So viel an Vorbereitung gehört dazu Ein Seniorenheim  auf der Zielgeraden

Dudweiler · Im „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ in Dudweiler fanden schon die ersten Schulungen fürs Personal statt.

 Blick auf das „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ genannte Seniorenheim auf dem Jahnsportplatz.

Blick auf das „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ genannte Seniorenheim auf dem Jahnsportplatz.

Foto: Iris Maria Maurer

In der Ruhe liegt die Kraft - manchmal. Manchmal aber auch nicht. Denn ziemlich ruhelos, jedoch nicht hektisch Hals über Kopf, geht es am Montagmorgen auf einer  Baustelle  in Dudweiler zu. Drinnen und draußen sind rund 40 Leute zugange. Gerade fährt eine Gruppe von Reinigungskräften  mit dem Aufzug nach oben. Denn sobald die Fußleisten in den Zimmern befestigt sind, legen sie los mit ihrer Kunst. Und wenn sie fertig sind, werden nahtlos die gerade angelieferten Möbel aufgestellt.

Es wird offenbar keine Minute verschenkt, schließlich soll alles fertig sein, wenn am 22. Mai die ersten Bewohnerinnen und Bewohner hier einziehen werden. Einziehen ins „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ genannte Seniorenheim des Schwesternverbandes Ottweiler auf einem dem Hofweg zugewandten Teil des Jahnsportplatzes. Tags zuvor - an Pfingstmontag - ist Tag der offenen Tür für alle Interessenten, die sich hier mal gründlich umschauen möchten.

Im Gespräch mit Einrichtungsleiterin Annekarin Leismann erfährt man mehr über all die Vorbereitungen, die aktuell getroffen werden, um einen reibungslosen Einzug zu gewährleisten - während hier Schreiner, Elektriker, Gas- und Wasserinstallateure, Anstreicher und andere Handwerker an der  Immobilie werkeln.

110 Einzelzimmer - und nur solche - gibt es hier zu beziehen, bislang liegen 20 verbindliche Anmeldungen vor, wie unsere Gesprächspartnerin erklärt. Man sei zuversichtlich, dass das Haus „in etwa einem halben Jahr mehr oder weniger voll belegt ist“. Über 100 Arbeitsplätze entstehen, wobei anfangs 40 Leute - von den Pflegefachkräften bis zu den Pflegehelfern - ihre Arbeit aufnehmen. Peu à peu kommen dann neue Kollegen und Kolleginnen hinzu. „Wir sind in einer guten Situation“, sagt Annekarin Leismann, „trotz Fachkräftemangel  haben wir ein gutes Team mit motivierten Menschen gefunden.“

Das Begrüßungsfrühstück für dieses neue Team war Anfang des Monats - mit Coach, der quasi als Eisbrecher fungierte und dem  künftigen Kollegium die Scheu des Neubeginns zu nehmen versuchte. Tags darauf erfolgte eine Unterweisung hinsichtlich der Arbeitssicherheit. Es kam die Schulung der Fremdwäscherei hinzu, die in Landstuhl ansässig ist. Da ging es ums richtige Sortieren der Textilien - von der Bettwäsche bis zur Bekleidung der Senioren - sowie auch um die Einzelheiten der Belieferung und des Abholens.

Daran schloss sich eine Unterweisung hinsichtlich der Pflegebetten an. Diese, so die Einrichtungsleiterin, sei erforderlich nach dem Medizinprodukte-Gesetz. Selbstredend verfügt ein solch modernes Haus auch über moderne Technik. Die jedoch will erstmal erlernt werden. Demzufolge stand fürs Personal auch noch eine Schulung hinsichtlich des hier verwendeten Computersystems auf dem Programm.  Denn die Pflegedokumentation ist ein ganz  wichtiger Aspekt in einem Seniorenhaus, wie es gerade in Dudweiler der baulichen Vollendung zustrebt. Ein eigenes Kapitel ist auch die Essensanlieferung, die nach dem sogenannten „Cook and Chill-System“ funktioniert. Es ist dies eine neuartige Zubereitungsart, wie Annekarin Leismann erklärt. In der Zentralküche in Illingen, die gerade  im Bau befindlich ist (deshalb übernehmen aktuell noch die Küchen des Schwesternverbandes in Ottweiler und Eppelborn die Aufgaben) wird das Essen bis kurz vorm Garpunkt gekocht. Und dann sehr rasch heruntergekühlt. Das macht die Nahrung keimfrei. In Spezialbehältern kommt das Essen dann nach Dudweiler und wird dort zu Ende gegart.  So komme es wie gerade frisch gekocht auf den Tisch. Auch für dieses Procedere des speziellen Regenerierens der Nahrung gibt es eine Unterweisung für die  hauswirtschaftlichen Kräfte .

 Am Montag wurden Stühle und Pflegebetten angeliefert.

Am Montag wurden Stühle und Pflegebetten angeliefert.

Foto: Iris Maria Maurer

Das Personal, so ist auch zu erfahren, kommt zumeist aus Dudweiler und Umgebung. Und legt, wie gesagt, nach Pfingsten los.

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