Stadtplanung Ein gutes Signal

Sie sind rund zweieinhalb Meter breit, 114 Meter lang und knallrot. Und die neuen Fahrradspuren auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke sind ein gutes Zeichen. Fahrradfahrer brauchen Platz, um sicher ans Ziel zu kommen.

Stadtplanung: Ein gutes Signal
Foto: SZ/Robby Lorenz

Und so lange sie sich an Straßenrändern entlangquälen müssen, so lange Fahrradspuren zugeparkt werden oder im Nirgendwo enden, heißt das auch: Fahrradfahrer finden nicht genügend Beachtung.

Das ändert sich in Saarbrücken zumindest auf der erneuerten Brücke gerade. Und es sollte sich konsequent in der ganzen Stadt fortsetzen. 2018 darf es kein Kompliment mehr für eine Stadt sein, wenn man sie als autogerecht bezeichnet. Als eine Stadt, in der Autos Vorrang haben. Menschengerecht müssen Städte sein, das bedeutet: Fußgänger und Fahrradfahrer, aber auch Menschen mit Kinderwagen, Rollatoren oder im Rollstuhl müssen möglichst gut und sicher vorankommen. Nur dann sind Städte lebenswert.

So ist es denn ebenfalls ein Kompliment für Saarbrücken, wenn der Verein Fuß sagt, Saarbrücken sei attraktiv für ihn. Das heißt nämlich nichts anderes als: Hier gibt es viel zu tun, um Fußgänger zu schützen. Denn Fußgänger leben mitunter gefährlich. Etwa dann, wenn die Grünphase der Ampel zu kurz ist für alle, die nicht mehr sprinten können. Oder wenn Kreuzungen unübersichtlich sind, wenn Zebrastreifen fehlen. Volker Wieland ist in Saarbrücken Botschafter des Vereins Fuß; er läuft gewöhnlich barfuß durch die Stadt und wirbt für das Zufußgehen.

Der Verein will sich um das ganze Saarland kümmern, nicht nur um die Landeshauptstadt. Und er hat eine Botschaft, die viele Autofahrer schrecken wird. Sie lautet: Tempo 30 muss Regelgeschwindigkeit in Städten werden.

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