten im Restaurant „Aioli am Markt“

Saarbrücken · Sich wie zu Hause fühlen – dafür steht das „Aioli am Markt“ von Aruran Chandralingam in Saarbrücken. Warum sein Konzept so besonders ist und wie es für den Jungunternehmer läuft.

 Das Restaurant „Aioli am Markt“ in Saarbrücken mit Inhaber Aruran Chandralingam.

Das Restaurant „Aioli am Markt“ in Saarbrücken mit Inhaber Aruran Chandralingam.

Foto: Tim Peiler/TIM PEILER

Hausgemachte Tapas, Gitarrenmusik im Hintergrund, kleine, gemütliche Tischgruppen in gedimmtem Licht – das südländische Flair ist nicht zu übersehen. Aruran Chandralingam ist seit knapp einem Jahr der Inhaber des „Aioli am Markt“, einem spanischen Restaurant am St. Johanner Markt in Saarbrücken. „Für mich war eigentlich schon immer klar, dass ich mich irgendwann einmal selbstständig mache“, erzählt der 31-Jährige. Dass er in recht jungem Alter bereits diesen Schritt wagt, liege vor allem daran, dass er in der Gastronomie groß geworden sei. Mit zwölf Jahren hat er das erste Mal im Restaurant des Vaters bedient – da lerne man schnell, wie es läuft. „Auch wenn sich mein Vater wohl eher den Ingenieursberuf für mich gewünscht hätte“, sagt Chandralingam und lacht. Das wäre wohl auch Plan B geworden. Nach dem Abitur entscheidet er sich für ein Ingenieurstudium in Kaiserslautern, bevor er Ende 2020 den Wunsch eines eigenen Restaurants wahr werden lässt.

Neueröffnung mitten in der Corona-Zeit

Etwa ein dreiviertel Jahr später, im August 2021, folgt die Neueröffnung. Das ehemalige Restaurant Kuckuck, das später Masons heißt, wird im spanischen Stil umgebaut, bekommt einen kleinen Außenbereich – und wird zum Aioli. Doch: Im August 2021 steht bereits die nächste Corona-Welle vor der Tür. „Ich wurde von vielen gefragt, warum gerade jetzt?“, sagt Chandralingam. „Ich sehe einfach gerne die Chancen und das Positive, irgendwann muss es ja auch wieder normal weitergehen.“ Corona sei insbesondere für die Gastronomie eine große Herausforderung gewesen. Teilweise nur im Außenbereich möglich, weniger Gäste und Vorschriften, die für viele einen langen Aufenthalt unattraktiv machen. Er selbst habe darin jedoch die Möglichkeit gesehen, beständig zu wachsen, ganz ohne äußere Einflüsse und mit einem Schritt nach dem anderen. Diese Phase nutzt er auch, um mit seinem Team das Konzept hinter Aioli auszuarbeiten und zu optimieren. Das „Soft Opening“ stellte sich als Erfolg heraus. „Trotz Corona gab es viel Zuspruch, das hat mir gezeigt: Wenn wir diese Krise überleben, können wir alles schaffen.“

„Es soll bei uns wie zu Hause sein“

Neben dem seichten Einstieg in die Gastro-Szene hält es der Saarbrücker sonst gerne klassisch. Das Ambiente des Restaurants ist ihm persönlich sehr wichtig. „Daher bleibe ich gerne beim Altbewährten – ohne Tablet oder QR-Code, bei uns soll es wie zu Hause sein.“ Eine traditionelle Herangehensweise bevorzugt er auch in der Küche. Hier werde noch alles selbst gemacht – vom wöchentlichen Marktbesuch, wo die Lebensmittel ausgewählt werden, über die Zubereitung mit selbst entwickelten Rezepten bis hin zum saisonalen Anpassen der Speisekarte. Der Fokus liege dabei immer auf der Qualität der Gerichte.

Tapas im spanischen Restaurant Aioli am Markt.

Tapas im spanischen Restaurant Aioli am Markt.

Foto: Aioli am Markt

Ein Einblick in die Speisekarte

Spanische Küche mit Tapas aus allen Ecken des Landes. Jamón Ibérico (zwei bis drei Monate gereifter Iberico-Schinken) oder Manchego (spanischer Käse aus Schafsmilch) gehören zu den kalten Häppchen. Klar gibt es passend zum Namen dazu ein kleines Schälchen Aioli – selbstgemachte Knoblauch-Creme. Warm serviert werden Datteln im Speckmantel, Croquetas vegetarianas (Kartoffelkroketten mit Gemüsefüllung) und viele weitere hausgemachte Angebote. Ob warm oder kalt: Tapas lassen sich beliebig kombinieren und nachbestellen – das gilt auch für Hauptgerichte, Suppen, Salate und Desserts. „Mein persönliches Highlight sind die Gambas in Knoblauchöl“, sagt der Inhaber. Bei den Gästen seien es die Runzelkartoffeln im Salzmantel mit roter Mojo. „Die werden bei uns überdurchschnittlich oft nachbestellt.“

Aioli steht nicht nur für den Namen des Restaurants

Immer mit serviert: der weiße, knoblauchintensive Dip. Die Idee für den Namen Aioli komme ursprünglich aus dem Norden Deutschlands. „Aus dem Schnoorviertel in Bremen“, erklärt Chandralingam. In einer Seitengasse findet man dort das „Aioli am Schnoor“, ebenfalls ein spanisch angehauchtes Restaurant, das von einem Bekannten des Saarbrückers geführt wird. „Er hat mir angeboten, den Namen zu übernehmen. Sehr einprägsam und jeder kann etwas damit anfangen.“ Wegen der Nähe zum St. Johanner Markt kam die Idee, das Restaurant „Aioli am Markt“ zu nennen. Vor allem in den Sommermonaten nutzt er die Gasse Am Stiefel für die Außengastronomie. Wenn möglich, wolle Chandralingam sich vergrößern. „Diese Gässchen sind die Perlen der Großstädte. Es macht wirklich Spaß, das Stadtbild von Saarbrücken mitgestalten zu können.“

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