Unser Vadder im Himmel

Dudweiler · Der Mundart-Autor Peter Eckert hat in Dudweiler quasi ,,uff gudd saarländisch“ einen Gottesdienst mitgestaltet. Da wurde natürlich auch auf Saarländisch gebetet. Wiederholung nicht ausgeschlossen.

 Peter Eckert. Foto: Ruppenthal

Peter Eckert. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

"Unser Vadder im Himmel, heilisch sinn soll uns dei Name. Dei Reich loss kumme. Was du willschd, das soll werre." Am Sonntag klang der Gottesdienst in der Dudweiler Christuskirche ein bisschen anders als sonst, nämlich so, ,,wie ma in Dudwiller hald schwätzt". Für den dritten Advent hatte sich die Evangelische Kirchengemeinde was Neues einfallen lassen und die Zusammenkunft in Mundart gehalten.

"Das Ganze ist aber kein Gag oder ein Witz, sondern schon eine ernsthafte Sache", erklärt Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp. Eben ein richtiger Gottesdienst mit Predigt, Gebeten und Gesang, nur eben in Rheinfränkisch statt Hochdeutsch - gestaltet von Peter Eckert, der auch die ganzen Texte zusammengesucht und übersetzt hat. "Dieser hat letztes Jahr eine Autorenlesung gehalten, und er hat ja auch viel auf Saarländisch geschrieben", erzählt Jaske-Steinkamp, "das ist so gut angekommen, dass wir auf diese Idee gekommen sind." Zudem ist Peter Eckert Prädikant, hat also neben seiner beruflichen auch eine theologische Ausbildung und ist ordiniert, so dass er auch Gottesdienste halten kann.

Für Eckert selbst war es etwas ganz Besonderes. "Ich bin hier nur Gast, ich mache wahrscheinlich nicht alles so, wie Sie es hier gewohnt sind, aber Gott lächelt drüber, also tun Sie es einfach auch", sagte der Prädikant zu Beginn. Bei der Dudweiler Gemeinde kam der Gottesdienst sehr gut an. So wurde dann auch gemeinsam auf Saarländisch gebetet. "Isch glaawe an Godd. Er ist Vadder unn Mudder vun allem, was waa, is unn sinn werd." Musikalische Begleitung gab es an diesem Morgen vom Quartett ,,Vokalzeit". Damit auch alle mitbeten und -singen konnten, wurden vor der Veranstaltung extra Programmhefte mit dem Titel ,,E gans anneres Advendslied" mit den saarländischen Texten verteilt.

"Das Besondere an diesem Gottesdienst ist natürlich, dass die Leute in ihrem Alltag angenommen und auch abgeholt werden", erklärte Jaske-Steinkamp, "so wie sie auf der Straße in ihrem Alltag reden, da sprechen sie ja kein Hochdeutsch, und dort angesprochen werden." Dementsprechend wohl haben sich die Besucher des Gottesdienstes am Sonntag auch gefühlt und würden sich freuen, wenn es mal wieder einen ,,Mundaad-Goddesdienschd mid em Peter Eckert" geben wird.

"Vielleicht steht uns Prädikant Eckert ja im nächsten Jahr wieder zur Verfügung, vielleicht im Sommer", hofft die Seelsorgerin der Kirchengemeinde.

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