Von Bio-Kräutern und üppiger Blütenpracht

Dudweiler · Franz Kugel aus Herrensohr hat schon gefunden, was er suchte: Bio-Kräuter - Basilikum, Rosmarin und Petersilie. Nun steht er bei Ute Freudenberger und lässt sich Zeit für ein kleines Gespräch. Die Bioware hat er nicht nur erworben, um gesünder zu leben, sondern auch, um die Bio-Bauern zu unterstützen. So hat er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. ,,Kräuter sind ein bisschen mein Hobby", fügt der Mann lächelnd noch hinzu.

 Kundin Silvia Kraus (links) schaut sich am Stand von Nicole Birkenmeier um. Foto: Thomas Seeber

Kundin Silvia Kraus (links) schaut sich am Stand von Nicole Birkenmeier um. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Ute Freudenberger, Ladeninhaberin von ,,Korn un' Riewe" hielt am gestrigen Donnerstag die Fahnen von ,,Pro Dorf" hoch. Der engagierte Verein veranstaltete den Dudweiler Blumenmarkt - der nunmehr 42. seiner Art in der Ortsmitte. Das Wetter hielt, die Sonne schien - am meisten jedenfalls am Vormittag - und so machten die vielen bunten Blüten von Haus- und Gartenpflanzen auf dem Alten Markt eine ,,bella figura". Die machte auch das Pflänzchen namens ,,Männertreu", das uns Ute Freudenberg mit auf den Weg gab. Einige Dudweiler Geschäftsleute schenken ihren Kunden die beliebte Blaue Lobelie in Hinblick auf den bevorstehenden Muttertag.

Kundinnen und Kunden, viele im fortgeschrittenen Alter, kamen mit den Händlern auf dem Marktplatz ins Gespräch und suchten, wie man hören konnte, auch den ein oder anderen Rat hinsichtlich der Pflege von Gewächsen.

Am Stand von Petra Crauser-Sauer war das Grünzeug nicht vertreten, hier gab es herrlich bunte Stofftaschen im afrikanischen Stil. Crauser-Sauers Freundin Barbara Alsfasser stellt sie her. Und die Standbetreiberin selbst glänzt mit ausgefallenen Produkten ,,aus Dudwilla Herstellung". ,,Die Dame macht die besten Chutneys", war eine gerade vorbeikommende Kundin sehr überzeugt von dem Talent der experimentierfreudigen Köchin. Wobei, wie zu erfahren ist, man ein Chutney auch als ,,Marmelade für Fleisch" bezeichnen könnte - von pikant bis scharf.

Die Alternative zum herkömmlichen Gartenzwerg finden wir am Stand von Jasmin Plotek und Katharina Kaulmann. Sie haben lustige ,,Stabwichtel" als Garten-Deko im Angebot. In Dudweiler betreiben sie den Laden mit Namen ,,Zauberwald", der auch Kreativ-Kurse für Kinder anbietet. Auch für behinderte Jungen und Mädchen, wie Jasmin Plotek erzählt.

Am Stand von Brigitte Frey finden wir derweil Ingwer-Sirup, der sich im Tee sehr gut macht, aber auch Honig sowie Honig-Likör - ebenfalls aus eigener Produktion. Denn Frey nennt fünf Bienenvölker ihr Eigen. Sie sind heimisch in Dudweiler und machen der Imkerin viel Freude.

Als es auf Mittag zugeht, wird der Andrang auf dem Marktplatz stärker. Viele Leute kaufen ein, weil die Frostgefahr kaum noch besteht. Vor wenigen Tagen war das noch anders. ,,Scheen Zeisch", sagt eine Seniorin, die an einem farbenprächtigen Stand die Pflanzen bewundert. Da könnte man glatt von jeder Sorte etwas mitnehmen, fügt sie noch hinzu.

Was die Vielfalt regionaler Produkte angeht, so sei diese noch ausbaufähig, meinte ,,Pro Dorf"-Sprecherin Ute Freudenberger, bei der es auch Kaffee und Eclairs gab. Nun denn, auch solche Märkte wie der im Stadtbezirk sind dem Wandel unterworfen, wobei das Publikum gute Qualität mehr und mehr zu schätzen weiß. Ein paar dürre Geranienstängel machen ja noch längst keinen Frühling.

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