Laternen-Licht in Corona-Zeiten Ein kleines bisschen St. Martin

Regionalverband · Die klassischen Umzüge fallen aus, aber in einigen Städten und Gemeinden des Regionalverbandes werden Alternativen angeboten.

 Die kleine Leonie betrachtet ihre Martins-Laterne. Die meisten Termine für Umzüge sind abgesagt. Es gibt im Regionalverband aber ein paar Alternativen.

Die kleine Leonie betrachtet ihre Martins-Laterne. Die meisten Termine für Umzüge sind abgesagt. Es gibt im Regionalverband aber ein paar Alternativen.

Foto: dpa/Achim Scheidemann

Für kleine Kinder im Regionalverband Saarbrücken ist es in jedem Jahr ein Höhepunkt, wenn sie an den Tagen um den 11. November (Martinstag) mit ihren Laternen hinter St. Martin laufen dürfen. Oft gehören ein großes Martinsfeuer und Martinsbrezeln zum Programm. Doch durch die steigenden Corona-Zahlen ist in diesem Jahr alles anders. Die Saarbrücker Zeitung hat bei allen zehn Städten und Gemeinden des Regionalverbandes nachgefragt, wie die Kommunen St. Martin in diesem Jahr feiern.

In der Stadt Sulzbach organisiert das Aktionsbündnis „Unsere Kinder“ eine Sankt-Martin-Aktion. Das Aktionsbündnis möchte Mädchen und Buben animieren, eine Laterne zu basteln und sie ins oder ans Fenster zu stellen oder zu hängen. Und wer dann noch ein Bild von seiner Laterne an die Mail-Adresse von Stephanie von Elm schickt (stephanievonelm@gmx.de) und seine Adresse angibt, der darf sich auf eine kleine Überraschung freuen. Am 13. und 14. November wollen die Helferinnen und Helfer des Aktionsbündnisses ein kleines Dankeschön und Martinsbrezeln verteilen. Unterstützt wird das Bündnis von den Sulzbacher Kirchengemeinden, Martins Bäckerei aus Neuweiler und der CDU Sulzbach-Mitte.

 

In der Stadt Friedrichsthal wurden alle bekannten Martins-Aktionen abgesagt. Wie die Stadt mitteilte, gibt es aber zwei Ersatzaktionen, bei denen sich jeweils eine kleine Personengruppe mit Pferd durch die Straßen bewegt und die an den Häusern wartenden Kindern mit den traditionellen Martinsbrezeln versorgt. Wann und wo diese beiden Ersatzaktionenen stattfinden, teilte die Stadt Friedrichsthal aber nicht mit.

In der Gemeinde Kleinblittersdorf waren noch kürzlich drei Sankt-Martin-Aktionen geplant. In Sitterswald und in Bliesransbach sollte St. Martin Hoch zu Ross durch die Straßen reiten, und im Ortsteil Kleinblittersdorf hätte Profiboxer Jürgen Doberstein den St. Martin gespielt. Doch mittlerweile ist alles abgesagt. Das sei in Anbetracht der steigenden Corona-Zahlen das sinnvollste, erklärte Kleinblittersdorfs Bürgermeister Rainer Lang. Alle Kinder in der Gemeinde sind allerdings dazu aufgerufen, ihr Laternen am Abend ins Fenster zu stellen. Die katholische Kirche verteilt am Martingstag in den Kindergärten und Grundschulen Martinsbrezeln.

In der Stadt Püttlingen gibt es eine Sankt-Martin-Aktion in der Liebfrauen-Kirche. Wie die Stadt mitteilte, ermöglicht die Bestuhlung in der Kirche und die Einhaltung aller Regeln ein Martinsfest mit den Schwerpunkten Laterne, Kindergottesdienst und Brezeln. Folgende Termine werden angeboten: Montag, 9. November, Dienstag 10. November und Mittwoch, 11. November, jeweils um 17.30 Uhr. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung mit Sitzplatzreservierung erforderelich, Tel. (01 57) 33 05 53 66. Nähere Informationen auch im Internet unter www.jugendseelsorge.org.

In der Gemeinde Großrosseln gibt es keine offiziellen Martins-Aktionen, doch Bürgermeister Dominik Jochum ruft zum Großrosseler Lichtermeer auf: „Es wäre schön, wenn viele den 11. November nutzen und in den Abendsstunden draußen Laternen platzieren. Vor allem Kinder können dann ihre selbstgebastelten Laternen zur Schau stellen, und Spaziergänger können sie bewundern. Ich würde mich freuen, wenn vielen Menschen in dieser schwierigen Zeit mitmachen und Großrosseln in einem Lichtermeer erstrahlt.“

In der Gemeinde Riegelsberg finden in diesem Jahr keine Martinsumzüge und keine Alternativen statt.

 

In der Gemeinde Quierschied sind alle Martins-Aktionen abgesagt.

In der Gemeinde Heusweiler wurden von den Ortsvorstehern und dem Bürgermeister alle Veranstaltungen abgesagt – auch zum Volkstrauertag und in der Weihnachtszeit. „Alle Ortsvorsteher und meine Person als Bürgermeister haben uns als Vertreter der Gemeinde Heusweiler deshalb schweren Herzens, jedoch unserer Verantwortung bewusst, dazu entschlossen, die gemeindlich organisierten Veranstaltungen abzusagen. Wir haben lange über Alternativen diskutiert und bedauern diese Entscheidung zutiefst, sehen jedoch, gerade im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen, die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen als oberste Priorität an“, erklärte Bürgermeister Thomas Redelberger.

Die Stadt Saarbrücken teilte mit, dass es keine Umzüge in der traditionellen Form geben wird und verwies bei der Frage nach Alternativen auf Kirchengemeinden.

Die katholische Pfarrei „Heilige Veronika“, zu der auch Ensheim und Eschringen gehören, hat sich etwas überlegt: „Da wir in diesem Jahr Abstand halten wollen und müssen, kann es keinen gemeinsamen Umzug geben. Aber die Familien können sich allein mit der Laterne auf den Weg machen, um so an St. Martin zu erinnern. Damit dieser Weg auch ein Ziel hat, werden in den Orten der Pfarrei kleine Überraschungstüten verteilt.“ Aber auch die Kinder könne teilen, indem sie ein gut erhaltenes Spielzeug mitbringen und abgeben: „Diese Spielzeuge werden wir im Rahmen der Geschenkaktion ‚Liebe im Karton’ an Kindern in Flüchtlingslagern in Griechenland und im Nordirak schicken“, teilte die Pfarrei mit.

Auch der „Kulturring Bischmisheim“ hat, gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde, etwas organisiert: Der „Heilige Martin“ reitet am Mittwoch, 11. November, zwischen 18.30 und 20 Uhr mit kleinem Gefolge durch Bischmisheim. Start und Ziel ist am Turnplatz, von dort geht es durch Turnerweg, Hochstraße, Feldstraße und Niederweg zur Hauptstraße, an der Schinkelkirche vorbei in die Gartenstraße, Am Rebenberg zur Brebacher Straße und über Am Bungert und Alter Mühlenweg zurück zur Brebacher Straße und in die Hochstraße. Die AHA-Regeln sind unbedingt zu beachten, und Zuschauer dürfen sich nicht dem Gang durchs Dorf anschließen, denn dann müsse die Aktion vielleicht abgebrochen werden. Die Bischmisheimer könnten aber, der Atmosphäre wegen, Laternen und Lichter in Fenster oder Vorgärten stellen. Fotos der Aktion werden unter www.bischmisheim.de ins Netz gestellt.

Auch in der Stadt Völklingen werden keine traditionellen Sankt-Martins-Umzüge stattfinden. Ob es Alternativen gibt, teilte die Stadt nicht mit.

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