Viele Bewohner kämpfen um Einkaufsmarkt

Dudweiler · In der Fußgängerzone gab es am Freitag eine spontane Demonstration gegen die geplante Schließung des Aktiv-Marktes. Dessen Inhaber bestätigt der SZ Gespräche über die Weiterführung.

 Sie protestierten am Freitag gegen die geplante Schließung des Aktiv-Marktes. Foto: Iris Maurer

Sie protestierten am Freitag gegen die geplante Schließung des Aktiv-Marktes. Foto: Iris Maurer

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"Ohne Aktiv-Markt stirbt Dudweiler weiter." "Der Aktiv-Markt muss bleiben". "Lasst den zahlreichen Senioren ihre Einkaufsmöglichkeiten ohne Hindernisse." Mit diesen Sprüchen machten am Freitagmorgen Bürger auf die bevorstehende Schließung des Edeka-Marktes in der Dudweiler Fußgängerzone aufmerksam. Organisiert hatte diese spontane Kundgebung Sylvia Wöffler. "Hier müssen sich alle Beteiligten - Vermieter , Mieter und Verantwortliche des Stadtbezirkes - zusammensetzen und nach einer Lösung suchen", so die 56-Jährige. Die einhellige Meinung der Teilnehmer: "Diese barrierefreie Einkaufsmöglichkeit muss bleiben."

Sylvia Wöffler kauft selbst regelmäßig in dem Markt ein. "Er ist gut sortiert, die Verkäuferinnen sind alle sehr nett und hilfsbereit". Sie stellt aber klar: "Ich mache diese Demonstration nicht für mich, sondern für alle Menschen, die nicht mehr so mobil und darauf angewiesen sind, im Zentrum einkaufen zu können." Man könne nicht nur die Faust in der Tasche ballen, sondern müsse auch was tun. Oft helfe es schon, wenn man auf eine bestimmte Situation aufmerksam mache.

Zwei Lebensmittelmärkte gibt es im Dudweiler Zentrum. Da ist zum einen der Netto-Markt im Untergeschoss der Dudo-Galerie. Zum anderen gibt es den Edeka-Aktiv-Markt in der Fußgängerzone. Dass der bald dichtmacht, bestätigt Karlfried Konrad. Er ist Geschäftsführer der Gesellschaft Aktivmärkte Hoffmann & Konrad. Neben dem Markt in Dudweiler betreibt die Gesellschaft unter anderem Märke in Sulzbach und St. Ingbert.

"Kollegin Waltraud Hoffmann ist 70 Jahre alt. Sie ist jetzt in Rente gegangen" erklärt Konrad. Bereits zu Anfang des Jahres habe er erklärt, dass der Markt in Dudweiler nur noch bis zum Ende August betrieben werde. Dann laufe der Mietvertrag aus. Er habe dem Vermieter einen Interessenten vermittelt, der den Markt weiterführen wolle.

"Die Verhandlungen sind aber nicht abgeschlossen", sagt Konrad. Für ihn aber dränge die Zeit, betonte er im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Spätestens bis Ende Juni müsse er wissen, wie es weitergeht.

"Gibt es dann keine Nachfolgeregelung, muss ich die Schließung vorbereiten", sagt der Geschäftsmann. Dafür brauche er vier bis fünf Wochen. "Ich muss mich um das Ausräumen und die Entsorgung kümmern." Zumindest für die Mitarbeiter des Marktes in Dudweiler hat er eine gute Nachricht. Konrad: "Gibt es keinen Nachfolger, werden alle in einen unserer Betriebe übernommen."

Mit einer Schließung des Marktes will sich Sylvia Wöffler aber nicht abfinden. "Wenn der Markt nicht mehr aufmacht, dann ist das Zentrum in Dudweiler tot. Dann haben wir noch einen Leerstand mehr", erklärt die engagierte Frau unmissverständlich. Vor allem für gehbehinderte Bürger, Menschen mit Rollatoren oder in Rollstühlen sei dieser Markt mit seinem ebenerdigen Eingang ganz wichtig, betont sie.

Bezirksbürgermeister Reiner Schwarz bestätigt, dass er über die Schließungsabsichten informiert wurde. Auch von den Verhandlungen zwischen Vermieter und einem Interessenten wisse er. Über den Stand könne er aber nichts sagen. Allerdings habe die Politik in Dudweiler das Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt um Vermittlung in der Angelegenheit gebeten.

Nach Angaben von Ralf-Peter Fritz, dem Vorsitzenden des Verkehrsverein Dudweiler , wäre die Schließung des Marktes ein schwerer Schlag für den Stadtbezirk. Er kennt die Bemühungen der Politik und erklärt: "Der Verkehrsverein und auch Pro Dorf sind gerne bereit, mitzuhelfen, eine Lösung zu finden."

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