Zerstörter Lütjens Ehrungen und ein Schätzspiel bei Marinekameraden am Anker

Dudweiler · „Es wird von der Bevölkerung unheimlich gut angenommen“, so lautet die Bilanz von Günter Hary nach dem Ankerfest. Der erste Vorsitzende der Marinekameradschaft Dudweiler Zerstörer Lütjens zog am vergangenen Sonntagnachmittag kurz vor dem Ende der Veranstaltung eine erste Bilanz.

 Das Ankerfest erfreute sich am Sonntag großer Beliebtheit.

Das Ankerfest erfreute sich am Sonntag großer Beliebtheit.

Foto: Thomas Seeber

Gegenüber der Saarbrücker Zeitung erklärte er, dass man seit zehn Jahren das Fest an der Sulzbachtalstraße feiere. Genauso lange stehe auch der Anker des Zerstörer Lütjens auf dem Platz an der Hauptstraße des Sulzbachtals. Er sei zu einem „Mekka für Lütjens-Fahrer“ geworden. „Im Laufe der Jahre wurde das Fest größer. Wir haben nun zwei Zelte statt nur einem“, blickte Hary zurück. Die Überdachungen brauchten die Marinefreunde aus Wettergründen allerdings nicht. Dabei sah es am Samstag sehr nach Regen aus.

Doch Petrus hielt die Schleusen dicht, und die Sonne ließ sich am Sonntagnachmittag länger blicken. „Wir haben immer Glück mit dem Wetter. Wenn mal ein Guss kommt, dann meist kurz nach Ende des Abbaus am Abend“, freute sich der Kameradschafts-Chef.

Auch dieses Mal blieb man dem Plan aus 2016 treu, mit einem Gottesdienst zu starten. Und wieder  nahm bei der Predigt das Thema „Anker und Sicherheit“ eine erhebliche Rolle ein.

Heinz Clauß, das einzige noch lebende Gründungsmitglied der Marinekameradschaft Dudweiler, wurde anschließend vom Vorsitzenden Hary zu seinem Geburtstag geehrt. Er wurde an diesem Sonntag 96 Jahre alt. Hary selbst erhielt für seine 50-jährige Zugehörigkeit zum Deutschen Marinebund von Schriftführer Michael Meding die Ehrenurkunde überreicht.

Wo Seeleute sind, ist die Musik nicht weit. So war es kein Wunder, dass ganztägig Chöre auftraten und das Programm bereicherten. Morgens die Grubenwehrkameradschaft Jägersfreude, mittags die Riw­werbrings und am Nachmittag der Shantychor Saarshipper aus Fischbach (Leitung und Akkordeon: Claudia Meister).

Die Sänger aus dem Quierschieder Ortsteil hatten für den Kameradschaftsvorsitzenden eine Überraschung parat. Obwohl nicht in ihrem ständigen Repertoire, hatten sie kurzfristig „In der Kneipe am Moor“ einstudiert.

Für viel Spaß und Erheiterung sorgte das Gewinnspiel. Die Teilnehmer konnten raten, wie lange Günter Hary für das Vervollständigen eines Puzzles brauchen wird. Es zeigte den Anker und den Signalmast in der Sulzbachtalstraße. 250 Lose wurden verkauft. „Du musst jetzt ran“, ulkte Michael Meding gleich zu Beginn, als er die Aktion moderierte. Hary sei die Anspannung anzumerken, so Meding. War doch sein letztes Puzzle gut über 20 Jahre her. „Nach zwei Jahren bricht er ab“, hatte jemand frech auf seinen Zettel geschrieben. Ganz so lange dauerte es nicht. Doch auch die optimistischste Schätzung von 52 Sekunden lag völlig daneben. „Wenn er das schafft, gebe ich eine Lokalrunde aus“, frohlockte Michael Meding etwas voreilig.

Nach acht Minuten und 57 Sekunden war Günter Hary fertig. Am nächsten dran war Silke Thiele aus Dudweiler. Sie hatte neun Minuten und eine Sekunde geschätzt und fährt nun mit einer Person zu einem Aufenthalt ins Ostseebad Laboe.

Apropos Entfernung: Die weitestes Anreise hatte ein Kameradschaftsmitglied aus Hamburg. Die rund 80 Mitglieder der einzigen großen Marinekameradschaft im Raum Saarbrücken sind nämlich in ganz Deutschland verstreut.

Auch an die kleinen Seefahrer war gedacht worden: Sie konnten bei Jerôme Debrief Holzschiffchen aus Balsaholz schnitzen oder sich schminken lassen.

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