Stadt setzt auf Zuschüsse für die Sanierung

Saarbrücken/Dudweiler · Die Wilhelm-Heinrich-Brücke und das Ludwigsparkstadion sind die beiden Großbaustellen, die 2015 in Saarbrücken beginnen. Wo die Radfahrer künftig auf der Brücke fahren, wird frühestens im März entschieden. Außerdem investiert der Entsorgungsbetrieb viel Geld in die Abwasserkanäle.

Die Entscheidung über die Sanierung der Wilhelm-Heinrich-Brücke und die Verkehrsführung wird frühestens im März im Stadtrat fallen. 3,2 Millionen Euro soll die Erneuerung der Fahrbahn kosten. Derzeit bemüht sich die Verwaltung der Landeshauptstadt darum, Zuschüsse von der Europäischen Union (EU) und aus einem Städtebau-Topf zu bekommen, teilt Pressesprecher Thomas Blug mit. Die Anträge werde die Stadt bei der Landesregierung einreichen. Die Verwaltung gehe davon aus, dass die Stadt Geld aus einem EU-Topf zur regionalen Entwicklung für das Saarland erhält. Eine Städtebauförderung müsse bis Ende Februar beim Land beantragt werden, erklärt Blug. Erst danach werde sich der Stadtrat mit der Sanierung befassen. Der Rat hatte zwar 2014 beschlossen, die Verkehrsführung neu zu regeln und zwei Spuren für die Radfahrer anzulegen, auf die die Autofahrer verzichten müssen. Doch nachdem Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer die Sanierung der Fahrbahn auf dieses Jahr verschob, eröffneten die Fraktionen die Diskussion über die Radspuren neu.

Die Sanierung wird nach Angaben Blugs in zwei Stufen umgesetzt: In einem Bauabschnitt wird die Brückenfahrbahn erneuert, in einer zweiten Phase sind die Bürgersteige und der Anschluss zum Stadtgraben an der Reihe. Bis 2016 werden die Bauarbeiten dauern. Während über die Wilhelm-Heinrich-Brücke noch diskutiert wird, ist die neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer zwischen Luisenbrücke und Congresshalle für 2,1 Millionen Euro bereits im Bau. Dafür gibt es Zuschüsse vom Land und der Europäischen Union, sagt Blug. Die Osthafenbrücke wurde am vorigen Mittwoch eingesetzt.

Die Fußballfans haben lange darauf gewartet, jetzt soll es tatsächlich losgehen: Eine weitere Baustelle wird das Ludwigsparkstadion . Im Umfeld sollen in den nächsten Wochen schon Bäume fallen. Stadt und Land sanieren das Stadion für 16 Millionen Euro . Im Ludwigspark werden unter anderem drei neue Tribünen entstehen.

Auch in die Bildung investiert die Stadt: Fünf Millionen Euro fließen in den Ausbau der Grundschulen Dellengarten und Füllengarten zu Ganztagsschulen. Die Arbeiten beginnen in diesem Jahr und sollen im Sommer 2016 beendet sein, wenn das neue Schuljahr startet. Auch im Deutsch-Französischen Garten gibt es Veränderungen: Das Areal zwischen Lese- und Musikpavillon wird neu gestaltet. Hier entsteht auch eine barrierefreie Toilette. Kosten: 900 000 Euro . Bis zu 70 Prozent übernehme das Land. Die Arbeiten beginnen nach Angaben Blugs im März.

Auch der ZKE investiert

Viel Geld nimmt der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) 2015 in die Hand. 24,5 Millionen Euro fließen in neue Kanäle. Auf Höhe der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und der Kita Stromstraße werden Rohre im Flussbett der Saar verlegt, um Abwasser von der linken auf die rechte Saarseite zu transportieren. Mit 1,6 Millionen Euro ist dies die teuerste Baumaßnahme des ZKE. Hier werde es kaum zu Verkehrsbehinderungen kommen. Dagegen müsse die Marktstraße in Herrensohr wegen eines neuen Kanals gesperrt werden, in der Eisenbahnstraße in Dudweiler und in der Hauptstraße in Klarenthal werde es einspurige Verkehrsführungen geben.

Mit Behinderungen müssen die Autofahrer auch im Herrensohrer Weg rechnen. Dank eines neuen Verfahrens werden dort nur am Anfang und Ende der Baustelle Gräben ausgehoben und die Rohre durchgeschoben, erklärt Judith Pirrot vom ZKE. Rund eine Million Euro investiert der Entsorgungsbetrieb in ein neues Wertstoffzentrum in Malstatt, das im erweiterten Industriegebiet entsteht. Der alte Standort in der Wiesenstraße wird aufgegeben, der neue sei aber ganz in der Nähe, sagt Pirrot. Der neue Wertstoffhof werde 2900 Quadratmeter größer sein. Es gibt mehr Platz für die Anlieferung, der Grünschnitt könne separat entsorgt werden. Das Wertstoffzentrum soll Anfang 2016 fertig sein.

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