Videokameras? Keine Chance

Dudweiler · Ein Aufreger und Dauerbrenner-Thema ist der wilde Müll an Container-Standplätzen. Am Schützenhaus in Dudweiler ist es offenbar besonders schlimm. Dorthin rücken Reinigungsteams vier Mal pro Woche aus.

 Es gibt Leute, die sämtlichen Unrat neben die Wertstoff-Container werfen. Dagegen ist kaum ein Kraut gewachsen, wie der Entsorger ZKE aus aktuellem Anlass erklärt. Symbol-Foto: Oliver Bergmann

Es gibt Leute, die sämtlichen Unrat neben die Wertstoff-Container werfen. Dagegen ist kaum ein Kraut gewachsen, wie der Entsorger ZKE aus aktuellem Anlass erklärt. Symbol-Foto: Oliver Bergmann

Foto: Oliver Bergmann

Leser Arno Paul fühlt sich nicht mehr recht wohl in seinem Wohnumfeld. Und das hat einen Grund. Täglich, so schreibt er der SZ, könne man am Container-Standort gegenüber dem Schützenhaus wilde Müllablagerungen besichtigen.

Mittlerweile werde das Gelände offenbar mehrmals wöchentlich teils von Sperrmüll-Fahrzeugen angesteuert, um die von Umweltsündern verursachten Verunreinigungen zu entsorgen - ,,auf Kosten aller Bürger". Es befinde sich an besagter Stelle weder ein Verbotsschild noch würden dort Überprüfungen durch das Ordnungsamt stattfinden. Arno Paul: ,,Da ich bereits seit vielen Jahren aktiv an der Aktion Picobello teinehme und wir aus den Wäldern rund um den Netzbachweiher Lkw-Ladungen voll von Müll einsammeln, ist es mir ein besonderes Anliegen, auch die Innenstädte sauber zu halten."

Der Mann hat die Misere neulich auch fotografisch festgehalten, die Bilder zeigen allesamt weggeworfene Gegenstände, die man mühelos und kostenfrei in den Wertstoffhöfen abliefern könnte. Doch das ziehen offenbar viele Leute nicht in Betracht und werfen ihren Dreck lieber in die Landschaft. Unser Leser fragt sich verärgert, ob es denn niemanden Verantwortlichen im Stadtbezirk gibt, der diesem Treiben ein Ende bereiten will.

Die SZ hat den Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) auf den Sachverhalt aufmerksam gemacht und von der Pressestelle folgende Stellungnahme erhalten: Der von dem SZ-Leser angesprochene Standort, so Judith Pirrot, gehöre schon seit längerem zu den sogenannten Brennpunkten und werde viermal wöchentlich - in der Regel montags, dienstags, donnerstags und samstags - vom ZKE gesäubert. Leider verspreche auch der Einsatz des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) dort nur wenig Besserung, ,,da in der Regel eine 24-Stunden-Überwachung stattfinden müsste, um die Täter zu ertappen." Das Erwischen der Täter in flagranti sei meist nur möglich, wenn der Standplatz über längere Zeit versteckt beobachtet werde. Dies sei jedoch leider nicht leistbar. Pirrot: ,,Container-Standplätze werden durch das Ordnungsamt dennoch regelmäßig überprüft." Werden vor Ort Hinweise auf die Verursacher gefunden, beispielsweise Adressen, gehe man diesen nach. In diesem Zusammenhang sei in der Vergangenheit auch schon über Videoüberwachung nachgedacht worden, ,,nach derzeitiger Rechtslage, ist eine solche jedoch leider bei uns nicht möglich."

Gern hänge der ZKE ein entsprechendes Schild am Standort auf, das nochmal verdeutlicht, dass Müll nicht einfach in die Gegend geworfen werden soll. Vielleicht halte dies zukünftig den ein oder anderen doch ab, am Container-Standplatz Schützenhaus einfach so seine Abfälle abzuladen. Zudem werde man das Ordnungsamt bitten, dem Standplatz besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Im Übrigen gestalte sich die Verlegung eines Standortes in der Regel schwierig: ,,Hier muss eine geeigneter Platz gefunden werden, der zentral liegt, die Anwohner nicht zu sehr beeinträchtigt und dennoch eine gewisse soziale Kontrolle ermöglicht. Aber auch Letzteres ist nicht immer ein Garant für Sauberkeit, wie wir bei einigen Standorten immer wieder feststellen müssen."

Letztendlich sei die Festlegung eines Container-Standplatzes eine Angelegenheit, ,,die der Entscheidungshoheit des jeweiligen Bezirksrates unterliegt".

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