Und Martin Luther sah von oben zu

Dudweiler · Zum 50-jährigen Bestehen der Heilig-Geist-Kirche in Dudweiler-Süd wurde am Sonntag bei schönstem Wetter ein Fest für die ganze Familie gefeiert.

 Nach dem Gottesdienst wurde es an der Kirche sehr gesellig. Pfarrer Heiko Poersch spielte mit den Kindern Fußball. Foto: Iris Maurer

Nach dem Gottesdienst wurde es an der Kirche sehr gesellig. Pfarrer Heiko Poersch spielte mit den Kindern Fußball. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Selten hat man die Heilig-Geist-Kirche Dudweiler-Süd so voll gesehen. Am vergangenen Sonntag feierte sie den 50. Jubiläumstag ihrer Kirchweihe. Beim feierlichen Familiengottesdienst am Vormittag mussten noch zusätzliche Bänke und Sitzgelegenheiten herhalten, um allen Besuchern Platz bieten zu können. Es war ein außergewöhnlicher Festgottesdienst, bei dem musikalische Beiträge vom Kirchenchor und Posaunenchor der evangelischen Gemeinde sowie zahlreiche Kinder mit einbezogen waren. Diese trugen Lieder vor und bauten neben dem Altar aus großen bunten Bauklotz-Steinen symbolisch eine Kirche nach. Jeder Stein - ob groß oder klein, ob gelb, rot oder blau - stand stellvertretend für die unterschiedlichen Mitglieder der Gemeinde. Ein schönes Bild, und so unterschiedlich wie die Steine dieser Kirche waren auch die zahlreichen Besucher. Rund 250 Gäste waren gekommen, um dieses Jubilämsfest mit zu feiern. Pfarrerin Marie-Luise Jaske-Steinkamp predigt hier seit 30 Jahren. Sie wird sich im nächsten Jahr in den Ruhestand verabschieden. Doch bis dahin hat sie noch viel vor. In ihrer Ansprache dankte sie vor allem den Gemeindemitgliedern und den ehrenamtlichen Mitarbeitern für die jahrelange Treue. "Selten habe ich so schöne Predigten gehört wie von ihr" schwärmte die Dudweilerin Daniela Morsch, die mit ihrer Familie gekommen war, anschließend.

Nach dem Gottesdienst wurde es im Außenbereich rund um die Kirche gesellig. Auf der Wiese waren bereits viele Tische und Bänke vorbereitet und der Duft von gegrillten Rostwürsten und einer deftigen Gulaschsuppe lag in der Luft. Vor der Bonkasse und den Ausgabeständen der Getränke und am Grill bildeten sich rasch Schlangen. Prächtiger hätte das Wetter nicht sein können. Der große Ahornbaum lud mit schattigen Plätzchen zum Verweilen ein und die Sonnenanbeter fanden ihre Plätze auf der Wiese - manch einer nutzte die Gelegenheit sogar, um auf der Wiese zu picknicken. Dazu sorgten der Posaunenchor und der Freie Fanfarenzug 1992 mit flotten Melodien für musikalische Unterhaltung.

Hungrig musste niemand bleiben. Als Besonderheit konnten die Besucher ein deftiges, dunkles, rustikales Brot mit einer ganz besonderen köstlichen Kräutercreme essen - ein Rezept aus der Zeit Martin Luthers. Neben Quark und Saurer Sahne waren darin frische Kräuter wie Petersilie, Liebstöckel und Schnittlauch verarbeitet. Das reich gedeckte Kuchenbüfett ließ ebenfalls keine Wünsche offen. Ein buntes Programm sorgte für Spaß und Kurzweil für Jung und Alt. Während die kleinen Kinder mit Salzteig verschiedene Figuren formten, übten sich die größeren Jungs beim Torwandschießen. In der Kirche wurde mehrmals ein Film über die Baugeschichte der Kirche vorgeführt. Beim geselligen Beisammensein erzählte man sich viele Geschichten aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Wie Ada Neitzke zum Beispiel. Die fast 98 Lebensjahre sieht man der rüstigen Dame nicht an. Lange Jahre war sie in der Gemeinde und im Presbyterium aktiv und genoss nun das Treiben rund um die Kirche. Dabei erzählte sie viele Episoden aus ihrem bewegten Leben, und man hörte ihr gerne zu. Auch die blaue Büste von Martin Luther persönlich schien vom Glockenturm aus auf das schöne Fest unter ihm zu blicken. Und er sah irgendwie sehr zufrieden aus.

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