Wenn die Knie nicht mehr mitmachen

Dudweiler · Sven Steinlein ist Oberarzt der Orthopädie. Operationen am Kniegelenk gehören zu seinen Spezialgebieten.

 Sven Steinlein erklärt einem Patienten anhand eines Modells, wie das Kniegelenk funktioniert. Foto: Iris Maurer

Sven Steinlein erklärt einem Patienten anhand eines Modells, wie das Kniegelenk funktioniert. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Wer denkt schon gern ans Krankenhaus - solange er gesund ist? Hauptsache, das Krankenhaus ist da, und wir fühlen uns sicher, weil für den Notfall alles bereitsteht: Geräte und vor allem hilfsbereite Menschen. Genau um diese Menschen geht es in unserer Serie "Arbeitsplatz Krankenhaus". Wir stellen die vor, die uns helfen, wenn uns das Glück verlässt - oder uns auf dem Weg ins Leben beistehen. Heute geht's um Oberarzt Sven Steinlein.

"Hier liegt die Kniescheibe", erklärt Steinlein. Er hält das Modell eines Kniegelenks in der Hand und deutet auf ein rundes Teil, das durch nur zwei Sehnen mit dem Gelenk verbunden ist. Von allen Gelenkmodellen sieht das Modell des Knies am sensibelsten aus. Kein Wunder also, dass viele Patienten wegen Knieproblemen zur Caritasklinik St. Josef in Dudweiler kommen, wo Sven Steinlein sich als Oberarzt um sie kümmert.

Er nennt die häufigsten Knieprobleme: Verschleißerscheinungen, Meniskusriss, Bandverletzungen, Verrenkung oder sogar Bruch der Kniescheibe. Steinlein behandelt Alte, Junge, manchmal sogar Kinder.

"Am wichtigsten ist es immer, abzuschätzen, ob eine Operation notwendig ist oder ob konservative Behandlungsmethoden ausreichen", sagt Steinlein, der diagnostiziert und Assistenzärzte ausbildet, aber auch selbst operiert. Während es am Anfang zuerst darum geht, dem Patienten alles zu erklären, braucht Steinlein im OP vor allem eine ruhige Hand.

Wegen der Nähe zur Hermann-Neuberger-Sportschule kommen viele Leistungssportler in die Klinik. Sportler sind besonders gefährdet, am Knie zu erkranken. "Von einer guten Therapie kann da schon mal eine Karriere abhängen", erklärt Steinlein.

Auch Steinleins eigene Karriere hängt mit seinen persönlichen Erfahrungen zusammen. "Allerdings im Positiven", sagt Steinlein. Als ihm während des Studiums einmal die Bandscheibe Probleme machte, war sein Interesse an der Orthopädie geweckt, die sich mit dem Bewegungsapparat beschäftigt. Nicht selten führen dessen Erkrankungen auch zu Schmerzen.

Als Vorteil der Klinik sieht Steinlein daher die multimodale Schmerztherapie, bei der Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammenarbeiten. "Bei so einem kleinen Haus ist alles unter einem Dach", freut sich Steinlein. Auch allgemein funktioniere die Kommunikation so einfacher.

Durch die fachübergreifende Zusammenarbeit sei die Behandlung effektiver, und die Patienten müssten nicht so lange im Krankenhaus bleiben. Acht bis neun Tage, schätzt er, verbringen die meisten Orthopädie-Patienten in St. Josef.

Die Übersichtlichkeit mag Steinlein auch am Saarland. Dass er nach dem Studium in Bochum überhaupt hier herkam, hatte auch private Gründe. "Meine Frau hat familiäre Wurzeln im Saarland, sodass das gut gepasst hat", erzählt er. Neben seinen zwei Kindern spielt der Fußball in seiner Freizeit eine wichtige Rolle. Durch Hintergrunddienst nachts und am Wochenende muss er zwar manchmal Abstriche machen. "Aber das ist schon in Ordnung", sagt Steinlein.

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