Gelungener Saisonstart für HSG TVA/ATSV Saarbrücken Ein Kunstwurf Sekunden vor dem Ende

Saarbrücken · Saarlandligist HSG TVA/ATSV Saarbrücken ist erfolgreich in die Saison gestartet. Das Heimspiel gegen die VTZ Saarpfalz II war ein Handball-Krimi. Die Gastgeber feierten einen 27:26-Erfolg. Der Siegtreffer fiel Sekunden vor Schluss.

 Maxim End von der HSG TVA/ATSV Saarbrücken (links) war in der Schlussviertelstunde der Partie gegen die VTZ Saarpfalz II der Überflieger. Er war einfach nicht zu stoppen. Egal, wie sich Gästetorwart Christian Ruppert auch streckte – der Saarbrücker traf von allen Positionen aus.

Maxim End von der HSG TVA/ATSV Saarbrücken (links) war in der Schlussviertelstunde der Partie gegen die VTZ Saarpfalz II der Überflieger. Er war einfach nicht zu stoppen. Egal, wie sich Gästetorwart Christian Ruppert auch streckte – der Saarbrücker traf von allen Positionen aus.

Foto: Thomas Wieck

Im Spiel der Handball-Saarlandliga zwischen der HSG TVA/ATSV Saarbrücken und der VTZ Saarpfalz II ticken die letzten Sekunden der Spielzeit. Es steht 26:26. Die Saarbrücker greifen an. Maurice Kopp wird ganz rechts außen am Kreis freigespielt. Aber als Rechtshänder ist der Winkel für ihn spitz. Zu spitz. Eigentlich unmöglich. Denkste! Kopp springt von der Höhe der Torauslinie in den Kreis, wirft – und dann tobt die Rastbachtalhalle. Denn der Kunstwurf landet im Netz – und die Gastgeber gewinnen zum Saisonauftakt mit 27:26 (10:15).

„Eine harte Nummer, unfassbar, ich habe selten so ein geiles Spiel gewonnen“, sagte Saarbrückens Rechtsaußen Dean Schacht ungläubig. Er ergänzte: „Wir haben zu Hause seit einem Jahr nicht mehr verloren. Und mit diesem Selbstbewusstsein sind wir am Ende aufgetreten.“ Zur Halbzeit hatte es für die Saarbrücker allerdings finster ausgesehen. Nach ausgeglichenem Beginn (10:10) war bei der HSG TVA/ATSV Saarbrücken nicht mehr viel zusammengelaufen. Insbesondere Zweibrückens Kai Schumann, der neun Tore warf, bekamen die Gastgeber nicht in den Griff. Zum Ende der ersten Halbzeit kassierten die Saarbrücker fünf Tore in Folge. Sie sgingen mit einem 10:15-Rückstand in die Kabine.

„Kopflos“, habe seine Mannschaft in der Phase vor der Pause agiert, monierte HSG-Trainer Andreas Birk. Er ergänzte: „Wir waren nicht clever, haben die falschen Entscheidungen getroffen. Die VTZ musste nur unsere Geschenke annehmen.“ In der zweiten Halbzeit spielte seine Mannschaft dann aber auf Augenhöhe. Sie konnte den Rückstand aber lange nicht verkürzen. Nach 42 Minuten stand es 14:19. Dann begann die Aufholjagd. Markus Dier brachte Saarbrücken bis auf drei Tore heran (16:19).

Was folgte, war die große Show von Maxim End. Der 21-Jährige war in der Schlussviertelstunde nicht aufzuhalten. Der Saarbrücker traf von Linksaußen, aus dem Rückraum und vom Kreis nach Belieben. Zwischen der 45. und 59. Minute trug sich End neun Mal in die Torschützenliste ein. Insgesamt erzielte er zwölf Treffer. In der 57. Minute gelang ihm mit einem Heber von Linksaußen der 24:25-Anschlusstreffer – und eine Minute später per Tempogegenstoß der Ausgleich. VTZ-Spielertrainer Marek Galla brachte die Gäste zwar wieder mit 26:25 in Führung. Aber wieder hatte End die passende Antwort parat. Er traf per Siebenmeter zum 26:26.

Der Schlusspunkt blieb am Samstag dann Kopp vorbehalten. Die HSG TVA/ATSV Saarbrücken eroberte eine Minute vor der Schluss-Sirene den Ball – und ließ dann die Zeit hinunterlaufen. Als Kopp von Rechtsaußen in den Kreis abhob, standen noch fünf Sekunden auf der Uhr. Eine Sekunde später war die Rastbachtalhalle ein Tollhaus. Der Saisonstart war gelungen.

„Wir haben gegen Ende der ersten Halbzeit den Faden verloren. Aber in der zweiten Halbzeit standen wir hinten besser und haben unfassbar gekämpft“, sagte Schacht. Er warnte jedoch: „Insgesamt müssen wir uns steigern. Auswärts, ohne die Zuschauer im Rücken, gewinnen wir so ein Spiel vielleicht nicht.“ HSG-Trainer Birk, der dem Zweibrücker Offensivspiel in der zweiten Halbzeit mit einer Manndeckung gegen Schumann den Zahn gezogen hatte, sagte: „Für die Zuschauer war das ein schönes Spiel. Aber die erste Halbzeit und die technischen Fehler haben mir nicht gefallen. Es zeichnet uns jedoch aus, dass wir diese engen Spiele trotzdem umbiegen können.“

Am kommenden Samstag spielt die HSG TVA/ATSV Saarbrücken bei der HG Saarlouis II. Anwurf ist um 19 Uhr. Die Reserve des Zweitligisten HGS gewann zum Saisonauftakt bei der SHG St. Ingbert mit 34:32 (20:16).

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