Friedrichsthal Ein Stadtteil sucht Anschluss

Friedrichsthal   · In Friedrichsthal macht sich eine Initiative stark, dass vom Hoferkopf eine direkte Verbindung zum Sternenweg hergestellt wird. 

 Jakobsweg

Jakobsweg

Foto: Renate Jung

Die Linken und die Sozialdemokraten in der Stadt suchen Anschluss: Nein, sie sind nicht auf der Suche nach neuen politischen Partnern. Denn, wie aus den Führungsgremien der Koalitionspartner im Stadtrat zu hören ist, funktioniere die Mehrheit bei der politischen Gestaltung der Stadt durchaus.

Was also ist es, woran die Linke und die SPD Anschluss finden wollen. Die Antwort liegt am Hoferkopf, genauer am Goethestein dort oben.

Wie Peter Michael Lupp, beim Regionalverband zuständig für  Regionalentwicklung & Planung, bei einem Ortstermin mit politischen Funktionären und Bürgern betonte, weht quasi europäischer Geist auch über der Erhebung im Stadtteil Bildstock. Und der Goethestein, der die Anwesenheit des Dichterfürsten auf dem Hoferkopf dokumentiert, belege die kulturelle Bedeutung des Ortes.

Und diese beweise auch die Nähe zum europäischen Sternenweg, der als Synonym für den Pilgerweg nach Santiago de Compostela (Jakobsweg) gilt. Und genau an den suchen die Anwesenden und einige ihrer Verbündeten nun Anschluss.

Heute ist der viel bewanderte Pilgerweg auch ein Pluspunkt in der Tourismusbranche. Am Rande der Wege der Jakobspilger, auf der Route von St. Wendel über Saarbrücken nach Metz, biete sich zum Beispiel der  Anschluss an die „Köllertalschleife“ an.

Und genau das schwebt den engagierten Friedrichsthalern um Jürgen Trenz und Anne Hauptmann vor. Und dass Lupp bei dem Ortstermin dabei war, kam ja nicht von ungefähr. Denn der Regionalverband soll nach den Worten von Trenz, er führt die Linken-Fraktion im Stadtrat, mit ins Boot - vor allem wegen der Kosten. Anne Hauptmann, die für die SPD an dem Ortstermin teilnahm, signalisierte die Unterstützung von Partei und Fraktion. Die beiden Politiker gelten auch als Ansprechpartner für Friedrichsthaler, die sich für den Anschluss an den Jakobsweg von Bildstock aus engagieren wollen.

Doch damit nicht genug. Weil das ein europäisches Projekt werden könnte, soll über den Euro d’Istrict der Regionalverband als Gönner und Geldgeber mit eingebunden werden. Hauptmann betonte im Gespräch mit der SZ, dass „natürlich“ auch Bürgermeister Rolf Schultheis um Unterstützung, gleich in welcher Form, angesprochen werden soll. Und nicht zuletzt wollen Hauptmann und Trenz versuchen, bis zu Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) vorzustoßen, die den Bildstocker Anschluss an den Jakobsweg als oberste Zuständige für Tourismus fördern könnte.

Trenz und Hauptmann hatten jüngst einen Ortstermin mit dem bekannten Künstler Till Neu. Nach übereinstimmenden Aussagen der beiden Politiker zeigte der bekannte Saarbrücker großes Interesse daran, auf dem Hoferkopf ein Kunstwerk mit deutlichem Bezug zu Europa und dem Jakobsweg zu unterstützen. Till Neu selbst habe vor Ort bereits einige Entwürfe angerissen.

Ansprechpartner sind: Anne Hauptmann, Tel. (06897) 86136,  und Jürgen Trenz, Tel. (06897) 840477.

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