Was passiert mit Verbrauchermarkt?
Dudweiler · Über die Nahversorgung im Süden Dudweilers wird seit einiger Zeit heftig debattiert. So auch wieder in der letzten Bezirksratssitzung. Entscheiden wird aber der Saarbrücker Stadtrat am Dienstag, 13. Oktober.
"Wir können nicht jedes Mal den Bebauungsplan ändern, wenn sich ein Markt erweitern will", sagte in der jüngsten Sitzung des Bezirksrates Dudweiler Guido Aßenmacher (CDU ), denn wieder stand eine Anhörung zur Aufstellung eines Bebauungsplans auf der Tagesordnung. Diesmal ging es um den Netto-Markt in der Liesbet-Dill-Straße, der in die Beethovenstraße ziehen soll (wir berichteten).
Die Stadtverwaltung befürchtet unter anderem negative Auswirkungen auf die Geschäfte der Liesbet-Dill-Straße, wenn der Supermarkt seinen Standort wechselt. Auch die Erreichbarkeit zu Fuß sei am jetzigen Standort geeigneter und damit auch der Nahversorgung von Dudweiler-Süd zuträglich, erläutere Kerstin Hornbostel vom Stadtplanungsamt. Doch Aßenmacher befürchtete, dass der Markt früher oder später schließt, wenn man seine Pläne durchkreuzt. Ähnlich sah es zunächst noch Jörg Sämann (SPD ): "Man will eine Entwicklung abbremsen, von der man gar nicht weiß, ob sie negativ ist." Auch Mirko Welsch (AfD) sah in der Bebauungsplanänderung eine Schwächung für den Stadtteil. Beate Ewald (Bündnis90/Die Grünen) wägte Vor- und Nachteile ab: "In der Liesbet-Dill-Straße ist ein optimaler Standort. Sollte der Markt jedoch weggehen, ist Dudweiler-Süd unversorgt." Doch Sämann sah auch Vorteile am Standort Beethovenstraße: "Für Behinderte ist die Lage dort besser."
Ralf Peter Fritz (CDU ) forderte, dass die Stadtverwaltung sich mehr mit den Verantwortlichen vor Ort auseinandersetzt. Hier deutete Daniel Altemeyer-Bartscher von Stadtplanungsamt an, dass es einen lokalen Interessenten für den Komplex in der Beethovenstraße gibt, wollte jedoch keine weiteren Informationen im öffentlichen Teil der Sitzung geben.
Auch soll die Möglichkeit geprüft werden, den Netto-Markt an seinem jetzigen Standort zu erweitern. Aßenmacher betonte: "Ich kann mich nicht auf einen anderen möglichen Interessenten verlassen." Und auch Martin Kerz (SPD ) übte Kritik: "Es ist eine enge Entscheidung, die auf vielen Hypothesen beruht." Auf SPD-Antrag wurde die Sitzung dann für einige Minuten in den nicht-öffentlichen Teil verschoben.
Die Anhörung des Aufstellungsbeschlusses zum Bebauungsplan wurde dann überraschend mit 13 Ja-Stimmen genehmigt. Vier CDU-Mitglieder und Mirko Welsch stimmten mit Nein. Bettina Renz-Skohoutil (SPD ) enthielt sich. Am 13. Oktober wird dann über den Tagesordnungspunkt im Stadtrat Saarbrücken entschieden.