2. Tischtennis-Bundesliga Ein Punkt, der Gold wert sein könnte

Saarbrücken · Der Tabellenvorletzte ATSV Saarbrücken hat bei Zweitliga-Schlusslicht DJK Offenburg 5:5 gespielt. In Sachen Klassenverbleib sieht es gut aus.

 Saarbrückens Tanja Helle hat im Spiel gegen Offenburgs Theresa Lehmann im dritten Satz drei Matchbälle vergeben und den Durchgang mit 11:13 verloren. Doch sie behielt die Nerven und setzte sich mit 3:1-Sätzen durch.

Saarbrückens Tanja Helle hat im Spiel gegen Offenburgs Theresa Lehmann im dritten Satz drei Matchbälle vergeben und den Durchgang mit 11:13 verloren. Doch sie behielt die Nerven und setzte sich mit 3:1-Sätzen durch.

Foto: Thomas Wieck

Das vorletzte Saisonspiel des Tischtennis-Zweitligisten ATSV Saarbrücken war nichts für schwache Nerven. Das war im Duell mit der DJK Offenburg aber auch nicht anders zu erwarten. Vor dem Hinspiel, in dem die Saarbrückerinnen mit dem 6:4 ihren ersten Saisonsieg gefeiert hatten, hatte Ann-Kathrin Herges die spezielle „Beziehung“ zum Zweitliga-Schlusslicht verdeutlicht: „Offenburg ist seit Jahren ein ständiger Begleiter. Beide Mannschaften kennen sich. Das sind immer völlig offene Spiele“, sagte die ATSV-Spielerin. Am Sonntag gelang  dem ATSV in Offenburg zwar kein Sieg, aber mit dem 5:5 ein wichtiger Schritt zum Klassenverbleib.

Der ATSV Saarbrücken bleibt als Vorletzter vor dem letzten Spiel am 29. April um 14 Uhr beim Tabellenfünften TuS Uentrop mit 7:27 Punkten vier Zähler vor Schlusslicht Offenburg. Die DJK hat aber zwei Spiele weniger absolviert. Weil klar ist, dass der feststehende Meister TSV Langstadt in die mit sieben Vereinen unterbesetzte Bundesliga aufsteigen  möchte und im Gegenzug von dort keine Mannschaft absteigen muss, gibt es nur einen Absteiger aus der 2. Bundesliga.

Eine zwölfte Saison als Zweitligist ist für den ATSV gut möglich. Offenburg könnte zwar selbst bei einem Saarbrücker Sieg in Uentrop über das bessere Spielverhältnis noch aus eigener Kraft an Saarbrücken vorbeiziehen. Doch die DJK hat seit dem ersten Saisonspiel nicht mehr gewonnen. Und im letzten Spiel muss das Schlusslicht bei Meister Langstadt antreten.

„Wir sind mit dem Punkt in Offenburg sehr zufrieden“, sagt ATSV-Tischtennisabteilungsleiter Wolfgang Scholer. Er ergänzt: „Der Gegner hat erstmals seit Monaten auf die russische Jugend-Nationalspielerin Kristina Kazantseva an Position eins zurückgegriffen. Dass sie wieder spielt, sobald es um die Wurst geht, war im Prinzip klar – und sie hat es auch überragend gemacht.“ Kazantseva bezwang Tanja Helle und ATSV-Topspielerin Na Yin jeweils mit 3:0. Weil zudem Offenburgs Jugend-Nationalspielerin Jana Kirner laut Scholer „leider einen Sahnetag hatte“ und nach dem teils dramatischen 11:5-, 10:12-, 21:19- und 11:1-Erfolg gegen Theresa Adams auch zum Abschluss Herges mit 3:0 besiegte, kam es letztlich zur Punkteteilung.

Zu Beginn des Kellerduells hatten beide Mannschaften je ein Doppel für sich entschieden. Beide Male war es dramatisch zugegangen: Helle und Herges brachten den ATSV Saarbrücken im Spiel gegen Kazantseva und Theresa Lehmann durch das 13:11 im fünften Satz in Führung. Später lag auch das ATSV-Topduo Na Yin und Adams im fünften Satz auf Siegkurs. Sie führten gegen Petra Heuberger und Kirner mit 8:3, verloren dann aber noch mit 11:13.

Nach der ersten Einzelrunde hieß es nach Na Yins 3:1-Sieg gegen Lehmann und dem 3:2-Erfolg von Herges, die gegen Heuberger ein 0:2 aufholte, im Gesamtstand 3:3. Danach steuerten auch Helle in vier Sätzen gegen Lehmann und Adams mit dem 3:0 gegen Heuberger Einzelsiege bei. Scholer lobte: „Vor allem Tanja Helle hat toll gespielt und trotz drei vergebener Matchbälle im dritten Satz die Nerven bewahrt. Generell war es eine gute Mannschaftsleistung. Jede Spielerin hat zum Punktgewinn beigetragen.“ Und dieser könnte ein goldener gewesen sein.

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